Uni Konstanz

Uni Konstanz

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Universität Konstanz
Logo
Gründung 1966
Ort Konstanz
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Leitung Rektor Gerhart von Graevenitz
Kanzler Jens Apitz
Studenten 9.273 (WS 2008/09)[1]
Mitarbeiter 1.140[1]
davon Professoren 174[1]
Website www.uni-konstanz.de

Die Universität Konstanz ist mit unter 10.000 Studenten[1] eine der kleineren deutschen Universitäten. Sie liegt südlich der Insel Mainau am Bodensee und ist 1966 als Reformuniversität „auf der grünen Wiese“ als kompakte Campus-Universität gebaut worden. Konstanz wurde damit die südlichste Universitätsstadt Deutschlands. Die Universität war in der Exzellenzinitiative in allen drei Förderlinien erfolgreich.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Komplex der Universität liegt inmitten des Mainauwalds im Konstanzer Stadtteil Egg, 200 Meter südwestlich des alten Dorfes Egg gegenüber der Bundesstraße 33 (hier Mainaustraße). Das Universitätsgelände ist mit dem Dorf über zwei Brücken verbunden, die für Kraftfahrzeuge gesperrt sind. Das Sportgelände der Universität liegt wie das Dorf auf der seewärtigen Seite der Straße, unmittelbar nordöstlich des Dorfes. Bis zur Eingemeindung der damaligen Gemeinde Allmannsdorf in die Stadt Konstanz am 1. Januar 1915 gehörte das gesamte Gebiet zur damaligen Gemeinde.

Geschichte

Innenhof der Universität
In der Universitätsbibliothek

Die Universität Konstanz wurde 1966 als Reformuniversität gegründet, zeitgleich mit der Universität Ulm. Die Universität war in den ersten Jahren in verschiedenen Gebäuden in der Innenstadt untergebracht, bis 1972 der Campus auf dem Gießberg mit einer Fläche von 90.000 Quadratmetern eröffnet wurde. Das Signet (Logo) der Universität wurde 1980 von Otl Aicher kreiert.

Auf die Einrichtung von Instituten wurde verzichtet, an deren Stelle traten Fachbereiche, die Lehre aus Forschung entwickeln. Um die Fächergrenzen besser überwinden zu können, wurde aus dem angelsächsischen Raum das Konzept der Campus-Universität übernommen, und Service-Einrichtungen wie Mensa und Bibliothek wurden zentralisiert. Zu den Reformprojekten gehörte die Verlagerung größerer Teile der Lehre von Vorlesungen in begleitende Seminare oder Übungsgruppen und daraus folgend das Konzept der studienbegleitenden Prüfungen.[2]

Als Modellversuch durchgeführt wurde die einphasige Juristenausbildung, bei der die Praxisphase und das Studium eng miteinander verzahnt wurden. Anfangs gab es außerdem das Sozialwissenschaftliche Grundstudium, in dem Verwaltungswissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen gemeinsam ausgebildet wurden.

Nachdem viele Projekte ausgelaufen waren, „erfand“ sich die Universität aufgrund der Vorschläge der Mittelstraß-Kommission neu: Seit 1999 ist die Universität in drei Sektionen unterteilt, in denen die 13 Fachbereiche zu stärkerer Zusammenarbeit angehalten werden. Beibehalten wurde die konsequente Zentralisierung der Service-Einrichtungen. Insbesondere die rund um die Uhr geöffnete Bibliothek, in der alle Bücher frei zugänglich sind, ist ein bekanntes Merkmal der Universität.

Das Zukunftskonzept der Universität wurde im Rahmen der Exzellenzinitiative am 19. Oktober 2007 angenommen[3]. Zudem sind derzeit fünf Sonderforschungsbereiche in Betrieb, und das „Forschungszentrum für wissenschaftlichen Nachwuchs“ stieß auf bundesweites Interesse. Die Universität gehört zum Verbund Internationale Bodensee-Hochschule. In der Drittmitteleinwerbung und Forschungseinwerbung liegt die Universität im unteren Mittelfeld. 2006, vor der Exzellenzinitiative, erreichte sie hier nicht die Top20 der deutschen Universitäten.[4].

Die Universität Konstanz wird unterstützt von der Universitätsgesellschaft Konstanz e. V. mit dem derzeitigen Präsidenten Dr. Gerd Springe.

Als kleines Kuriosum der Universität gilt einer der letzten in Deutschland gebauten Paternosteraufzügen. Durch Verzögerungen beim Bau wurde der Aufzug erst nach dem Stichtag fertiggestellt, ab dem keine Betriebsgenehmigungen mehr für diese Aufzugsart erteilt wurde. Der Aufzug ging daher nicht in Betrieb, und wurde auch nicht durch einen anderen Aufzug ersetzt.

Struktur

Organisatorisch

Die 13 Fachbereiche der Universität sind in folgenden drei Sektionen zusammengefasst:

Mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion

Geisteswissenschaftliche Sektion

Rechts-, wirtschafts- und verwaltungswissenschaftliche Sektion

Nach Abschlüssen

Die Umstellung der alten Magisterstudiengänge auf die neue zweistufige Studienstruktur ist bereits erfolgt, nur bei den Diplomstudiengängen ist diese Umstellung bislang erst teilweise durchgeführt worden.

