- Universität Bielefeld
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Universität Bielefeld Gründung 1969 Trägerschaft Land Nordrhein-Westfalen (staatlich) Ort Bielefeld Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Leitung Gerhard Sagerer Studenten 17.371 (WS 2010/11)[1] Mitarbeiter 1.560 (2010)[1] davon Professoren 292 (2010)[1] Website www.uni-bielefeld.de Die Universität Bielefeld ist eine 1969 gegründete deutsche Campus-Universität im Bundesland Nordrhein-Westfalen und die größte Forschungseinrichtung in der Region Ostwestfalen-Lippe. Laut internationalem Times-Higher-Education-Ranking 2010 belegt die Bielefelder Universität den 173. Rang der weltbesten Universitäten.[2]
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Sie ist mit ca. 17.400 Studierenden (im Wintersemester 2010/11) die größte der sechs Bielefelder Hochschulen. Unter den staatlichen Universitäten in Westfalen liegt sie in Bezug auf Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft pro Professor auf dem zweiten Platz. Im Uni-Ranking des Magazins Focus vom September 2005 belegte die Universität Bielefeld den 10. von insgesamt 86 Plätzen. In den Fachbereichen Erziehungswissenschaft und Soziologie belegte sie sogar den ersten Platz.
Die Universität Bielefeld wurde von dem Soziologen Helmut Schelsky konzipiert und 1969 als sogenannte „Reformuniversität“ gegründet, wobei interdisziplinäres Arbeiten ein erklärtes Ziel war. Das zeigt sich bereits in der Architektur, bei der durch die zentrale Halle alle Fakultäten miteinander auch räumlich verbunden werden.
1976 wurde das Hauptgebäude der Universität fertiggestellt, das aus einer zentralen Unihalle und Quergebäuden für die einzelnen Fakultäten besteht. Das Gebäude hat eine Hauptnutzfläche von 150.000 m² und gehört damit zu den flächenmäßig größten Gebäuden Deutschlands. Das Hauptgebäude stellt nach dem Parlamentspalast in Bukarest das flächenmäßig zweitgrößte Gebäude Europas dar. Derzeit finden umfangreiche Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro statt [3], in deren Rahmen unter anderem ein neues Mensagebäude und ein Forschungsbau "Interaktive Intelligente Systeme" errichtet wird. Auf dem neu errichteten "Campus Nord" wird ab 2013 auch die Fachhochschule Bielefeld ansässig sein.
Da die Bielefelder Universität eine der wenigen Hochschulen ist, die fast alle Fakultäten unter einem Dach vereint, gilt sie als die „Universität der kurzen Wege“.
Als eine der ersten Universitäten bundesweit stellte die Universität Bielefeld ab dem Wintersemester 2002/2003 den überwiegenden Teil des Studienangebots, einschließlich der Lehrerausbildung, auf das Bachelor- und Mastersystem um.
Im Rahmen der Exzellenzinitiative erhielt die Universität Fördergelder für den Aufbau eines Exzellenzclusters zur Mensch-Maschine-Kommunikation mit dem Titel „Cognitive Interaction Technology“ und einer Graduiertenschule, der „Bielefeld Graduate School in History and Sociology“.
Noch vor der Einführung einer gesetzlichen Regelung gilt seit dem 1. Mai 2007 in den Räumen der Universität ein umfassendes Rauchverbot.
Fakultäten
An der Universität Bielefeld gibt es die bundesweit erste Fakultät für Soziologie. An dieser arbeiteten u. a. Norbert Elias und Niklas Luhmann. Die Geschichtswissenschaft in Bielefeld hat ebenfalls Weltruf, nicht zuletzt durch die von Hans-Ulrich Wehler mitbegründete „Bielefelder Schule“ der Sozialgeschichte und seine weiteren Arbeiten. Ebenso ist hier Reinhart Koselleck zu nennen, der zu den bekanntesten Geschichtswissenschaftlern im Nachkriegsdeutschland gehörte. An der mathematischen Fakultät waren mit Bernd Fischer, Friedhelm Waldhausen und Rudolf Ahlswede drei der weltweit herausragenden Vertreter ihrer Spezialdisziplinen (Gruppentheorie, Algebraische Topologie bzw. Informationstheorie) tätig. Reinhard Selten arbeitete am Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung und hat die interdisziplinäre Ausrichtung zur Zusammenarbeit mit Biologen und Mathematikern genutzt, um seine spieltheoretischen Arbeiten voranzutreiben. Im Jahre 1994 erhielt Selten den Nobelpreis für Wirtschaft. Ebenfalls an der Fakultät für Mathematik ist der Leibnizpreisträger Thomas Zink tätig.
