- Usain Plof
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Medaillenspiegel
Usain Bolt nach dem 100-Meter-Finale
bei den Olympischen Spielen 2008Leichtathletik Jamaika Olympische Sommerspiele Gold 2008 Peking 100 m Gold 2008 Peking 200 m Gold 2008 Peking 4 x 100 m Leichtathletik-Weltmeisterschaft Silber 2007 Ōsaka 200 m Silber 2007 Ōsaka 4 × 100 m Staffel Die meisten 200-Meter-Läufe unter 20 Sekunden Rang Leichtathlet Anzahl 1. Frank Fredericks 24 2. Michael Johnson 23 3. Usain Bolt 14 4. Wallace Spearmon 13 5. Tyson Gay 11 Stand: 2. September 2008 Usain Bolt (* 21. August 1986 im Trelawny Parish, Jamaika) ist ein jamaikanischer Sprinter, dreifacher Olympiasieger und Weltrekordhalter im 100- und im 200-Meter-Lauf. Er hat bei einer Größe von 1,96 m ein Wettkampfgewicht von 86 kg.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Bolt 2002, als er im Alter von nur 15 Jahren vor heimischem Publikum in Kingston Junioren-Weltmeister über 200 Meter wurde. Nachdem er 2003 Jugendweltmeister geworden war, stellte er eine Woche später den Junioren-Weltrekord ein. Im folgenden Jahr wurde Bolt schließlich der erste und bislang einzige (Stand: Juli 2008) Junior, der die 200 Meter in unter 20 Sekunden zurücklegen konnte, als er mit 19,93 Sekunden den bis heute gültigen Weltrekord für Junioren aufstellte. Vergleichsweise enttäuschend verliefen für ihn hingegen die Olympischen Spiele 2004 in Athen, bei denen er, von einer im vorherigen Saisonverlauf zugezogenen Wadenverletzung behindert, im Vorlauf ausschied.
2005 erreichte Bolt bei der WM in Helsinki erstmals den Endlauf einer großen Meisterschaft, in dessen Verlauf er sich jedoch verletzte und als letzter ins Ziel humpelte. Seine Bestzeit verbesserte er 2006 wieder, als er beim Athletissima-Meeting in Lausanne mit 19,88 Sekunden nur 0,02 Sekunden über dem Landesrekord von Donald Quarrie blieb.
Diesen konnte Bolt schließlich 2007 brechen, als er bei den Landesmeisterschaften 19,75 Sekunden lief. Außerdem machte jene Zeit ihn zum weltweit drittschnellsten Läufer des Jahres nach Tyson Gay und Walter Dix. Mit 10,03 Sekunden bzw. 45,28 Sekunden zeigte Bolt 2007 auch über 100 und 400 Meter aufsteigendes Niveau.
Im Finale der Weltmeisterschaft 2007 in Ōsaka über 200 m gelang ihm dann sein bis dahin größter Erfolg in seiner noch jungen Karriere: Hinter dem überragenden Sprinter dieser Weltmeisterschaft Tyson Gay konnte er sich die Silbermedaille in einer Zeit von 19,91 Sekunden sichern. Zwei Tage später gewann Bolt mit der 4 × 100 m Staffel, die dabei einen Landesrekord aufstellte, wiederum die Silbermedaille.
Am 3. Mai 2008 erzielte Bolt über die 100-m-Distanz eine Zeit von 9,76 Sekunden, die nicht nur Weltjahresbestleistung bedeutete, sondern die zweitschnellste jemals gelaufene Zeit über diese Strecke unter regulären Windbedingungen war. Er steigerte seine Bestleistung damit gleich um 0,27 Sekunden.