Bachelor

  • Biological Sciences
  • British and American Studies (BAST)
  • Chemie
  • Deutsche Literatur
  • Economics
  • Französische Studien
  • Gender Studies
  • Geschichte
  • Informatik
  • Information Engineering
  • Italienische Studien
  • Kulturwissenschaften der Antike
  • Life Science
  • Literatur-Kunst-Medien
  • Mathematik
  • Mathematische Finanzökonomie / Mathematical Finance
  • Molekulare Materialwissenschaften
  • Philosophie
  • Physik
  • Politik- und Verwaltungswissenschaft
  • Psychologie
  • Slavistik (Literaturwissenschaft)
  • Soziologie
  • Spanische Studien
  • Sportwissenschaft
  • Sprachwissenschaft
  • Statistik

Master

  • Allgemeine Sprachwissenschaft
  • Anglistische Sprachwissenschaft (English Language and Linguistics)
  • Biological Sciences
  • British and American Studies
  • Chemie
  • Deutsche Literatur
  • Germanistische Sprachwissenschaft (German and Germanic Linguistics)
  • Geschichte
  • Information Engineering
  • International Economic Relations / Internationale Wirtschaftsbeziehungen
  • International Studies in Sports Science
  • Kulturelle Grundlagen Europas
  • Kulturwissenschaft der Antike
  • Life Science
  • Literatur-Kunst-Medien
  • Mathematik
  • Molekulare Materialwissenschaften
  • Osteuropastudien
  • Philosophie
  • Physik
  • Politik- und Verwaltungswissenschaft (Public Policy and Management)
  • Psychologie
  • Rechtswissenschaft
  • Romanische Literaturen
  • Romanische Sprachwissenschaft (Romance Languages and Linguistics)
  • Slavistik (Literaturwissenschaft)
  • Slavistische Sprachwissenschaft (Slavic Languages and Linguistics)
  • Soziologie
  • Speech and Language Processing
  • Sportwissenschaft

Lehramt am Gymnasium

  • Biologie
  • Chemie
  • Informatik
  • Mathematik
  • Physik
  • Politikwissenschaft
  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch
  • Geschichte
  • Italienisch
  • Latein
  • Philosophie/ Ethik
  • Russisch
  • Spanisch
  • Sport

Erste juristische Prüfung

  • Rechtswissenschaft

Studentische Hochschulgruppen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Universität Konstanz

Ehrensenatoren der Universität Konstanz

Die Auszeichnung eines „Ehrensenator der Universität Konstanz“ ist die höchste Ehrung, die die Universität Konstanz verleiht. Bisher wurde Ehrensenatoren:

  • Dietrich H. Boesken (* 1927), deutscher Industriemanager, Präsident der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee und Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie und Handelstages
  • Kurt H. J. Büttner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Byk Gulden Lomberg Konstanz (Altana Pharma, seit 2007: Nycomed)
  • Franz Josef Dazert (* 1925), Ehrenvorvorsitzender der Salamander AG, Mitbegründer „Förderkreises für die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Konstanz und Tel Aviv“
  • Theopont Diez (1908–1993), Politiker, „Freund der Universität Konstanz“
  • Herbert Beeck, Vorstandsvorsitzenden der LBS Badischen Landesbausparkasse, Gründer der „Stiftung Umwelt und Wohnen an der Universität Konstanz“
  • Horst Eickmeyer, Oberbürgermeister von Konstanz 1980–1996
  • Joachim Fürst zu Fürstenberg (1923–2002), Unternehmer
  • Bruno Helmle (* 1911), Bürgermeister von Meersburg 1945–1946, Oberbürgermeister Konstanz 1959–1980
  • Otto P. W. Hüni (1915–1986), Unternehmer, Initiator der Messe Friedrichshafen (IBO)
  • Kurt Lion (1925–2004), Unternehmer und Mäzen, Mitbegründer des „Förderkreises für die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Konstanz und Tel Aviv“
  • Robert Maus, ehemaliger Politiker, Landrat des Landkreises Konstanz und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
  • Nikolaus Schweickart (* 1943), ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Altana AG, Vorsitzender des Vorstands der Herbert-Quandt-Stiftung
  • Franz Steinkühler (* 1937), ehemaliger Vorsitzender der IG Metall
  • Manfred Ulmer (†), Unternehmer; „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“
  • Brigitte Weyl (* 1926), Ärztin, Journalistin, Verlegerin („Südkurier“)
  • Johannes Weyl (1904–1989), Verleger (Südkurier)

Rektoren der Universität Konstanz

Bekannte Professoren

Bekannte Alumni

Stiftungen

Die Gemeinde Allensbach und die Bezirkssparkasse Reichenau haben zum 90. Geburtstag von Elisabeth Noelle-Neumann 2006 den „Prof.-Dr.-Elisabeth-Noelle-Preis“ gestiftet. Er ist mit 5000 Euro dotiert und wird alle drei Jahre an Nachwuchswissenschaftler der Universität Konstanz vergeben in Anerkennung herausragender Leistungen auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften.

Preise an der Universität Konstanz

  • Nano-Preis der Universitätsgesellschaft Konstanz e.V.
  • Nycomed-Preis der Nycomed GmbH an Doktoranden mit herausragenden Leistungen für ihre Forschungen in den Bereichen Physik, Biologie und Chemie.

Literatur

  • Ralf Dahrendorf: Gründungsideen und Entwicklungserfolge der Universität, Zum 40. Jahrestag der Universität Konstanz, ISBN 978-3-87940-808-5

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d uni-konstanz.de: Zahlen und Fakten der Universität Konstanz, abgerufen im November 2008
  2. uni-konstanz.de: Geschichte der Universität Konstanz. Zuletzt aktualisiert: 16. März 2007
  3. tagesschau.de:Sechs weitere Unis sind „Elite“. Meldung vom 19. Oktober 2007
  4. DFG Förderranking 2006 S. 118
  5. ling.uni-konstanz.de: Fachbereich Sprachwissenschaft. Zuletzt aktualisiert: 1. April 2009

47.6902159.18817Koordinaten: 47° 41′ 25″ N, 9° 11′ 17″ O


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