Die philosophische Abteilung zählt mit dem Schwerpunkt Analytische Philosophie und bekannten Dozenten (wie Beckermann, von Savigny, Bittner, Carrier und Wolff) zu den bundesweit bedeutsamsten. An die Fakultät für Erziehungswissenschaft sind die von Hartmut von Hentig gegründeten Versuchsschulen Oberstufen-Kolleg und Laborschule angeschlossen.
Ebenfalls zur Universität Bielefeld gehört das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), das bereits 1968 gegründet wurde und als das erste „Center for Advanced Study“ in Deutschland gilt.
Die 1994 gegründete Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist nach dem Vorbild amerikanischer „professional schools“ aufgebaut. Sie strebt eine interdisziplinäre Arbeitsweise an und legt ihre Betonung auf berufsverwertbare Grundlagenforschung. Außerdem ist die Technische Fakultät zu nennen, welche sich zum Beispiel durch die Arbeitsgruppe „Wissensbasierte Systeme“ um Professor Ipke Wachsmuth oder die AG Neuroinformatik um Professor Helge Ritter, der unter anderem 2001 den Leibniz-Preis erhielt, auszeichnet. Das 2007 gegründete CoR-Lab (Cognition and Robotics) bekam nicht nur als erste universitäre Forschungseinrichtung Europas von der Firma Honda zwei ASIMO-Roboter zur Verfügung gestellt, sondern fördert auch junge Wissenschaftler mit einer Graduate School im Bereich Cognition and Robotics. In den letzten Jahren wurden die Studiengänge Latein, Katholische Theologie, Romanistik, Osteuropastudien und Geographie geschlossen, um sich auf drittmittelstarke Fächer zu konzentrieren.
Die Universität Bielefeld besteht aus folgenden 13 Fakultäten:
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Erziehungswissenschaft
- Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
- Fakultät für Gesundheitswissenschaften
- Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
- Fakultät für Mathematik
- Fakultät für Physik
- Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
- Fakultät für Rechtswissenschaft
- Fakultät für Soziologie
- Technische Fakultät
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen
- Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) [4]
- Exzellenzcluster “Cognitive Interaction Technology” (CITEC)[5]
- Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab)[6]
- Forschungsschwerpunkt Mathematisierung (FSPM)
- Institut für die Simulation komplexer Systeme (ISKOS)
- Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG)
- Institut für mathematische Wirtschaftsforschung (IMW)
- Institut für Weltgesellschaft (IW)
- Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT) [7]
- Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF)
- Laborschule des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld
- Oberstufenkolleg des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld
- Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
- Zentrum für Lehrerbildung (ZfL)
Weitere zentrale Einrichtungen
- International Office (ehem. AAA)
- Service Center Medien (SCM)
- Hochschul-Rechenzentrum (HRZ)
- Universitätsarchiv
Bibliothek
Die Universitätsbibliothek befindet sich in der kompletten 1. Etage des Uni-Hauptgebäudes (über alle Gebäudeflügel verteilt). Sie ist mit einem Bestand von weit über 2,1 Millionen Büchern überdurchschnittlich ausgestattet.
2008 wurden in einigen Gebäudekomplexen Asbest gefunden. Nach einer Sanierung und zahlreichen Raumluftproben wurden die Bibliotheken wieder freigegeben und Beschränkungen der Öffnungszeiten aufgehoben.[8] [9] [10]
Ästhetisches Zentrum
Seit Juli 2003 besteht das Ästhetische Zentrum an der Universität. Das Ästhetische Zentrum bildet für die vielfältigen künstlerischen und kulturellen Aktivitäten der Universität einen gemeinsamen institutionellen Rahmen. Es ist zum einen ein Dienstleistungszentrum für das Management einzelner Aufgaben und Projekte, zum anderen ein Forum, in welchem das ästhetische Engagement und die kulturelle Identität der Universität konzeptuell bedacht und weiterentwickelt werden.
