- Ungarischer Vorstehhund
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Magyar Vizsla FCI – Standard Nr. 57, 239 Patronat Ungarn Klassifikation FCI - Gruppe 7 Vorstehhunde.
- Sektion 1 Kontinentale Vorstehhunde
Rassenamen laut FCI - Rövidszőrű Magyar Vizsla (57) (Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund – Kurzhaar Vizsla)
- Drótszőrű Magyar Vizsla (239) (Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund – Drahthaar Vizsla)
Widerristhöhe Rüde 58–64 cm, Hündin 54–60 cm Gewicht 25–35 kg Liste der Hunderassen Unter Magyar Vizsla führt die FCI zwei (Nr. 57 und 239, Gr. 7, Sek. 1) anerkannte ungarische Hunderassen mit unterschiedlicher Fellstruktur.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Geschichtliches
Der Magyar Vizsla (in Lautschrift [ˈmɒɟɒr ˈviʒlɒ] (ungarisch), /ˈmɑdjɑr ˈviʒlɑ/ (vereinfacht)) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus vorhandenen gelben Jagdhunden in Ungarn geschaffen. Die Magyaren brachten diesen Hundetyp aus ihrer asiatischen Stammheimat mit, als sie im 9./10. Jahrhundert das Karpatenbecken besiedelten. Auf 1.000 Jahre alten Steinritzzeichnungen ist jedenfalls dieser Hundetyp zu erkennen. Die goldene Farbe hat den Zweck einer Tarnfarbe in den Steppen und Getreidefeldern. Die Vorfahren verschwanden im 19. Jahrhundert immer mehr, als Pointer, Setter und Vorstehhunde in Mode kamen. Etwa um 1920 besann man sich auf den alten Jagdhundtyp und begann den Bestand zu registrieren. Am 29. Mai 1920 wurde die „Ungarische Vizsla-Züchtervereinigung“ gegründet, die diesen Hund züchterisch betreut. Nach weiteren Rückschlägen durch die Weltkriege gewann der Vizsla immer mehr Liebhaber. Mittlerweile sind die Rassebestände gesichert. In Deutschland fallen im Jahr ca. 150 Welpen. Den Magyar Vizsla gibt es in zwei Fellvarianten: Kurzhaar und Drahthaar.
Beschreibung
Bei dieser sehr eleganten Hunderasse werden die Rüden 58–64 cm hoch, die Hündinnen 54–60 cm; der Körper ist muskulös aber schmal. Da der drahthaarige Vizsla erst ab den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gezüchtet wird, und er durch die Einkreuzung des Deutsch Drahthaar entstand, sehen die maßgeblichen Zuchtverbände die beiden Varianten als getrennte Rassen. Die FCI führt den Vizsla also in zwei Rassen, die sich durch ihre Fellstruktur unterscheiden:
- Der kurzhaarige Magyar Vizsla kommt in allen Farbnuancen von Semmelgelb bis Dunkelgold vor.
- Den drahthaarigen Magyar Vizsla sieht man meist in verschiedenen Sandgelbnuancen, so zum Beispiel rostbraunes Gold. Bei dieser Variante ist ein kleiner Bart sowie ausgeprägte Augenbrauen erwünscht. Das Fell fühlt sich drahtig an, niemals weich oder fusselig.
Kleine (5 cm) weiße Abzeichen auf der Brust werden bei beiden Felltypen akzeptiert. Geflecktes Fell ist jedoch unerwünscht. Die Farbe der mittelgroßen Augen ist an die Fellfarbe angepasst, normalerweise nie stechend oder kalt. Auffallend helle Augen werden jedoch, wie auch bei vielen anderen Jagdhunderassen verpönt. Die Ohren sind tief angesetzt und hängen dicht an den Wangen herunter und sind unten abgerundet. Die Lefzen sind anliegend, niemals hängend. Kehllappen (Wamme) sind unerwünscht. Die Rute wird waagerecht getragen, das Kupieren ist in Deutschland unter der Maßgabe jagdlicher Führung laut Tierschutzgesetz erlaubt, sonst verboten.
Wesen und Verwendung
Bei der Jagd wird der Magyar Vizsla ziemlich universell eingesetzt, er ist ein hervorragender Schweißhund, apportiert gerne mit weichem Maul, er vereint die Vorzüge eines Windhundes: Ausdauer und Schnelligkeit mit Spur und Fährtensicherheit. Er ist ausgesprochen lernwillig. Seine Menschenfreundlichkeit, seine Sensibilität und Anhänglichkeit verbietet die Zwingerhaltung. Bei ausreichender Beschäftigung ist er durchaus als Familienhund zu gebrauchen.
Der Magyar Vizsla ist ein sehr sensibler Hund, der keine raue, harte, laute, grobe Behandlung in Erziehung, Ausbildung und Haltung verträgt. Äußerst ausgeprägt ist sein körperliches Kontaktbedürfnis, er weicht seinem Führer buchstäblich „nicht von der Seite“. Ein Vizsla muss und möchte ausreichend und artgerecht beschäftigt werden. Das ist zum einen die jagdliche Beschäftigung, sind zum anderen die vielfältige Möglichkeiten in der Rettungshundearbeit oder dem Hundesport (Fährtenarbeit, Mantrailing, Agility usw.). Seit 1995 wird der Vizsla in Deutschland vermehrt als Therapiehund eingesetzt. Der Magyar Vizsla möchte nicht nur viel Auslauf und Bewegung, sondern ebenso eine „geistige Arbeit“ leisten. Da der Vizsla sehr lernbegierig ist, macht die Arbeit mit ihm sehr viel Freude. Eine Unterforderung des Magyar Vizsla kann zu Zerstörungswut führen. Die überdurchschnittliche Intelligenz des Magyar Vizsla findet ihre Schattenseiten in Gefallsucht bis hin zu Arroganz. Jeder, der sich für einen Magyar Vizsla interessiert, muss sich im Klaren sein, dass die artgerechte Haltung es erfordert, dass nahezu die gesamte Freizeit dem Magyar Vizsla gehört, der Vizsla ist somit alles andere, nur kein Anfängerhund; wer sich aber auf diese Art der Mensch-Hund-Partnerschaft einlassen kann, bekommt im Magyar Vizsla einen wunderbaren Gefährten.
Pflege
Die Fellpflege fällt relativ gering aus, das Fell des kurzhaarigen Magyar Vizsla ist weitestgehend selbstreinigend. Bei artgerechter Haltung erübrigt sich das Verschneiden der Krallen. Bei den drahthaarigen Vertretern dieser Rasse ist Trimmen hin und wieder notwendig.
Weblinks
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