- Ueberkompensation
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Allgemein meint Überkompensation einen Ausgleich (Kompensation), der höher ist als die Differenz zum Normalzustand und somit "übers Ziel hinausschießt". Häufig wird der Begriff in der Psychologie angewandt.
Inhaltsverzeichnis
Psychologie
Unter Überkompensation werden in der Individualpsychologie Verhaltensmuster bezeichnet, die darauf abzielen, unbewusste Minderwertigkeitsgefühle durch übertriebenes Macht- oder Geltungsstreben und Selbstinszenierung zu kompensieren.
Die Ursachen liegen in einer kindlichen Fehlentwicklung. Kleinkinder erleben sich selbst als unbeholfen und abhängig von ihren Eltern. In einer von Erwachsenen dominierten Welt fühlen sie sich daher minderwertig. In einer normalen Entwicklung strebt das Kind danach, diese Minderwertigkeitsgefühle durch die Ausbildung eigener Fähigkeiten auszugleichen. Es stellt sich dann ein Gleichgewicht zwischen Ichbetonung und Gemeinschaftsintegration ein.
Erziehungsfehler wie übertriebene Behütung, Vernachlässigung und überzogene Erwartungshaltungen können jedoch zu einem gestörten Eltern-Kind-Verhältnis und daraus resultierend zu einem mangelhaften Gemeinschaftsgefühl führen. Dieses mangelnde Gemeinschaftsgefühl wiederum führt zu einer Überbetonung des Ichs und damit zur Überkompensation der Minderwertigkeitsgefühle durch Machtstreben.
Finanzen
Eine Überkompensation entsteht, wenn die Einsparung bei der Einkommensteuer durch die Anrechnung der Gewerbesteuer höher ist, als die tatsächlich gezahlte Gewerbesteuer.
Sport
Während der Erholung der ausgeschöpften Energien wird das Energiereservoir über das normale Niveau aufgefüllt. Hierdurch kann man leistungsfähiger sein als zuvor (Superkompensation).
Elektrotechnik
Zur Überkompensation kommt es, wenn die durch Kompensation gebildete kapazitive (bzw. induktive) Blindleistung größer ist als die benötigte induktive (kapazitive) Blindleistung.
Siehe auch
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