Uiluit Qaqqaa

Uiluit Qaqqaa
Ketil
Die Westwand des Ketil

Die Westwand des Ketil

Höhe 2.010 m
Lage Klosterdalen, Tasermiutfjord, Südgrönland
Geographische Lage 60° 25′ 0″ N, 44° 31′ 0″ W60.416666666667-44.5166666666672010Koordinaten: 60° 25′ 0″ N, 44° 31′ 0″ W
Ketil (Grönland)
DEC
Ketil
Gestein Granit
Erstbesteigung 1974

Der Ketil oder Uiluit Qaqqaa ist ein 2.010 m[1], nach anderen Angaben 2.003 m[2] hoher Berg im Süden Grönlands.

Der Ketil liegt am Ostufer des Tasermiutfjords im Gemeindegebiet von Nanortalik, ungefähr 4 Kilometer nördlich des Ulamertorsuaq. Südwestlich, südöstlich und östlich des Berges sind kleinere Firnfelder zu finden, der Ketil selbst weist aufgrund seiner steilen Felswände keine Vergletscherung auf. Nördlich des Berges verläuft in Ost-West-Richtung das Klosterdalen (dänisch: Klostertal). Dieses Tal hat seinen Namen von dem ehemaligen Augustinerkloster bei Tasermiutsiaat an der Mündung des Klosterdalen in den Tasermiutfjord, das hier im 13. Jahrhundert von nordischen Siedlern errichtet wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der nordische Name des Ketil, der nach einem der Siedler benannt wurde. Von dem Kloster, ca. 4 Kilometer in nordnordwestlicher Richtung des Ketil gelegen, sind heute nur noch Ruinen erhalten. Die reichen Muschelbänke, die hier im Fjord zu finden sind, erklären den grönländischen Namen des Berges, Uiluit Qaqqaa, was „Muschelberg“ bedeutet. Gelegentlich wird dieser Name auch für das ganze Klosterdalen verwendet.

Der Ketil wird von Kletterern wegen seines festen Granitgesteins geschätzt. 1974 wurde er von einer Seilschaft aus Lienz erstbestiegen, wobei die Route (UIAA V-VI) über die Nordwest- in die Südwand führte. Heute wird die Südwand seltener begangen, es gibt aber drei verschiedene Routen mit Schwierigkeiten bis 7a A1 [3]. Heute gilt insbesondere die zwischen 1200 und 1450 Meter hohe Westwand als besonders herausfordernde Bigwall und ist mittlerweile durch vier Routen mit Schwierigkeiten bis 5.12 auf der amerikanischen Skala erschlossen[4]. Möglicherweise gibt es aber mehr gekletterte Linien als dokumentiert, da manche Kletterer fordern, in den Granitbergen Südgrönlands auf exakte Routenbeschreibungen zu verzichten, um auch hier auch weiterhin selbstständiges Entdecken eigener Routen zu ermöglichen[5][6]. Die Ost- und die Nordwand des Ketil sind jedoch vermutlich noch unbestiegen, da sie wegen gefährlicher Schneefelder und starken Flechtenbewuchses weniger attraktiv sind.

Auch die zwei Nebengipfel des Ketil, Pyramid und Pingasut, sind beliebte Kletterziele.

Quellen

  1. Jacques Borlée: Ketil, West Face, South West Greenland, 1984. In: American Alpine Club (Hrsg.): American Alpine Journal. New York 1986, ISSN 0065-6925, S. 185-186 (http://www.americanalpineclub.org/documents/pdf/aaj/1986/175_canada_greenland_aaj1986.pdf ; Stand: 23. März 2008). 
  2. Greenland Tourism: Hiking Map South Greenland/Tasermiut fjorden – Nanortalik. 1996. 
  3. Lindsay Griffin: Tasermiut Fjord, Ulamertorsuaq and Ketil, first ascents. In: American Alpine Club (Hrsg.): American Alpine Journal. New York 2005, ISSN 0065-6925, S. 249-250 (http://www.americanalpineclub.org/documents/pdf/aaj/2005/233_greenland_aaj2005.pdf ; Stand: 24. März 2008). 
  4. Doug Byerly: Ketil, West Face. In: American Alpine Club (Hrsg.): American Alpine Journal. New York 2000, ISSN 0065-6925, S. 243-245 (http://www.americanalpineclub.org/documents/pdf/aaj/2000/245_mexico_aaj2000.pdf ; Stand: 24. März 2008). 
  5. Michael Hjorth: Ketil Fjeld, South Greenland, 1987. bigwall.dk. Abgerufen am 24. März 2008. (Englisch)
  6. Bernard Amy: Apostelens Tommelfinger, Suikarsuak, South Greenland. In: American Alpine Club (Hrsg.): American Alpine Journal. New York 1977, ISSN 0065-6925, S. 205-206 (http://www.americanalpineclub.org/documents/pdf/aaj/1977/greenland1977_205-208.pdf ; Stand: 23. März 2008). 

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