Basenach

Basenach
Groß-Basenach M I im Jahre 1908

Groß-Basenach ist die Bezeichnung für einen Luftschiff-Typ, der nach den beiden Konstrukteuren Major Hans Groß vom Luftschiffer-Bataillon Nr. 1 in Berlin sowie dem bekannten Ballonfahrer Nikolaus Basenach benannt wurde.

Es wurden ein Versuchsluftschiff und vier sogenannte „Militär-Groß-Basenach“-Typen in Tegel gefertigt und mehrfach umgebaut. Sie folgten dem Konstruktionsprinzip des halbstarren Luftschiffes, das vom deutschen Militär zunächst wegen des leichteren Transports zusammenlegbarer Luftschiffe gegenüber der starren Bauart vom Typ Zeppelin favorisiert wurde. Sie waren insgesamt gesehen jedoch nicht so erfolgreich wie erhofft. Der Krieg und die immens gestiegenen Ansprüche an die technischen Möglichkeiten der Luftschiffe ließen dieses System zunächst in Vergessenheit geraten. Auch seinen Konkurrenten Parseval und Schütte-Lanz sollte es am Ende des Ersten Weltkrieges, wenn auch aus anderen Gründen, nicht anders ergehen. Heutige Luftschiffe sind dagegen erneut Prallluftschiffe oder vom halbstarren Typ.

Inhaltsverzeichnis

Schiffe

Versuchsluftschiff

Das Versuchsluftschiff hatte ein Volumen von 1.800 Kubikmetern und Verfügt über einen Kiel direkt unter der Ballonhülle. Es war größtenteils bei der Siemens-Schuckert Werke GmbH gebaut worden.

Die erste Fahrt fand am 7. Mai 1907 statt. Der Antrieb bestand aus einem 24-PS-Gaggenau-Automobilmotor und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 29 km/h.

Später wurde das Schiff umgebaut. Dabei wurden unter anderem Heckflossen nachgerüstet.

M I

M I nach der Verlängerung 1913
  • 5.000 m³ Volumen
  • Länge der Gashülle 65,5 m, Durchmesser 11,1 m
  • gebaut vom Luftschiffer-Bataillon in Berlin Tegel
  • erste Fahrt: 30. Juni 1908
  • Antrieb: zwei Körting-Motoren mit je 75 PS

Am 21. September 1908 wurde eine Rekord-Dauerfahrt von über 13 Stunden ausgeführt. 1913 wurde die Hülle auf 71,8 m verlängert. In dieser Konfiguration fuhr das Schiff zum ersten Mal am 26. März 1913. Der Kiel wurde dreimal verändert, das Volumen stieg auf 5600 m³. Die Höchstgeschwindigkeit blieb trotz der Umbauten bei 47 km/h

M II

M II wurde 1909 gebaut und 1911 noch einmal vergrößert.

  • Volumen: 5.200 m³
  • Länge: 74 m
  • Durchmesser: 12 m
  • Antrieb: zwei Körting-Motoren mit je 75 PS
  • Steighöhe: etwa 1500 m

Das Luftschiff machte am 4. und 5. August 1909 eine sechzehnstündige Fahrt über 460 km von Tegel über Halle, Weißenfels und Apolda zurück nach Tegel.

M III

M III wurde 1909 gebaut und unternahm seine erste Fahrt am 31. Dezember.

  • Volumen: 7.800 m³
  • Länge: 81,5 m
  • vergrößert 1912 auf ein Volumen von 9.000 m³ eine Länge von 83,3 m
  • Antrieb: zwei Körting-Motoren mit je 75 PS

M III war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 59 km/h (68 km/h nach Umbau) das schnellste Luftschiff seiner Zeit. Es verbrannte am 10. Oktober 1911 in der Luftschiffhalle in Tegel.

M IV

M IV wurde 1911 gebaut und 1913 sowie 1914 vergrößert.

  • Volumen: 19.000 m³
  • Länge: 120,7 m
  • Durchmesser: 16,1 m
  • Antrieb: drei Maybach-Motoren mit insgesamt 480 PS

M IV erreichte 1913 eine Geschwindigkeit von 82 km/h. Es unternahm vom 28. Dezember 1914 bis zum 3. November 1915 insgesamt 24 Aufklärungsfahrten über der Ostsee. Am 10. September 1915 griff es mit 100-kg-Bomben ein U-Boot an.

Literatur

  • G. Schmitt und W. Schwipps: Pioniere der frühen Luftfahrt, Gondrom Verlag, Blindlach 1995, ISBN 3-8112-1189-7
  • N. Basenach: Die drei Systeme in: Bröckelmann (Hrsg.), Wir Luftschiffer, Ullstein , Berlin und Wien 1909, S. 240–268.
  • P. Neumann: Die internationalen Luftschiffe und Flugdrachen. Ihre Bauart und Eigenschaften nach dem Stande vom April 1912, Oldenburg 1912.

Weblinks


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