Sonstige zentrale Einrichtungen
Die Universität besitzt noch eine Anzahl weitere kleiner zentraler Einrichtungen, diese sind unter anderem:
- Hertz 87,9, einen eigener Radiosender, welcher rund um die Uhr sendet und in weiten Teilen des Stadtgebietes zu empfangen ist
- ein Internationales Begegnungszentrum (IBZ), welches Unterkünfte für Gastwissenschaftler zur Verfügung stellt
- eine Betriebskita für die Kinder der Mitarbeiter der Universität
Wissenschaftliche Zeitschriften
Auswahl:
- Zeitschrift für Soziologie (ZfS)
- Neue Praxis
- International Journal of Conflict and Violence
Sonderforschungsbereiche
An der Universität Bielefeld gibt es mehrere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Sonderforschungsbereiche (SFB), das heißt langfristige Forschungsprojekte, bei denen Wissenschaftler aus mehreren Arbeitsgruppen und Disziplinen zusammenarbeiten, um neue Erkenntnisse zu einem eingegrenzten Thema zu erlangen:
SFB 360 Situierte künstliche Kommunikatoren[11] (1993–2005) Sprecher: Gert Rickheit Beteiligt: Technische Fakultät
Fakultät für Linguistik und LiteraturwissenschaftSFB 584 Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte[12] (seit 2001) Sprecher: Willibald Steinmetz Beteiligt: Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Fakultät für Soziologie
Fakultät für Rechtswissenschaft
Fakultät für Linguistik und LiteraturwissenschaftSFB 613 Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen[13] (seit 2002) Sprecher: Dario Anselmetti Beteiligt: Fakultät für Physik
Fakultät für Chemie
Fakultät für BiologieSFB 673 Alignment in Communication[14] (seit 2006) Sprecher: Ipke Wachsmuth Beteiligt: Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Technische FakultätSFB 701 Spektrale Strukturen und Topologische Methoden in der Mathematik[15] (seit 2005) Sprecher: Friedrich Götze Beteiligt: Fakultät für Mathematik SFB 882 Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten[16] (seit 2011) Sprecher: Martin Diewald Beteiligt: Fakultät für Soziologie Daneben ist die Universität Bielefeld an einem weiteren Sonderforschungsbereich beteiligt:[17]
SFB 686 Modellbasierte Regelung der homogenisierten Niedertemperatur-Verbrennung (seit 2006) Federführung: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Beteiligt: Fakultät für Chemie, Katharina Kohse-Höinghaus Personen
Rektoren
Amtszeit Name Fachbereich/Fakultät 1969–1970 Ernst-Joachim Mestmäcker Rechtswissenschaft 1970–1992 Karl Peter Grotemeyer Mathematik 1992–1996 Helmut Skowronek Psychologie und Sportwissenschaft 1996–2001 Gert Rickheit Linguistik und Literaturwissenschaft 2001–2009 Dieter Timmermann Pädagogik seit 2009 Gerhard Sagerer Informatik[18] Leibniz-Preisträger
Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ist der international höchstdotierte wissenschaftliche Förderpreis und wird seit 1985 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an in Deutschland arbeitende Wissenschaftler verliehen. Insgesamt wurden acht Wissenschaftler der Universität Bielefeld mit diesem Preis ausgezeichnet:
Jahr Name Forschungsgebiet Anmerkung 1992 Thomas Zink Mathematik gemeinsam mit
Christopher Deninger (Universität Münster)
Michael Rapoport (Universität Wuppertal)
Peter Schneider (Universität zu Köln)1994 Adrienne Héritier, Helmut Willke Soziologie/Politikwissenschaft 1998 Ute Frevert Neuere Geschichte 2000 Gertrude Lübbe-Wolff Öffentliches Recht 2001 Helge Ritter Neuroinformatik 2007 Bernhard Jussen Mittelalterliche Geschichte 2008 Martin Carrier Wissenschaftsphilosophie Ehrensenatoren[19]
- 1983 Eberhard Freiherr von Medem (1913–1993), Ministerialdirigent a. D. im Kultusministerium, Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1983 Ernst-Joachim Mestmäcker (geb. 1926), Rechtswissenschaftler, Mitglied des Gründungsausschusses der Universität und Gründungsrektor
