Universitas Friburgensis

Universitas Friburgensis
Universitas Friburgensis
Freiburg im Üechtland
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Motto Wissenschaft und Weisheit
Gründung 1763/1889
Trägerschaft staatlich
Ort Freiburg im Üechtland, Schweiz
Rektor Guido Vergauwen
Studenten ca. 10.000
Mitarbeiter ca. 1.100
davon Professoren 210
Website www.unifr.ch
Der 2005 eröffnete Campus von Pérolles 2 (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)

Die Universität Freiburg in Freiburg im Üechtland (frz. Fribourg [fʀiˈbuʀ]) ist die sechstgrösste und einzige zweisprachige Universität der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

Sie bietet rund 1100 Vollzeitstellen (davon 210 Professorinnen und Professoren) an und zählt rund 10'000 Studentinnen und Studenten, anteilsmässig gleich viele Frauen und Männer. Die Zahl der Studierenden hat sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt, 2003 wurde erstmals die 10'000er-Marke überschritten. Gut die Hälfte der Studierenden ist deutscher, 29% französischer und 8% italienischer Muttersprache. Die Universität befindet sich im Grenzgebiet zwischen Deutsch- und Westschweiz. Die meisten Studiengänge werden auf Deutsch und Französisch angeboten, was Studierende aus der ganzen Schweiz und der Welt anzieht: Der Anteil Studierender aus anderen Kantonen ist im Vergleich zu anderen Schweizer Hochschulen überdurchschnittlich hoch, und rund 20% der eingeschriebenen Studierenden stammen aus dem Ausland. Die Universität Freiburg ist zusammen mit der Universität in Cluj, der Universität Luxemburg sowie der Freien Universität Bozen eine der mehrsprachigen Universitäten Europas.

Geschichte

Entstanden ist die Universität 1889: Am 4. Oktober desselben Jahres gab der Grosse Rat (Parlament) des Kantons Freiburg grünes Licht für die Gründung der ersten Universität der katholischen Schweiz. Für diese Hochschule hatte vor allem der Staatsrat Georges Python hartnäckig gekämpft; es gelang ihm, die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen und die Politiker von der Notwendigkeit einer Universität zu überzeugen. Vorläuferin der Universität war die Theologischen Fakultät des Kollegiums Sankt Michael. Der Gründung einer Universität in einer relativ kleinen Stadt lag der Wunsch der schweizerischen Katholiken zu Grunde, dass auch in einem katholischen Kanton eine Universität existieren sollte. Trotzdem war die Universität offiziell nie eine "katholische Universität".

1941 konnte an der Avenue de l’Europe in Freiburg das denkmalgeschützte Hauptgebäude Miséricorde, das Le-Corbusier-Schüler Denis Honegger entworfen hatte, eingeweiht werden. Zudem verfügt die Universität Freiburg seit Oktober 2005 auf dem Plateau de Pérolles über ein neues Gebäude für 2'200 Studierende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, in direkter Nachbarschaft zu bestehenden Universitätsgebäuden und der Fachhochschule.

Universität Freiburg, Hauptgebäude Miséricorde

Fakultäten

Die Universität Freiburg besteht aus fünf Fakultäten und verfügt über ein breites Angebot an Studiengängen:

  • Die Philosophische Fakultät ist die grösste Fakultät mit rund 4'000 Studierenden. Diese besuchen Vorlesungen und Seminare in den Bereichen Philosophie, historische Wissenschaften, Sprachen, Literatur, Pädagogik, Psychologie oder Sozialwissenschaften.
  • An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät studieren rund 1'900 Personen. Der Studienplan beinhaltet nationales und internationales Recht; diese Bereiche können zweisprachig studiert werden. Als Besonderheit ermöglicht die Rechtswissenschaftliche Fakultät sprachbegabten Studierenden das Ausbildungsprogramm „bilingue plus“, das profunde Kenntnisse der deutschen und französischen Sprache und Kultur vermittelt.
  • Die Theologische Fakultät ist die grösste und internationalste der Schweiz und neben Luzern die einzige katholisch-theologische Fakultät an einer staatlichen Universität der Schweiz.
  • An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sind rund 2'300 Studierende für einen der fünf Bachelor- oder Masterstudiengänge eingeschrieben.
  • Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wurde 1896 gegründet und umfasst sieben Departemente und neun Studienfächer. Die Forschung - unter anderem in Entwicklungsbiologie, Klimaforschung, Neurowissenschaften oder Atomphysik - und praktische Anwendungen nehmen an dieser Fakultät eine zentrale Rolle ein, was den überdurchschnittlich hohen Anteil an Doktorierenden erklärt.

