- Umweltinformationssystem
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Bis heute wird der Begriff Umweltinformationssystem (UIS) höchst unterschiedlich definiert. Seit Mitte der 70er Jahre wurden zunächst überbetriebliche Einrichtungen der Landes- und Bundesbehörden zum computergestützten Umweltmonitoring als UIS bezeichnet.
Heute werden damit meist Datenbanken bzw. Computerprogramme bezeichnet, die zum Verwalten, Erfassen und Verarbeiten von Umweltdaten dienen. Dabei nutzt man auch in großem Umfang Geoinformationssysteme (GIS).
Inhaltsverzeichnis
Datengrundlage
Seine großmaßstäbigen (detailreichen) Basisdaten kommen aus Landinformationssystemen und anderen raumbezogenen Primärdaten (z. B. Kataster und Umweltschutz, Messungen und Analysen von Boden, Wasser und Luft, Testbäume, Geologie usw). Sie bestehen wie in anderen Systemen aus Geometrie- und Sachdaten (Attribute).
Die kleinmaßstäbigen Daten sind meist aggregiert, klassifiziert oder stammen aus Statistiken, stellen also Sekundärdaten dar:
- Zustand des Bodens (z. B. aus der Bodenkunde),
- Art und Zustand von Gewässern und Grundwasser,
- Luftgüte, Emissionen, Immissionen,
- Sekundärdaten über Fabriken, Umweltschutz usw.
Einteilung
Umweltinformationssysteme lassen sich in Betriebliche Umweltinformationssysteme (BUIS), umweltbezogene Instrumente des Strategischen Managements (USM) und Umweltbezogene Entscheidungsunterstützungssysteme (UEUS) einteilen.
BUIS USM UEUS - Abwehr unmittelbarer ökologischer Gefahren
- Kontrolle und Erfüllung gesetzlicher Vorgaben
- Erkennen ökologieinduzierter Marktchancen und Marktrisiken
- Früherkennung ökologischer Strukturkrisen
- Ökobilanzen
- Gefahrstoffblätter
- Ökologische Buchhaltung
- Automatische Mess- und Regelsysteme
- Ökologie-Portfolio
- Produktlinienanalyse
- Wertschöpfungsring
- Checklisten
- Wirkungsanalysen
- Szenariotechniken
- Computersimulation
- Micro Worlds
Aufgaben und Ziele
- Überwachung des Umweltzustandes
- Wirksamkeitskontrolle von Umweltschutzmaßnahmen
- Informationen über die Situation der Umweltmedien (Luft, Wasser, Boden), über Umweltschutztechnologien und über einschlägige Fachliteratur bereitstellen
- Risikofaktoren für die Störfallvorsorge und das Management von Unfällen feststellen
- Umweltdatenaufbereitung für die Planung von Infrastrukturmaßnahmen
- Hilfefunktion für die Umsetzung der Umweltpolitik
- „Auslöser“ für den Aufbau eines betrieblichen Umweltinformationssystems (BUIS)
- Beispiele von UIS
- IMIS: Integriertes Mess- und Informationssystem
- Umweltdatenkatalog
- Umweltinformationssystem Baden-Württemberg
Literatur
- Peter Fischer-Stabel (Hrsg.): Umweltinformationssysteme. Wichmann, Heidelberg 2005, ISBN 3-87907-423-2.
- Gerd Rainer Wagner (Hrsg.): Betriebswirtschaft und Umweltschutz. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 1993, ISBN 3-7910-0696-7.
Weblinks
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