Beim Reebok Grand Prix in New York City am 31. Mai 2008, wo es über 100 m zu einem Aufeinandertreffen von Bolt und dem Weltmeister Tyson Gay kam, verbesserte er den bis dahin bestehenden Weltrekord seines Landsmannes Asafa Powell um zwei Hundertstelsekunden. Er lief bei regulärem Rückenwind von 1,7 Meter pro Sekunde eine Zeit von 9,72 Sekunden.[1]
Am 16. August 2008 stellte Usain Bolt bei den Olympischen Sommerspielen in Peking mit 9,69 Sekunden einen neuen Weltrekord im Finale des 100-m-Laufs auf, dabei erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 43,9 km/h.[2] Damit gewann er als erster Jamaikaner Olympia-Gold über die Sprintdistanz (weitere gebürtige jamaikanische Olympiasieger in dieser Disziplin sind für andere Länder gestartet, wie der später disqualifizierte Sieger von 1988, Ben Johnson und der Sieger von Atlanta 1996 Donovan Bailey, für Kanada, sowie der Sieger von Barcelona 1992, Linford Christie, für Großbritannien). Rund zwanzig Meter vor der Ziellinie drosselte Bolt das Tempo und breitete jubelnd die Arme aus, womit er eine noch bessere Zeit (Wissenschaftler ermittelten später mögliche 9,55 Sekunden)[3] vergab, zumal sich sein Schnürsenkel geöffnet hatte und somit über weite Teile der Strecke sein Schuh auch noch offen gewesen war.[4] Über die 200 Meter blieb er am 20. August 2008 in 19,30 Sekunden zwei Hundertstel unter dem zwölf Jahre alten Fabelweltrekord von Michael Johnson. Bemerkenswert an diesem Lauf war, dass Bolt die Zeit bei 0,9 Meter pro Sekunde Gegenwind lief. Er ist der erste Athlet seit Carl Lewis 1984, dem der Sieg sowohl über 100 als auch über 200 Meter gelang.[5] Am 22. August 2008 gewann er in der 4 x 100 m Staffel seine dritte Goldmedaille. Bolt stellte in diesem Lauf mit der jamaikanischen Staffel seinen dritten Weltrekord während der Olympischen Spiele auf. Am 24. November 2008 wurde er zusammen mit Jelena Issinbajewa von IAAF zum "Leichtathleten des Jahres" gekürt.[6]
Statistiken
- 100-Meter-Zeiten unter 10 Sekunden
Zeit Wind Datum Ort 9,69 0,0 16. August 2008 Peking 9,72 1,7 31. Mai 2008 New York City 9,76 1,8 3. Mai 2008 Kingston 9,77 −1,3 5. September 2008 Brüssel 9,83 −0,5 29. August 2008 Zürich 9,85 −0,1 28. Juni 2008 Kingston 9,85 −0,1 16. August 2008 Peking 9,89 0,4 22. Juli 2008 Stockholm 9,92 0,6 17. Mai 2008 Athen 9,92 0,1 15. August 2008 Peking - Bestzeiten
Disziplin Zeit Wind Datum Ort 100m 9,69 0,0 16. August 2008 Peking 200m 19,30 −0,9 20. August 2008 Peking 400m 45,28 5. Mai 2007 Kingston - 200-Meter-Zeiten unter 20 Sekunden
Zeit Wind Datum Ort 19,30 −0,9 20. August 2008 Peking 19,63 −0,9 2. September 2008 Lausanne 19,67 −0,5 13. Juli 2008 Athen 19,75 0,2 24. Juni 2007 Kingston 19,76 −0,4 26. Juli 2008 London 19,83 0,3 12. Juni 2008 Ostrava 19,88 0,4 11. Juli 2006 Lausanne 19,89 1,3 2. Juni 2007 New York City 19,91 −0,8 30. August 2007 Ōsaka 19,93 1,4 11. April 2004 Hamilton 19,96 0,1 17. September 2006 Athen 19,96 1,0 27. Mai 2007 Port-of-Spain 19,97 1,7 29. Juni 2008 Kingston 19,99 1,8 22. Juli 2005 London Weblinks
- Athletenportrait von Usain Bolt bei der IAAF
- Porträt bei nbcolympics.com (englisch)
- Porträt bei IAAF – Focus on Athletes, 20. September 2006 (englisch; aktualisiert am 20. August 2007)
Einzelnachweise
- ↑ Die Presse: Jamaikaner Bolt lief neuen 100-Meter-Weltrekord, 1. Juni 2008