- 1983 Paul Mikat (geb. 1924), Rechtswissenschaftler, Kultusminister NRW und Vorsitzender des Gründungsausschusses der Universität
- 1983 Helmut Schelsky (1912–1984), Soziologe, "Planer" der Universität und Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1989 Eberhard Firnhaber (geb. 1927), Mitglied des Gründungsausschusses und Kanzler der Universität
- 1989 Hartmut von Hentig (geb. 1925), Pädagoge und Publizist
- 1989 Reinhart Koselleck (1923–2006), Historiker und Mitglied des Gründungsausschusses der Universität
- 1989 Werner Maihofer (1918–2009), Rechtswissenschaftler, Politiker und Bundesminister
- 1992 Karl Peter Grotemeyer (1927–2007), Mathematiker, Rektor der Universität
- 1994 Dietrich Storbeck (1927–1997), Soziologe
- 1994 Erich Christian Schröder (1927–2007), Philosoph
- 1996 Niklas Luhmann (1927–1998), Soziologe
- 1998 Johannes Rau (1931–2006), Wissenschaftsminister und Ministerpräsident NRW, Bundespräsident
- 2004 Hans-Ulrich Wehler (geb. 1931), Historiker
- 2009 Franz-Xaver Kaufmann (geb. 1932), Soziologe
Ehrenpromotionen[20]
- 1977 Hans Rosenberg, Geschichtswissenschaftler
- 1979 F. Albert Cotton, Chemiker
- 1980 Norbert Elias, Soziologe
- 1982 Hans Petersson, Mathematiker
- 1985 Manfred Eigen, Chemiker
- 1986 Katharina Heinroth, Biologin
- 1987 Horst Rollnik, Physiker
- 1988 Harald Weinrich, Linguist
- 1989 Reinhard Selten, Wirtschaftswissenschaftler
- 1990 Chaim Seeligmann, Pädagoge
- 1991 Horst Albach, Wirtschaftswissenschaftler
- 1992 Herbert W. Roesky, Chemiker
- 1992 Bernard Weiner, Psychologe
- 1994 Gerhard A. Ritter, Historiker
- 1998 Jean-Marie Lehn, Chemiker
- 1999 Grigori Alexandrowitsch Margulis, Mathematiker
- 1999 Ernst-Wolfgang Böckenförde, Jurist
- 1999 Jochen Abraham Frowein, Jurist
- 2000 Edmond Malinvaud, Wirtschaftswissenschaftler
- 2001 Friederike Mayröcker, Schriftstellerin
- 2001 Harold Kroto, Chemiker
- 2003 Paul Wühr, Schriftsteller
- 2003 Stanisław Lem, Schriftsteller
- 2004 Leonid Hurwicz, Wirtschaftswissenschaftler
- 2006 Michael Krüger, Schriftsteller
- 2006 John W. Meyer, Soziologe
- 2009 Werner Maihofer, Jurist, Bundesminister a.D.
- 2009 Ernst-Joachim Mestmäcker, Jurist
- 2009 Harm Peter Westermann, Jurist
- 2010 Sigrid Löffler, Publizistin
- 2011 Heinrich Niemann, Informatiker
- 2011 Martha C. Nussbaum, Philosophin
Ehrenbürger[21]
- 1985 Ernst Graumann (1913–1991), Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 1985 Herbert Hinnendahl (1914–1993), Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 1985 Heinz-Robert Kuhn (1909–1998), Oberstadtdirektor der Stadt Bielefeld
- 1996 Harro Heim, Direktor der Universitätsbibliothek Bielefeld
- 1996 Gerd Seidensticker, Leiter des Unternehmens Seidensticker und Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2000 Karen Leffers, Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung ausländischer Studenten in Bielefeld, Mitglied des Kuratoriums der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2000 Walter Stich, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold und Vorsitzender des Kuratoriums der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft
- 2005 Helmut Steiner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, Lehrbeauftragter und Honorarprofessor an der Universität Bielefeld
Traditionen
Finnbahn-Meeting
Seit 1982 findet jährlich am letzten Mittwoch im Mai auf einer eigens für diesen Zweck angelegten Finnbahn ein Staffellaufwettbewerb von Angehörigen der universitären Einrichtungen statt. Bei diesem im Rahmen des Lehrprogramms der Sportwissenschaften organisierten Wettbewerb treten etwa 35 Zehnerteams über eine Distanz von 10 km gegeneinander an.
