Uberg

Uberg
Dänemark Ubjerg
Wappen fehlt
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Ubjerg (Dänemark)
DEC
Ubjerg
Ubjerg
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Tønder
Koordinaten: 54° 55′ N, 8° 51′ O54.91258.85444444444457Koordinaten: 54° 55′ N, 8° 51′ O
Die Kirche zu Uberg, vom Friedhof aus
Die Kirche zu Uberg, vom Friedhof aus

Ubjerg oder Udbjerg (deutsch Uberg) ist eine Kirchspielsgemeinde in Nordschleswig, Dänemark. Sie liegt unmittelbar an der deutsch-dänischen Grenze südlich der Stadt Tondern, zu dessen Kommune sie auch seit 1970 gehört.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Die Gemeinde Uberg erstreckt sich bis zu acht Kilometer in Ost-West-Richtung, während das Gebiet in Nord-Süd-Richtung nirgendwo breiter ist als zwei Kilometer. Insgesamt umfasst die Gemeinde Uberg 14,8 km². Die Einwohnerzahl beträgt etwa 450. Etwas mehr als die Hälfte der Einwohner lebt im östlich gelegenen Dorf Seeth (Sæd), während das Kirchdorf erheblich kleiner ist. Die übrigen Einwohner leben verstreut auf Einzelhöfen oder in kleinen Häusergruppen wie Seethfeld oder Bremsbüll.

In der preußischen Zeit bildeten Uberg und Seeth eigenständige Landgemeinden. Das dänische Katasterwesen betrachtet diese Einteilung noch heute als Gemarkungsgrenzen.

Das Gebiet der Gemeinde ist sehr flach. Im Süden bildet der Wasserlauf der Süderau die Staatsgrenze, das Land ist sumpfig, teilweise aber auch fruchtbare Marsch. Der Norden wird von der Geest geprägt, die aber nirgends höher als sechs Meter steigt. Auf einem der höchsten Punkte liegt die Uberger Kirche.

Wegen seiner langgestreckten Form hat Uberg zahlreiche Nachbargemeinden. Im Westen grenzt Uberg an Aventoft und Mögeltondern, im Norden an Landgemeinde und Stadt Tondern und weiter östlich an Hostrup, im Osten an Buhrkall und im Süden an Süderlügum und an einem Punkt an Neukirchen.

Geschichte

Zwar sind keine vorgeschichtlichen Denkmäler bekannt, doch muss die Gemeinde schon sehr lange besiedelt gewesen sein. Allerdings wurde das Gebiet früher häufig von Sturmfluten heimgesucht, solange das westliche Vorland nicht bedeicht und die Wiedau bis zur damalige Hafenstadt Tondern schiffbar war.

Die Gemeinde Uberg gehörte zur Tonderharde, die sich im Mittelalter von der Hoyerharde abgespalten hatte. Beide Harden gehörten ebenso wie das südliche Umland zum Amt Tondern, in dessen Mitte Uberg lag. Zeitweise hatte auch das im Nachbarkirchspiel Hostrup gelegene Gut Solvig mit eigener Jurisdiktion Besitzungen in Seeth.

Uberg liegt nah der Grenze zwischen jütischer und nordfriesischer Besiedlung. Die Friesen siedelten westlich der Gemeinde (in Neukirchen). Schon seit dem Mittelalter spielte auch die deutsche Sprache z.B. im Handel und als Kirchensprache eine große Rolle, so dass hier noch heute deutsche und dänische Mundarten gesprochen werden. War die Frage der nationalen Zugehörigkeit im Herzogtum Schleswig zuvor keine existierende Dimension, wurde sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum entscheidenden Problem. Wie das südliche Umland und die Nachbarstadt Tondern unterstützte der größte Teil der Bevölkerung die deutsche bzw. schleswig-holsteinische Seite. Nach dem Krieg von 1864 wurde das Herzogtum Schleswig preußisch. Uberg wurde bei der Kommunalreform in die beiden Landgemeinden Uberg und Seeth aufgeteilt und 1889 dem neu geschaffenen Amtsbezirk Neukirchen (Wiedingharde) unterstellt. Oberbehörde war der Kreis Tondern.

Bei der Volksabstimmung um die nationale Zugehörigkeit zu Deutschland oder Dänemark am 10. Februar 1920 stimmten 215 wahlberechtigte Uberger für Deutschland und nur 76 für Dänemark. Die Grenze war jedoch bereits festgelegt worden, da Uberg zur Ersten Abstimmungszone geschlagen worden war, in der nur das Gesamtergebnis zählte. Uberg bildete fortan eine Kirchspielsgemeinde im neuen dänischen Amt Tondern und liegt seither unmittelbar an der Staatsgrenze. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die deutschgesinnte Slesvigsk Parti ihre Mehrheit in der Gemeindevertretung. Bei der Kommunalwahl am 15. November 2005 war das Abstimmungsbezirk Uberg mit 38,2% die Hochburg der Slesvigsk Parti in Nordschleswig. Bei der Verwaltungsreform 1970 wurde Uberg Teil der Kommune Tondern, die bei der Umstrukturierung 2007 erheblich vergrößert wurde.

Sehenswürdigkeiten

In der Gemeinde befinden sich einige sehenswerte regionstypische Hofbauten, die oftmals auf hohen Warften errichtet worden sind. Das Pastorat in Uberg ist ein besonders eindrucksvoller reetgedeckter Ziegelbau aus dem Jahre 1675. Sehr schön erhalten ist auch der Hof Bjerremark unmittelbar westlich des Kirchdorfs, der heute als Konferenzort dient.


Die Kirche liegt auf einem der höchsten Punkte der Gemeinde. Apsis und Chor sind noch romanisch, das Schiff frühgotisch.

Wirtschaft

Ein wichtiger Erwerbszweig ist der Grenzhandel, doch spielen auch Transportgewerbe und Landwirtschaft eine große Rolle. Früher waren die Seether Kartoffeln weit über das engere Umland hinaus berühmt.

Verkehr

Am Dorf Seeth führt die Grüne Küstenstraße vorbei, welche die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung mit Tondern und Niebüll und einem weiten Umland verbindet. Für den lokalen Verkehr ist die Ost-West-Straße wichtig, die das gesamte Gemeindegebiet durchzieht.

Knapp östlich des Dorfes Uberg führt die Marschbahn in Nord-Süd-Richtung vorbei. Der Bahnhof liegt zwar seit 1981 still. Doch seit der Reaktivierung des Abschnitts Niebüll-Tondern im Jahre 2001 besteht begründete Hoffnung, dass Uberg wieder Eisenbahnanschluss erhält.

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