- Uaxactun
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Uaxactún ist eine Ruinenstätte der Maya im heutigen Guatemala. Die Stadt liegt etwa 23 Kilometer nördlich von Tikal. Der Name mit Bezug auf das Maya-Zahlwort waxak wurde von Sylvanus Morley gegeben, weil er hier eine Inschrift aus dem Baktun 8 der Maya-Zeitrechnung fand. Uaxactun liegt nun innerhalb des Nationalparks von Tikal.
Die Stadt ist eine der frühesten historischen Stätten der Maya und war seit der mittleren Präklassik (etwa 1000 bis 350 vor Christus) bewohnt. Wie viele andere wichtige Zentren der Präklassik wurde Uaxactún gegen Ende der Präklassik (um 200 nach Christus) aufgegeben und bald darauf erneut besiedelt. Die Stadt blühte in der Folgezeit auf, blieb jedoch immer im Schatten ihres großen Nachbarn Tikal. Einer dort gefundenen Inschrift zufolge wurde im Jahre 378 ein aus dem zentralmexikanischen Teotihuacán stammender König eingesetzt. Es setzten in den folgenden Jahren tiefgreifende kulturelle Umwälzungen ein, die erst mit dem Kollaps der großen Maya-Zentren der Klassik im achten und neunten Jahrhundert ihr Ende fanden. Auch Uaxactún blieb vom Kollaps nicht verschont; die letzte Inschrift nennt das Jahr 889 nach Christus.
Uaxactún wird seit den 1920er Jahren archäologisch erforscht. Die Stadt war der erste Ort der Maya, an dem Funde aus einer Epoche vor der Klassik entdeckt wurden.
1966 ließ sich der italienische Komponist Giacinto Scelsi von der Stadt Uaxuctún zu einem Werk für Chor und Orchester inspirieren, dem er den Titel Uaxuctum gab.
Siehe auch
Literatur
- Nikolai Grube (Hrsg.): Maya. Gottkönige im Regenwald. Könemann-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-8290-1564-X
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