- U 1105 (Kriegsmarine)
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U 1105
(vorheriges/nächstes – alle U-Boote)Typ: Feldpostnummer: M 50 444
Werft: Bauauftrag: Kiellegung: Stapellauf: Indienststellung: 3. Juni 1944
Kommandanten: - 3. Juni 1944 – 10. Mai 1945 Oblt.z.S. Hans-Joachim Schwarz
Einsätze: 1 Feindfahrt
Versenkungen: - 1 Schiff (1.300 BRT) Totalverlust
Verbleib: am 10. Mai 1945 den Alliierten ergeben U 1105 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C/41, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
U 1105 wurde bei den Nordseewerken in Emden gebaut und am 3. Juni 1944 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Hans-Joachim Schwarz in den aktiven Dienst gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Dienst in der Kriegsmarine
Das Boot war eines von weniger als zehn U-Booten, das von der Kriegsmarine mit einer experimentellen Gummiummantelung zur Absorption von feindlichen Sonarwellen ausgestattet wurde. Nach einem Zauberer der nordischen Mythologie „Alberich“ genannt, trug diese neuartige Verkleidung einen wichtigen Teil zum Überleben des Bootes in extremen Kampfbedingungen bei und brachte ihm den Namen Schwarzer Panther ein. Aus diesem Grund wurde das stilisierte Abbild eines schwarzen Panthers auf der Spitze des Kommandoturms angebracht.
Nach mehreren Trainingsfahrten in der Ostsee und der Endabnahme in Wilhelmshaven begann U 1105 im Frühling 1945 seine Feindfahrten gegen alliierte Konvois in der Nähe des irischen Ortes Blackrock, eines Vororts von Dublin. Im April konnte das Boot der Entdeckung durch eine feindliche Zerstörer-Patrouille entgehen und entdeckte drei Tage später seinerseits drei britische Zerstörer, die als Teil der 2. Division der 21. Escort Group (dt.: 21. Geleitgruppe) unterwegs waren. U 1105 schoss aus einer Entfernung von 2000 m zwei akustische Torpedos auf die Schiffe ab und tauchte sofort auf 100 m, um einem Gegenangriff zu entgehen. Fünfzig Sekunden vergingen, ehe der erste Torpedo in seinem Ziel, der HMS Redmill, einschlug. Der zweite schlug wenige Sekunden später ein. Durch die Explosion kamen 32 Besatzungsmitglieder des britischen Schiffes, das als Totalverlust eingestuft werden musste, ums Leben. Die alliierte Suche nach dem feindlichen U-Boot und die Rettungsmaßnahmen für die Überlebenden der HMS Redmill begannen sofort. U 1105 tauchte derweil auf etwa 175 m ab und verblieb dort in absoluter Bewegungslosigkeit. In den folgenden 31 Stunden der Suche konnten die alliierten Kräfte das Boot nicht aufspüren, und so entkam es seinen Jägern schließlich.
Am 4. Mai 1945 erhielt U 1105 seinen letzten Befehl, den der bedingungslosen Kapitulation, von Großadmiral Karl Dönitz. Ironischerweise ergab es sich der 21. Escort Group - der Gruppe, die es einige Wochen vorher angegriffen hatte. Aufgetaucht fuhr das Boot am 10. Mai 1945 zur britischen Basis in Loch Eriboll, Schottland.
Dienst im Vereinigten Königreich
Obwohl die deutsche Mannschaft das Boot immer noch betrieb, wurde U 1105 in N-16 umbenannt und fuhr zusammen mit anderen erbeuteten U-Booten unter Bewachung einer Eskorte der Royal Navy zwischen den inneren und äußeren Hebriden hindurch zunächst zur britischen Basis nach Lochalsh vor den Nordwestküste Schottlands, dann nach Lisahally, Nordirland. Dort wurde dem Boot für eine Verweildauer von sieben Monaten eine britische Besatzung zugewiesen, ehe es Anfang 1946 als Kriegsbeute an die USA überführt wurde.
Dienst in den USA
1946 erreichte das Boot, wieder in U 1105 umbenannt, Portsmouth, New Hampshire. Das United States Naval Research Laboratory in Washington D.C. und das akustische Labor des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Massachusetts, führten intensive Tests und Forschungen an der neuartigen Gummiummantelung des Bootes durch. Nach Beendigung der Forschungsarbeiten wurde U 1105 nach Solomons Island, Maryland, geschleppt, um dort Sprengversuchen ausgesetzt zu werden.
Die beiden Bergungsschiffe USS Salvager und USS Windlass zogen U 1105 in die Chesapeake Bay, wo es vom 10. bis zum 25. August mehrmals kontrolliert versenkt wurde, um Bergungs- und Abschlepptests durchzuführen. Am 29. September wurden an dem Boot seitlich Pontons angebracht, die ebenfalls für Bergungstests verwendet wurden. Am 18. November wurden die Versuche eingestellt und U 1105 für die nächsten drei Jahre ein letztes mal versenkt. Eine Boje wurde an der Untergangsstelle zur Markierung hinterlassen.
Im Sommer 1949 wurde U 1105 gehoben und in den Potomac River gezogen und vor Piney Point, Maryland, verankert, um zur endgültigen Sprengung vorbereitet zu werden. Am 19. September 1949 detonierte in knapp 10 m Entfernung zu dem Boot eine 250-Pfund-Wasserbombe. Die Wucht der Bombe hob es zunächst aus dem Wasser. Anschließend sank das Boot knapp 28 m tief auf den Grund des Flusses und wurde für die nächsten 36 Jahre nicht genau lokalisiert, da keine Markierungsmaßnahmen zum Zeitpunkt der Versenkung getätigt wurden.
Das Wrack
Am 29. Juni 1985 wurde das Wrack von U 1105 von einem Sporttaucherteam ungefähr eine Meile (ca. 1,6 km) westlich vor Piney Point bei den Koordinaten 38° 8' N, 76° 33' W gefunden. Im November 1994 wurde es zu Marylands erster historischer Untergangsstelle erklärt und somit unter den Schutz des Bundesstaates gestellt, der es bewahren und der Öffentlichkeit bedingt zugängig machen will. Zwischen April und Dezember markieren eine blaue und eine weisse Boje das Kanonendeck des Bootes. Der Kommandoturm sowie die holzbeplankten Decks des U-Boots sind bei niedrigem Wasserstand gelegentlich zu sehen.
Siehe auch
Weblinks
- U 1105 bei uboat.net (engl.)
- ubootwaffe.net, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (engl.)
- Maryland Historical Trust Site (engl.)
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