Nacht der Klänge
Jedes Jahr im Juni findet seit 2004 die Nacht der Klänge statt, bei der über das ganze Unigebäude verteilt (vom Schwimmbad bis zur Mensa, vom Keller bis zum 10. Stock) musikalische Gruppierungen der unterschiedlichsten Art auftreten. Etwa 500 Mitwirkende bieten 10.000 Besuchern ihre Künste dar.
Westend-Party
Jeweils am ersten Mittwoch der Vorlesungszeit jedes Semesters findet im Westend der zentralen Unihalle die größte Studentenparty des Semesters mit über 10.000 Gästen statt. Sie wird abwechselnd von Studenten der Fachschaften für Wirtschaftswissenschaften (Wiwi), Sportwissenschaften und Rechtswissenschaft organisiert.
Einführung von Studiengebühren
Als an der Universität Bielefeld zum Wintersemester 2006/07 Studienbeiträge eingeführt werden sollten, protestierten zahlreiche Studierende und besetzten das Rektorat und die Unihalle jeweils für einen Monat. Zahlreiche Gruppen und Privatpersonen, bspw. Konstantin Wecker, zeigten sich daraufhin solidarisch mit den protestierenden Studenten. Des Weiteren kam es zu großen Protestaktionen wie der Wanderausstellung, die in der Universität Paderborn startete und nun über Bielefeld nach Münster weitergeleitet wurde. Die Besetzung war allerdings auch unter den Studierenden umstritten: Viele Studierende teilten zwar die ablehnende Haltung der Besetzer gegenüber Studiengebühren, zweifelten aber angesichts der universitären Strukturen an der Wirksamkeit der Besetzung. Bei einer durch den AStA und das StuPa durchgeführten Urabstimmung votierten ca. 94 Prozent der Abstimmenden gegen die Einführung von Studiengebühren an der Bielefelder Universität und gaben somit den verantwortlichen Studenten auf politischer Ebene Rückendeckung. Die Wahlbeteiligung betrug 22,4 Prozent.
Auf der Grundlage des Gesetzes zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen (HFGG), dem Studienbeitragsgesetz, vom 16. März 2006 hatte der Senat der Universität Bielefeld in seiner Sitzung am 12. Juli 2006 erstmals eine Studienbeitragssatzung beschlossen, in der die Studienbeiträge nach Länge des bereits absolvierten Studiums gestaffelt waren. Die unterschiedliche Höhe der Studienbeiträge verstieß jedoch nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Minden vom 1. Juni 2007 gegen den im Paragraphen 3 des Grundgesetzes festgelegten Gleichheitsgrundsatz. Daher wurde am 4. Juli 2007 eine neue Übergangs-Studienbeitragssatzung (10. Juli 2007) verabschiedet. Danach werden grundsätzlich Studienbeiträge in Höhe von 350 Euro für alle Studierenden ab dem Wintersemester 2007/08 bis einschließlich Sommersemester 2009 erhoben. In der Sitzung am 4. Februar 2009 hat der Senat der Universität die Höhe der Studienbeiträge von 350 Euro bestätigt, sodass ab dem Wintersemester 09/10 diese Regelung unbefristet gilt.
Im Juli 2006, während der Senatssitzung zur formellen Beschließung der Studienbeiträge, kam ein Generalschlüssel zum Uni-Hauptgebäude abhanden. Die Studierenden sollten durch mehrere „Ringe“ des Sicherheitsdienstes gehindert werden, an der öffentlichen Sitzung teilzunehmen. Zeitgleich zu den Protesten gegen Studiengebühren wurden Toiletten im Universitätsgebäude und der Privatwagen des Rektors Dieter Timmermann durch Brandlegung beschädigt - die Polizei ermittelte jedoch auch gegen einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Universität.
