- Universität Posen
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Adam-Mickiewicz-Universität Posen Gründung 7. Mai 1919 Trägerschaft staatlich Ort Posen, Polen Rektor Prof. Bronisław Marciniak Studenten 52.000 Mitarbeiter 3.000 davon Professoren 301 Website http://www.amu.edu.pl/ Die Adam-Mickiewicz-Universität (polnisch: Uniwersytet im. Adama Mickiewicza) – abgekürzt UAM – entstand am 7. Mai 1919 in Posen als dritte staatliche Universität in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Frühere Hochschulen in Posen
Die Tradition der höheren Bildung begann in Posen im Jahr 1518 mit Gründung der Lubrański-Akademie, die jedoch kein Recht besaß, akademische Grade zu verleihen.
Der polnische König Sigismund III. Wasa vergab 1611 an das Jesuitenkolleg Posen das Privileg, Magister- und Doktortitel zu erteilen, und gründete so formell die Universität. Das Privileg wurde dann 1650 von Johann II. Kasimir und 1678 von Johann III. Sobieski bestätigt. Widerstände nicht zuletzt seitens der Jagiellonen-Universität in Krakau führten dazu, dass ein endgültiger Ausbau zu einer Universität nicht erfolgte.
Das Jesuitenkolleg existierte fast zwei Jahrhunderte. Nachdem die Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 erfolgt war, existierte das Kolleg unter anderem Namen noch bis zum Jahr 1793.
Nach den Teilungen Polens und dem Wiener Kongress gehörte Posen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zu Preußen.
Geschichte der Universität
Auf die jahrhundertealte Tradition der polnischen Universität berief man sich, als am 7. Mai 1919 das erste akademische Jahr der neuen Piastenuniversität inauguriert wurde (der Lehrbetrieb startete schon am 4. April). Die Gebäude einer bestehenden preußischen Bildungseinrichtung wurden übernommen. Nach der Jagiellonen-Universität in Krakau und der Warschauer Universität war die Posener die dritte staatliche polnische Universität. Der erste Rektor wurde Heliodor Święcicki.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 wurde Posen als Teil des Warthegaus annektiert. Zum Sommersemester 1941 wurde die deutsche Reichsuniversität Posen mit mehreren Fakultäten eröffnet, die bis 1945 bestand.
Die polnische Hochschule war dagegen seit Kriegsausbruch geschlossen. Im November 1940 wurde der Lehrbetrieb im Untergrund, unter dem Namen Uniwersytet Ziem Zachodnich UZZ („Universität der Westgebiete“), wiederaufgenommen und bis August 1944 aufrechterhalten, so dass in dieser Zeit über 2000 Studenten ausgebildet werden konnten. Erster Rektor der UZZ war Ludwik Jaxa-Bykowski, die Lehrkräfte waren hauptsächlich Wissenschaftler der Piastenuniversität.
Direkt nach dem Ende der Kriegshandlungen wurde der legale Lehrbetrieb 1945 reaktiviert. Im Jahr 1950 wurden die Medizinische und die Pharmazeutische Fakultät abgetrennt und in die Medizinische Universität Posen umgewandelt.
Die Benennung der Universität nach dem polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz erfolgte im Jahr 1955.
Zu den berühmtesten Absolventen zählen die Mathematiker Marian Rejewski, Jerzy Różycki und Henryk Zygalski. Als Kryptoanalytikern gelang ihnen in den 1930er Jahren erstmals die Entschlüsselung der deutschen ENIGMA-Maschine.
Die heutige Universität
Derzeit umfasst die Adam-Mickiewicz-Universität dreizehn Fakultäten:
- Fakultät für Biologie
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Polnische und klassische Philologie (Polonistik)
- Fakultät für Physik
- Fakultät für Geowissenschaften
- Fakultät für Historische Wissenschaften
- Fakultät für Mathematik und Informatik
- Fakultät für Sozialwissenschaften
- Fakultät für Pädagogik
- Fakultät für Neue Philologie
- Fakultät für Recht und Verwaltung
- Fakultät für Theologie
Hinzu tritt noch die Pädagogisch-Künstlerische Fakultät in Kalisz.Als Einrichtungen der UAM ohne Zugehörigkeit zu einer Fakultät gibt es ferner das Fremdspracheninstitut, das Europäische Institut in Gniezno, das Collegium Polonicum in Słubice und das Institut in Kościan. Die Universität hat außerdem Außenstellen in Krotoszyn, Ostrów Wielkopolski, Pleszew, Pniewy, Śrem und Wągrowiec.
Im Juni 2007 waren 49.170 Studenten eingeschrieben.[1] Rektor der UAM ist der Geologe Stanisław Lorenc.
Neben der Adam-Mickiewicz-Universität bestehen weitere bedeutende Posener Hochschulen, darunter die bereits erwähnte Medizinische Universität und die Technische Universität.
Verweise
Weblinks
- Internetpräsenz der Adam-Mickiewicz-Universität
- Zum Hintergrund des Bau des Gebäudes der heutigen Universitätsbibliothek
Fußnoten
- ↑ 30. Juni 2007: Główny Urząd Statystyczny, Studenci szkół wyższych według województw i szkół (łącznie z cudzoziemcami). Stan w dniu 30 XI 2007 r. in Szkoły wyższe i ich finanse w 2007 r.
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