Unbelebte Gegenstände

Unbelebte Gegenstände
Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen wichtige Informationen.

Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Der Ausdruck Materie (lat. materia „Stoff“; gr. Pendant ist meist hyle) wird umgangssprachlich für stoffliche Körper (Material) verwendet – im Unterschied zu Mentalem (Form, Idee oder allgemeinem Wesensbegriff) bzw. zu Energie oder Feldern.

Inhaltsverzeichnis

Materiebegriff der modernen Physik

Die moderne Physik nennt Materie alles, was aus elementaren Fermionen aufgebaut ist. Im Standardmodell der Teilchenphysik sind das die Quarks und Leptonen. Protonen und Neutronen bestehen aus Quarks und bilden mit Elektronen die Atome, welche wiederum Moleküle bilden können. Elektromagnetische Strahlung (Photonen) zählt man dagegen, genau wie die anderen Bosonen des Standardmodells, nicht zur Materie.

Konventionen der Astrophysik/Kosmologie

In der Astrophysik diskutiert man den Unterschied zwischen sichtbarer „gewöhnlicher“ Materie, die nur einen kleinen Teil (ca. 4%) des Universums einnimmt, und der sog. Dunklen Materie, die nur gravitativ wirkt, aber ca. 23% des Universums umfasst (siehe auch den Artikel WIMP); noch ungeklärter ist der Begriff der Dunklen Energie (ca. 73%).

Probleme des modernen Materiebegriffs

Mit der Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie stellte Albert Einstein die bekannte Formel E = mc² (Energie = Masse · Lichtgeschwindigkeit²) auf. Die hier ausgedrückte Umrechenbarkeit der Eigenschaften Masse und Energie bildet physikalische Tatsachen ab wie etwa, dass Änderungen der Temperatur eines Gases dessen träge Masse beeinflussen und umgekehrt, oder dass man elektromagnetischer Strahlung (Licht, Wärmestrahlen etc.) eine „dynamische“ Masse zuordnen kann, obwohl das hier einschlägige Elementarteilchen (das Photon) keine Ruhemasse besitzt. Dieser Formel wurden unterschiedliche ontologische Interpretationen[1] gegeben: Es handle sich bei Masse und Energie um dieselbe Eigenschaft (Torretti, Eddington), oder um zwei verschiedene Eigenschaften, die entweder ineinander umwandelbar sind (Rindler) oder nicht (Bondi/Spurgin). Die Schwierigkeit der ontologischen Behandlung der Eigenschaften Masse und Energie erzeugt ontologische Probleme für die Behandlung der „Träger“ dieser Eigenschaften: Materie und Felder.

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)Vorlage:SEP/Wartung/Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3

Literatur

  • Clemens Baeumker: Das Problem der Materie in der griechischen Philosophie, 1890, Nachdruck 1963.
  • Stephen G. Brush: Statistical Physics and the Atomic Theory of Matter: From Boyle and Newton to Landau and Onsager. Princeton, N.J.: Princeton University Press 1983.
  • Wolfgang Detel u.a.: Art. Materie, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 8, 870-924.
  • P. M. Harman: Energy, Force, and Matter: The Conceptual Development of Nineteenth-Century Physics. Cambridge, U.K. / New York: Cambridge University Press 1982.
  • Max Jammer: Der Begriff der Masse in der Physik, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 3. A. 1981, ISBN 3-534-01501-0.
  • E. Kappler: Die Wandlung des Materie-Begriffs in der Geschichte der Physik, in: Jahresschrift 1967 der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (1967), 61–92.
  • J. Klowski: Das Entstehen der Begriffe Substanz und Materie, in: Archiv für die Geschichte der Philosophie 48 (1966), 2–42.
  • Marc Lange: An introduction to the philosophy of physics: locality, fields, energy, and mass, Oxford: Blackwells 2002, ISBN 0-631-22501-3.
  • F. Lieben: Vorstellungen vom Aufbau der Materie im Wandel der Zeiten, 1953.
  • Christoph Lüthy, John E. Murdoch, William R. Newman (Hgg.): Late Medieval and Early Modern Corpuscular Matter Theory. Leiden, Netherlands: Brill 2001.
  • Ernan McMullin (Hg.): The concept of matter in Greek and Medieval philosophy, Notre Dame, Ind. 1963.
  • Shlomo Pines: Beiträge zur islamischen Atomenlehre, 1936.
  • E. Rolfes: Zur Kontroverse über die Körperlehre in der griechischen und scholastischen Philosophie, in: Divus Thomas 4 (1917), 381–435.
  • S. Sambursky: Das physikalische Weltbild der Antike, 1956.
  • S. Sambursky: Physics of the Stoics, New York 1959.
  • Erwin Schrödinger: What is matter? Scientific American 189 (1953), 52-57.
  • Richard Sorabji: Matter, space and motion: theories in antiquity and their sequel, Ithaca, NY: Cornell University Press 1988, ISBN 0-8014-2194-2.
  • Stephen Toulmin / June Goodfield: The Architecture of Matter, Chicago: University of Chicago Press 1982.
  • Hermann Weyl: Raum, Zeit, Materie, 6. A. 1970.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Apotemnophilie — Die Paraphilien (griechisch παραφιλία, von pará, „abseits“, „neben“, und philía, „Freundschaft“, „Liebe“) sind eine Gruppe psychischer Störungen, die sich als ausgeprägte und wiederkehrende, von der empirischen „Norm“ abweichende, sexuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Paraphil — Die Paraphilien (griechisch παραφιλία, von pará, „abseits“, „neben“, und philía, „Freundschaft“, „Liebe“) sind eine Gruppe psychischer Störungen, die sich als ausgeprägte und wiederkehrende, von der empirischen „Norm“ abweichende, sexuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Paraphilie — Die Paraphilien (griechisch παραφιλία, von pará, „abseits“, „neben“, und philía, „Freundschaft“, „Liebe“) sind eine Gruppe psychischer Störungen, die sich als ausgeprägte und wiederkehrende, von der empirischen „Norm“ abweichende, sexuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Sexuelle Perversion — Die Paraphilien (griechisch παραφιλία, von pará, „abseits“, „neben“, und philía, „Freundschaft“, „Liebe“) sind eine Gruppe psychischer Störungen, die sich als ausgeprägte und wiederkehrende, von der empirischen „Norm“ abweichende, sexuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Brillenfetischismus — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

  • Fetischismus (Psychologie) — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

  • Jackenfetischismus — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

  • Jeansfetisch — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

  • Looner — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

  • Luftballon-Fetisch — Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. In diesem Arti …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”