- Unzhurst
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rastatt Höhe: 137 m ü. NN Fläche: 29,21 km² Einwohner: 6274 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner je km² Postleitzahl: 77833 Vorwahl: 07223 Kfz-Kennzeichen: RA Gemeindeschlüssel: 08 2 16 041 Adresse der Gemeindeverwaltung: Laufer Straße 18
77833 OttersweierWebpräsenz: Bürgermeister: Jürgen Pfetzer Ottersweier ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Ottersweier liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Schwarzwald und Rhein, 3 km südlich von Bühl (Baden).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Ottersweier besteht aus den Ortsteilen Hauptort Ottersweier und Ortsteil Unzhurst. Die beiden Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[2]
Zum Ortstteil Hauptort Ottersweier gehören die Dörfer Ottersweier und Hatzenweier, die Weiler Münchhof, Walzfeld und Weiler, die Zinken Aschenplatz, Eckgraben, Haft und Hard, die Orte Aspichhof, Hub und Hundseck und das Haus Siti. Zu Ortsteil Unzhurst gehören die Dörfer Unzhurst, Oberwasser und Zell und der Weiler Breithurst. Im Gebiet des Ortsteils Hauptort Ottersweier liegen die Wüstungen Niedernhofen, Rod, Sedenhofen, Wolfenweiler und Wolfsbühl. Im Gebiet des Ortsteils Unzhurst liegt die Wüstung Ellenfürst.[3]
Geschichte
1774 verlegte die Markgräfin-Witwe Maria Viktoria Pauline von Arenberg ihren Wohnsitz von Baden-Baden nach Ottersweier, um im ehemaligen Residenzhaus der Jesuiten eine Klosterschule der Augustiner-Chorfrauen einzurichten. In der Klosterschule lernten junge Mädchen Fähigkeiten, die sie als zukünftige Mütter und Erzieherinnen benötigten.
Ottersweier gehörte lange zum Landkreis Bühl und kam nach dessen Auflösung 1973 zum Landkreis Rastatt.
Religionen
Die Markgrafschaft Baden-Baden hatte im Laufe des 16. Jahrhunderts nach dem damals geltenden Fürstenrecht bereits sieben Mal das Religionsbekenntnis gewechselt. Im Jahr 1622 kam der streng katholische Markgraf Wilhelm von Baden an die Regierung, der wiederum von seinem Recht Gebrauch machte und sein Erbland wieder zur katholischen Kirche zurückführte, das achte Mal - Ottersweier ist seitdem katholisch geprägt. Es gibt aber auch eine landeskirchliche und eine freie evangelische Gemeinde (Arche Ottersweier) im Ort.
Eingemeindungen
Das Gemeindegebiet umfasst die Gemarkungsflächen den ehemals selbständigen Gemeinden Ottersweier (mit den Zinken Hub, Haft, Hard, Walzfeld und Oberhatzenweier), Hatzenweier (Unterhatzenweier), Unzhurst (mit der Stabsgemeinde Breithurst), Oberwasser und Zell. 1936 wurde ohne Gemeinderatsbeschluss oder Volksabstimmung durch Diktat des damaligen Gauleiters Hatzenweier zu Ottersweier angegliedert. Gleiches geschah mit den Gemeinden Oberwasser und Zell, sie gingen in die Gemeinde Unzhurst auf. Im Gefolge der Gemeindereform von 1971/72 entschied sich Unzhurst für die Eingliederung in die Gemeinde Ottersweier, die am 1. Januar 1972 erfolgte.
Hatzenweier
Unzhurst
Oberwasser
ZellPolitik
Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bühl.
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören neben dem Vorsitzenden und Bürgermeister 18 Mitglieder an. Die Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
Bürgermeister
- 1983-1999: Werner Kunz
- 1999-2009: Jürgen Pfetzer
Wappen
Blasonierung: Im roten Schilde auf einem schwarzen Dreiberg (von Schwarzenberg) ein goldenes Ciborium (Speise-kelch, als Symbol der Pfarrei) von drei silbernen Sternen begleitet.
Partnerschaften
Ottersweier pflegt gute partnerschaftliche Beziehungen zu Westerlo im belgischen Flander seit 1962 und zum sächsischen Krauschwitz in der Oberlausitz seit 1989. Die Partnerschaft mit Krauschwitz ergab sich aus der damals gleichen Postleitzahl 7583.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ottersweier ist durch die Rheintalbahn (Mannheim - Basel) an das überregionale Schienennetz angebunden.
Bildung
In Ottersweier gibt es mit der Maria-Victoria-Schule eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie eine weitere Grundschule im Ortsteil Unzhurst. Mit der Mooslandschule gibt es zudem eine Sonderschule mit Werkstufe. Daneben gibt es vier Kindergärten im Ort.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1843, Ludolf Vogler, Pfarrrektor
- 1891, Alexander von Leonhard, russischer Hofrath
- 1929, Barbara Maretschek, Landwirtin und Stifterin der St.-Antonius-Kapelle
- 1932, Otto Sickinger, Lehrer und Mitbegründer der Feuerwehrkapelle
- 1948, Joseph Sauer, Theologe und Kirchenhistoriker
- 1956, Richard Weber, Gemeindepfarrer
- 1980, Adelbert Metzinger, Abt des Kloster Beuron
- 1981, Franz Oswald, Gemeindepfarrer
- 2002, Bernhard Friedmann, Präsident des Europäischen Rechnungshofes
Söhne und Töchter der Stadt
- 1932, 8. April, Bernhard Friedmann, deutscher Politiker (CDU), MdB, Präsident des Europäischen Rechnungshofes.
- 1933, 6. November, Ursula Dethleffs, † 7. Mai 1994 in Isny, deutsche Künstlerin.
Literatur
- Arnold, Claus, Katholizismus als Kulturmacht. Der Freiburger Theologe Joseph Sauer (1872–1949) und das Erbe des Franz Xaver Kraus, Paderborn/München 1999'
- Ulrich Coenen: Die Baukunst der nördlichen Ortenau. Denkmäler in Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lichtenau, Rheinmünster und Sinzheim. Karlsruhe 1993.
- Ulrich Coenen: Von des Chores Maß und Gerechtigkeit – Der Einfluß der spätgotischen Werkmeisterbücher auf den Ausbau von Chorturmkirchen in der Ortenau am Beispiel der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Ottersweier. In: Die Ortenau. Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Mittelbaden 79 (1999), Seite 372 – 411.
- Ulrich Coenen: Die spätgotische Wallfahrtskirche Maria Linden in Ottersweier und ihre Proportionen - Der Einfluss der Werkmeisterbücher auf den Entwurf des Gotteshauses. In: Heimatbuch 2000 Landkreis Rastatt. 39. Jahrgang (2000), Seite 45 - 61.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Ottersweier vom 24. Juli 2000, zuletzt geändert am 3. Dezember 2001
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 153–155
Weblinks
- www.ottersweier.de – Offizielle Internetpräsenz
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