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Martin Uppenbrink (* 5. Oktober 1934 in Bielefeld; † 11. Oktober 2008 in Berlin) war erster Präsident des Bundesamtes für Naturschutz.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn des Dolmetschers und Übersetzers Walter H. Uppenbrink und seiner Ehefrau Helene Neuhaus besuchte er zuerst die Schule in Berlin[1]. Nach dem Krieg und dem folgenden Umzug nach Hessen setzte er dort den Schulbesuch fort, um dann am 24. Februar 1955 am Realgymsium in Fritzlar das Abitur zu bestehen.
Das Studium der Rechtswissenschaften begann er im Mai 1955 an der Universität Tübingen, wo er zwei Semester studierte. An der Universität Heidelberg folgten zwei weitere Semester. Anschließen absolvierte er noch an der Universität Marburg ein Semester, um dann nach Heidelberg zurückzukehren. Am 5. Juni 1959 bestand er dort die Prüfung zum ersten Staatsexamen. Im Herbst 1963/Anfang 1964 absolvierte er die Prüfungen zum Assessor.
Im Februar 1963 hatte er die Promotion zum Dr. jur. mit dem Thema Die deutschen Wertpapierbörsen als Körperschaften des öffentlichen Rechts erlangt.[2] Zu diesem Zeitpunkt war er als Gerichtsrefendar in Fellbach tätig. Seine Berufstätigkeit in der Wirtschaft begann in Berlin bei der Telefunken AG im Herbst 1964. Anfang April 1964 wechselte er zur Oberfinanzdirektion Köln.
Im Jahre 1968 nahm er eine Stelle im Bundesinnenministerium als Referent sowohl für die Zentralabteilung als auch für die Abteilung Kultur und Sport an.[3] Drei Jahre danach war er zwischen 1971 und 1974 zunächst Leiter des Grundsatzreferats für Umweltschutz und Umweltpolitik.[4] Anschließend wurde er Leiter des Fachbereichs Umweltplanung und Ökologie im neu gegründeten Umweltbundesamtes. Im Jahre 1983 wurde er als Honorarprofessor an die Freie Universität Berlin für das Fach Umweltrecht berufen.
Ab 1989 war er als Europadirektor beim Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in Genf an der Vorbereitung der 1992 stattfindenden UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro beteiligt. Ab dem 3. Januar 1994 nahm er die Position des ersten Präsidenten des gerade neu eingerichteten Bundesamtes für Naturschutz ein und organisierte in Bonn das Amt mit seinen damaligen 240 Mitarbeitern. Ein Jahr darauf legte er mit der Bundesumweltministerin Angela Merkel die erste für das gesamte deutsche Staatsgebiet geltende Rote Liste der Natur- und Lebensräume vor.
Nach seiner Pensionierung 1999 war Uppenbrink als Naturschutz-Berater der Regierung in Aserbaidschan am Aufbau des Nationalparkprogramms beteiligt.[5] Daneben war er Mitglied im Stiftungsrat des World Wildlife Fond[6] und der Succow-Stiftung[7].
Der Bundesumweltminister sagte in einer Stellungnahme:
„Als erster Präsident des Bundesamtes für Naturschutz hat Martin Uppenbrink mit seinen Kenntnissen und international erworbenen Erfahrungen zu einem modernen Verständnis von Naturschutz beigetragen, den sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Aspekte kennzeichnen. Die hohe Reputation, die das Bundesamt für Naturschutz heute national wie international genießt, ist auch sein Verdienst. In einem Alter, in dem sich andere Menschen auf ihr Altenteil zurückziehen, hat Martin Uppenbrink mit seinem Engagement für den Ausbau eines Nationalparkprogramms in Aserbaidschan ein großartiges Vorbild vermittelt. Vor dieser Tatkraft und dieser Liebe zur Natur habe ich großen Respekt“
Schriften (Auswahl)
- Die deutschen Wertpapierbörsen als Körperschaften des öffentlichen Rechts, 1964
- Organisation der Umweltplanung in den USA, Berlin 1974
- Aktuelle Rechtsfragen des Umweltschutzes mit anderen, Heidelberg 1981
- International harmonization of terms in environmental chemicals control law mit Jürgen Knebel, in: Environmental policy and law, 10(2) April 1983, S. 47-52
- Sustainable development of the Lake Baikal region : a model territory for the world mit V. A. Koptiug, Berlin 1996
- Conservation of the biological diversity as a prerequisite for sustainable development in the Black Sea Region : [proceedings of the NATO Advanced Research Workshop on Conservation of the Biological Diversity as a Prerequisite for Sustainable Development in the Black Sea Region, Batumi, Republic of Georgia, October 5 - 12, 1996] mit V. Kotlyakov und V. Metreveli, Dordrecht 1998
Weblinks
- Literatur von und über Martin Uppenbrink im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Einzelnachweise
- ↑ Persönliche Angaben in seiner Dissertation von Februar 1963
- ↑ Martin, Uppenbrink, Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Juristischen Fakultät der Ruprecht-Karl- Universität Heidelberg, 1963
- ↑ Munzinger Archiv
- ↑ Walter Habel, Wer ist Wer?, Lübeck2006
- ↑ PUGASMAOS Projekt (englisch)
- ↑ WWF Jahresbericht 2007 (PDF)
- ↑ Succow-Stiftung
Personendaten NAME Uppenbrink, Martin KURZBESCHREIBUNG Präsident des Bundesamtes für Naturschutz GEBURTSDATUM 5. Oktober 1934 GEBURTSORT Bielefeld STERBEDATUM 11. Oktober 2008 STERBEORT Berlin
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