Weitere akademische Einrichtungen und interfakultäre Institute

Das Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik ist verantwortlich für den Eignungstest für das Medizinstudium, der seit 1998 in der Schweiz durchgeführt wird.

Das Institut für Familienforschung und -beratung

Bekannte ehemalige Studierende und Dozierende der Universität Freiburg

Forschende und Lehrende

  • Urs Altermatt (* 1942), Historiker, ehemaliger Rektor der Universität
  • Georges Bavaud (1923-2007), Dogmatiker, Ökumeniker, Domherr der Kathedrale Sankt Nikolaus
  • Ernst-Bernd Blümle (1932-2008), Ökonom
  • Joseph Maria Bochenski (* 1902, † 1995), polnischer Philosoph und Logiker, u.a. Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Philosophie der Gegenwart und Rektor der Universität Freiburg 1964-1966
  • Hans Wolfgang Brachinger (* 1951), Mathematiker, Inhaber des Lehrstuhls für Statistik der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
  • Erwin Carigiet (* 1955), Sozialrechtler
  • Joseph Deiss (* 1946), Alt-Bundesrat, ehemaliger ordentlicher Professor für Volkswirtschaft und Wirtschaftspolitik, ehem. Dekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
  • Astrid Epiney (* 1965), Professorin für Völkerrecht, Europarecht und schweizerisches öffentliches Recht
  • Anton Hänggi (* 1917, † 1994), römisch-katholischer Bischof des Bistums Basel, Doktorand in Theologie, anschliessend Professor für Liturgiewissenschaft
  • Oswald Huber (* 1942), Psychologe und Cartoonist
  • Leo Karrer (*1937), Theologe
  • Ludwig Kathariner (* 1868, † 1920), Zoologe, Professor für Zoologie 1896-1920
  • Johann Peter Kirsch war von 1890 bis 1932 Inhaber des Lehrstuhl für Patrologie und christliche Archäologie
  • Hugo Loetscher (* 1929), Schriftsteller
  • Ignacy Moscicki (* 1867 † 1946), Präsident der Republik Polen von 1926 bis 1939, Assistent am Physikalischen Institut, Gründer der "Condensateurs Fribourg"
  • Václav Nelhýbel (* 1919, † 1996), tschechischer Komponist und Dirigent, studierte Musikologie in Freiburg, anschliessend Dozent
  • Martine Nida-Rümelin (* 1957), Philosophin
  • Marcel Niggli (* 1960), Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie
  • Hugo Obermaier (* 1877, † 1946), Prähistoriker, Pionier der Steinzeitforschung, Ordinarius für Urgeschichte
  • Servais-Théodore Pinckaers (1925-2008), Moraltheologe
  • Meinrad Perrez (* 1944), Ordinarius für Klinische Psychologie, international bekannter Forscher auf dem Gebiet der Stress- und Familienforschung.
  • Tariq Ramadan (* 1962), Islamwissenschaftler
  • Gonzague de Reynold (* 1880, † 1970), Schweizer Schriftsteller, Professor für Geschichte der Zivilisation
  • Max von Sachsen (* 1870; † 1951), sächsischer Prinz und Ostkirchenforscher
  • Carlo Schmid-Sutter (* 1950), Politiker
  • Pater Wilhelm Schmidt (* 1868, † 1954), Ethnologe
  • Christoph Kardinal Schönborn (* 1945), Erzbischof von Wien seit 1995, 1976-1991 Professor für Dogmatik an der Kath.-Theol. Fakultät
  • Gianfranco Soldati (* 1959), Philosoph
  • Josef Spieler (1900-1978), Professor für Heilpädagogik und Pädagogik
  • Joachim Wattendorff (1928-2008), Biologe
  • Luzius Wildhaber (* 1937), Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, ehemaliger Professor der Rechtswissenschaften
  • Jean-Claude Wolf (* 1953), Philosoph

Studierende

Studierendenzentrum Centre Fries

Weblinks


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