- Umbra gebrannt
-
Als Umbra (lat: umbra - Schatten) oder Umbraun bezeichnet man eine Erdfarbe von verschiedener Schattierung, wie auch verschiedenen Ursprungs. Die Farbe wird auch Erdbraun, Römischbraun oder Sepiabraun genannt.
Die eigentliche oder echte Ware ist ein toniger, durch Verwitterung mulmiger Brauneisenstein von leber- bis kastanienbrauner Farbe, der neben Eisenoxiden immer auch braunes Mangandioxid enthält.
Varianten
Die beste Sorte wird auf der Insel Zypern gefunden und als cyprische oder türkische Umbra am teuersten verkauft. Sie sieht gräulichbraun aus und gibt, in verschiedenen Graden mit Weiß versetzt, eine Menge schöner Nuancen, typischerweise etwas grünlicher als Ocker. Wenn sie gebrannt wird, nimmt sie eine rotbraune Farbe an.
Ähnliche, aber weniger hochwertige Ware wird u. a. auf den Eisensteingruben um Saalfeld/Saale, Könitz und Kamsdorf gefunden, ebenso in verschiedenen Gegenden Englands und auf Sizilien. Die von letzterem Fundort ist ein kastanienbrauner Eisenocker mit muscheligem Bruch.
Das als kölnische Umbra bezeichnete Kasslerbraun ist eine Braunkohle, die als Surrogat gebraucht wird.
Verwendung
Alle Umbrasorten müssen vor dem Gebrauch gepulvert und durch Schlämmen von sandigen Teilen befreit werden, wenn sie es noch nicht sind. Man verwendet dieselben sehr häufig zu Anstrichen aller Art, sowohl als Öl- wie als Wasserfarbe, zu dunklen Firnissen, besonders häufig in der Wachstuchfabrikation, zum Braunfärben von Holz, zu Vergoldergrund, und in der dekorativen Kosmetik.
Häufig ist die im Kleinverkehr käufliche Umbra nichts Anderes als Bolus.
Wikimedia Foundation.