Unsinnig

Unsinnig

Unsinn, auch Widersinn ist ein von Sinn und Logik gelöster oder grob falscher Sachverhalt – bisweilen (absichtlich) scherzhaft.

Teilweise synonym verwendete Ausdrücke (vor allem aus Dialekten) sind: Aberwitz, Blödsinn, Dummgeschwätz, Feez, Firlefanz, Fuppes, Gschmarrn, Gschmarri, Hafenkäse, Halli-Galli, Heckmeck, Humbug, Idiotie, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Kladderadatsch, Käse, Killefit, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Murks, Nonsens, Nepp, Nippes, Papperlapapp, Pille-Palle, Quatsch, Quark, Schabernack, Schmafu[1], Schmarrn[2], Schmonzes, Schmu, Schnibbes, Schwachfug, Schwachsinn, Stumpfsinn, Stuss, Tinneff, Trallala, Topfen[3], Unfug, Tullus, verbale Diarrhoe, Wahnwitz etc..

Die verschiedenen, synonymen Ausdrücke haben teilweise leichte Bedeutungsunterschiede und unterschiedlich wertende Konnotationen (Untertöne). So sind „Aberwitz“ und „Irrwitz“ mit dem Aspekt der „Absurdität“ versehen, was eine besondere Schärfe des Unsinns andeutet. „Blödsinn“, „Schwachsinn“ und „Idiotie“ haben die Nebenbedeutung der Unfähigkeit oder des mangelnden Denkvermögens.

In einer veralteten Klassifizierung der Intelligenzminderung bezeichnete „Idiotie“ den schwersten Grad der kognitiven Behinderung. Dieses System ist außer Gebrauch, da der Ausdruck umgangssprachlich – ähnlich wie „Schwachsinn“ – nach und nach zum Schimpfwort wurde (siehe Euphemismus-Tretmühle).

Der Linguist Noam Chomsky erwähnte einen (engl.) Satz ähnlich dem: Colorless green ideas sleep furiously (zu Deutsch: „Farblose grüne Ideen schlafen zornig“) als Beispiel für einen unsinnigen, aber syntaktisch völlig korrekten Satz. Logisch bietet das keinerlei Sinn, denn Ideen sind nicht grün und schlafen nicht; was grün ist, kann nicht farblos sein, und wütendes Schlafen scheidet aus. In der Poesie hingegen kann ein solcher Satz durchaus einen Sinn haben (siehe Unsinnspoesie). Unsinn zeichnet sich demnach nicht zwangsläufig durch fehlenden Sinn aus. Als Metapher könnte es im übertragenen Sinne „farblose grüne Ideen“ geben. Der Satz erhält eine neue Bedeutung. Beispiel: „Grüne Ideen“, die Ideen der Grünen, die vielen farblos erscheinen, schlafen noch, aber unter der Decke sind sie bereits sehr aktiv. Der sinnlose Satz erhält einen Sinn. Ob dieser dann Unsinn ist, kann auf einer anderen Ebene entschieden werden.

Inhaltsverzeichnis

Berühmte Zitate

Am 16. Oktober 1846 narkotisierte William Thomas Green Morton den Patienten Gilbert Abbott mit Hilfe seiner Erfindung, der Ätherkugel, damit der Chirurg John Collins Warren einen Tumor am Nacken des Kranken wegoperieren konnte. Warren, der eigentlich nach einer glücklosen Demonstration von Wells zwei Jahre vorher derartige Verfahren ablehnte, war von den neuen Möglichkeiten begeistert und sagte angeblich: „Gentlemen, this is no humbug“. Dieses Ereignis gilt als die Geburtsstunde der wissenschaftlichen Narkosemedizin.

George Washington Carver, einer der ersten Schwarzen, die in den USA studierten, war bekannt dafür, dass er alle möglichen Tierarten kannte und bestimmen konnte. Einmal wollten seine Studenten sich einen Spaß mit ihm erlauben und bastelten aus verschiedenen Insektenteilen eine „neue Art“ zusammen, um ihn dann zu fragen, um was für ein Insekt es sich da handeln könnte. Seine Antwort war, dies sei ein „Humbug“ (von englisch bug = Käfer).[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.ostarrichi.org/wort-2483-at-Schmafu.html (10. Nov. 2006)
  2. http://www.ostarrichi.org/wort-88-at-Schmarrn.html (10. Nov. 2006)
  3. http://www.ostarrichi.org/wort-1672-at-TOPFEN.html (10. Nov. 2006)
  4. Lawrence Elliott: Der Mann, der überlebte. George W. Carver - eine faszinierende Lebensgeschichte. Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluyn 1995, ISBN 3-7615-5100-2

Literatur

  • Winfried Menninghaus: Lob des Unsinns. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1995
  • Harry G. Frankfurt: Bullshit. Suhrkamp, Frankfurt/Main 2006

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