- ↑ Science of Sport, 17. August 2008
- ↑ vgl. Randerson, James: How 'Lightning' Bolt cost himself 0.14 seconds. In: The Guardian, 11. September 2008, S. 7
- ↑ vgl. 100-Meter-Sieg: „Mit angezogener Handbremse“ bei Spiegel-Online.de 16. August 2008
- ↑ ARD:Bolts zweiter Fabelweltrekord
- ↑ http://sport.ard.de/sp/leichtathletik/news200811/23/welt_athleten.jsp
Olympiasieger im 100-Meter-Lauf1896: Thomas Burke | 1900: Frank Jarvis | 1904: Archie Hahn | Zwischenspiele 1906: Archie Hahn | 1908: Reginald Walker | 1912: Ralph Craig | 1920: Charles Paddock | 1924: Harold Abrahams | 1928: Percy Williams | 1932: Thomas Edward Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Harrison Dillard | 1952: Lindy Remigino | 1956: Bobby Morrow | 1960: Armin Hary | 1964: Robert Hayes | 1968: James Hines | 1972: Walerij Borsow | 1976: Hasely Crawford | 1980: Allan Wells | 1984: Carl Lewis | 1988: Carl Lewis | 1992: Linford Christie | 1996: Donovan Bailey | 2000: Maurice Greene | 2004: Justin Gatlin | 2008: Usain Bolt
Olympiasieger im 200-Meter-Lauf1900: John Tewksbury | 1904: Archie Hahn | 1908: Bobby Kerr | 1912: Ralph Craig | 1920: Allen Woodring | 1924: Jackson Scholz | 1928: Percy Williams | 1932: Thomas Edward Tolan | 1936: Jesse Owens | 1948: Melvin Patton | 1952: Andy Stanfield | 1956: Bobby Morrow | 1960: Livio Berruti | 1964: Henry Carr | 1968: Tommie Smith | 1972: Walerij Borsow | 1976: Donald Quarrie | 1980: Pietro Mennea | 1984: Carl Lewis | 1988: Joe DeLoach | 1992: Michael Marsh | 1996: Michael Johnson | 2000: Konstantinos Kenteris | 2004: Shawn Crawford | 2008: Usain Bolt
Olympiasieger mit der 4-mal-100-Meter-Staffel1912: David Jacobs, Henry Macintosh, Victor d'Arcy, William Applegarth | 1920: Charles Paddock, Jackson Scholz, Loren Murchison, Morris Kirksey | 1924: Louis Clarke, Francis Hussey, Alfred LeConey, Loren Murchison | 1928: Frank Wykoff, James Quinn, Charles Borah, Henry Russell | 1932: Robert Kiesel, Emmett Toppino, Hector Dyer, Frank Wykoff | 1936: Jesse Owens, Ralph Metcalfe, Foy Draper, Frank Wykoff | 1948: Barney Ewell, Lorenzo Wright, Harrison Dillard, Melvin Patton | 1952: Finis Dean Smith, Harrison Dillard, Lindy Remigino, Andy Stanfield | 1956: Walter Thane Baker, Leamon King, Bobby Morrow, Ira Murchison | 1960: Bernd Cullmann, Armin Hary, Walter Mahlendorf, Martin Lauer | 1964: Otis Drayton, Gerald Ashworth, Richard Stebbins, Robert Hayes | 1968: Charles Greene, Melvin Pender, Ronnie Ray Smith, James Hines | 1972: Larry Black, Robert Taylor, Gerald Tinker, Edward Hart | 1976: Harvey Glance, John Jones, Millard Hampton, Steven Riddick | 1980: Wladimir Murawjow, Nikolai Sidorow, Alexander Aksinin, Andrei Prokofjew | 1984: Sam Graddy, Ron Brown, Calvin Smith, Carl Lewis | 1988: Wiktor Brysgin, Wladimir Krylow, Wladimir Murawjow, Witali Sawin | 1992: Carl Lewis, Dennis Mitchell, Leroy Burrell, Michael Marsh | 1996: Robert Esmie, Glenroy Gilbert, Bruny Surin, Donovan Bailey | 2000: Jon Drummond, Bernard Williams, Brian Lewis, Maurice Greene | 2004: Jason Gardener, Darren Campbell, Marlon Devonish, Mark Lewis-Francis | 2008: Nesta Carter, Michael Frater, Usain Bolt, Asafa Powell
Personendaten NAME Bolt, Usain KURZBESCHREIBUNG jamaikanischer Sprinter GEBURTSDATUM 21. August 1986 GEBURTSORT Trelawny Parish
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