Verkehrsanbindung
Die Universität ist aus der Innenstadt mit der Stadtbahn erreichbar:
- Linie 4 Lohmannshof – Universität – Hauptbahnhof – Jahnplatz – Rathaus.
Die Stadtbuslinie 31 bedient die Ortsteile Gellershagen und Schildesche. In Babenhausen Süd (Stadtbahn) bestehen Anschlüsse in Richtung Jöllenbeck, Enger und Spenge. An der Wertherstraße (kurzer Fußweg) verkehren die Regionalbuslinien 21 und 62 nach Werther und Borgholzhausen. Außerdem besteht mit der Nachtbuslinie N1 Anschluss an das Nacht- und Frühverkehrsnetz (Sonntags bis 8.30 Uhr).
Siehe auch
Literatur
- Zwischenstation: Universität Bielefeld 1979. - Bielefeld: Pfeffer, 1979.
- Die humane Universität. Bielefeld 1969–1992: Festschrift für Karl-Peter Grotemeyer / hrsg. von Andreas Dress; Eberhard Firnhaber; Hartmut v. Hentig; Dietrich Storbeck. - Bielefeld: Westfalen-Verlag, 1992.
- Reformuniversität Bielefeld: 1969–1994. Zwischen Defensive und Innovation / hrsg. von Peter Lundgreen. - Bielefeld: Verlag f. Regionalgeschichte, 1994.
- Martin Löning, Gerhard Trott: Die Universität Bielefeld. Eine Geschichte in Bildern. - Erfurt: Sutton Verlag, 2003. ISBN 3-89702-628-7.
- Veit Mette: Universität Bielefeld. Ebene 0. (deutsch-englisch = Level 0) / hrsg. von Ulrike Davy und Heike Piehler. Mit einer Einf. von Walter Kellein. - Bielefeld / Leipzig : Kerber-Verlag, 2007.
Weblinks
Commons: Universität Bielefeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- AStA der Universität Bielefeld
- CoR-Lab der Technischen Fakultät
- Fachschaften der Universität Bielefeld
- hertz 87,9 - Campusradio Bielefeld
- Hochschulgruppen an der Universität Bielefeld
- Universität Bielefeld
Referenzen
- ↑ a b c Zahlen-Daten-Fakten für das akademische Jahr 2010
- ↑ http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2010-2011/top-200.html
- ↑ Campus Bielefeld 2025
- ↑ http://www.cebitec.uni-bielefeld.de/
- ↑ http://www.cit-ec.de/
- ↑ http://www.cor-lab.de/
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/iwt
- ↑ Informationsseiten der Universität Bielefeld zu den Asbestfunden ab März 2008
- ↑ uni.aktuell: Fünf von acht Teilbibliotheken kehren zum regulären Betrieb zurück
- ↑ uni.aktuell: Auch Bibliothek in den Bauteilen U und V freigegeben
- ↑ http://www.sfb360.uni-bielefeld.de/ – Informationen zum SFB 360
- ↑ http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/sfb584/ – Informationen zum SFB 584
- ↑ http://www.physik.uni-bielefeld.de/sfb/ – Informationen zum SFB 613
- ↑ http://www.sfb673.org/ – Informationen zum SFB 673
- ↑ http://www.math.uni-bielefeld.de/sfb701/cgi-bin/index.pl?lang=DE – Informationen zum SFB 701
- ↑ http://www.sfb882.uni-bielefeld.de/ – Informationen zum SFB 882
- ↑ Statistisches Jahrbuch der Universität Bielefeld 2006, Redaktionsschluss: 20. Juni 2006
- ↑ Professor Gerhard Sagerer tritt Amt als Rektor an. In: uni.aktuell. Universität Bielefeld, 1. Oktober 2009, abgerufen am 2. Oktober 2009.
- ↑ Liste aller Ehrensenatoren der Universität Bielefeld
- ↑ Liste aller Ehrenpromotionen der Universität Bielefeld
- ↑ Liste der Ehrenbürger auf der Internetseite der Universität Bielefeld, abgerufen am 3. August 2011
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