- Uhrglastier
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Uhrglastier Systematik Domäne: Eukaryoten (Eucaryota) ohne Rang: Amoebozoa Klasse: Tubulinea Ordnung: Arcellinida Familie: Arcellidae Gattung: Uhrglastier Wissenschaftlicher Name Arcella Ehrenberg, 1830 Das Uhrglastier, auch Uhrglastierchen oder Uhrgläschen (Arcella), ist eine Gattung der Schalenamöben (Testacea). Früher wurden diese einzelligen Lebewesen zusammen mit anderen amöbenartigen Kleinstlebewesen zum Stamm der Wurzelfüßer (Rhizopoda) zusammengefasst. Wie alle Schalenamöben besitzen sie ein ungekammertes Gehäuse aus einer Gerüstsubstanz, die aus organischem Material (Strukturproteinen) besteht. Im Gegensatz zu anderen Gattungen werden keine Kieselplättchen oder andere Fremdkörper zur Verstärkung des Gehäuses eingebaut. Das napfartige Gehäuse erinnert an ein Uhrglas.
Das Gehäuse hat einen Durchmesser von bis zu 0,17 mm und eine Höhe von bis zu 0,07 mm. In der Aufsicht unter dem Mikroskop erscheint dieses Gehäuse meist rund, mit einer zentralen Öffnung. Die bräunliche Farbe der gewölbten Schalen entsteht durch die mit zunehmendem Alter fortschreitende Einlagerung von Eisen- und Manganverbindungen.
Die Einzeller leben weltweit im Süßwasser, auch in eutrophierten Gewässern, in Mooren oder sogar auf nassem Laub. Sie ernähren sich von Diatomeen, einzelligen Grünalgen oder tierischen Einzellern wie Flagellaten und Wimperntierchen.
Die meisten Uhrglastiere besitzen mehrere Zellkerne. Verkieste Fossilien, die zur Gattung Arcella gestellt werden, sind schon seit dem Paläozoikum bekannt und wurden beispielsweise in der Steinkohle des Ruhrgebiets gefunden. Rezent sind derzeit rund 130 Arten und Unterarten bekannt.
Arten (Auswahl)
- Gemeines Uhrglastier (Arcella vulgaris)
- Buckeliges Uhrglastier (Arcella gibbosa)
- Halbkugeliges Teller (Arcella hemisphaerica)
- Pyramiden-Uhrglastier (Arcella conica)
- Gezähntes Uhrglastier (Arcella dentata)
- Teller-Uhrglastier (Arcella artocrea)
- Scheiben-Uhrglastier (Arcella discoides)
- Großmäuliges Uhrglastier (Arcella megastoma)
Quellen
- Heinz Strebele und Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. 3. Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart, 1976 S. 222 ISBN 3-440-04000-3
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