Ushant

Ushant
Ouessant
Wappen von Ouessant
Ouessant (Frankreich)
DEC
Ouessant
Region Bretagne
Département Finistère
Arrondissement Brest
Kanton Ouessant
Koordinaten 48° 27′ N, 5° 6′ W48.458055555556-5.095555555555630Koordinaten: 48° 27′ N, 5° 6′ W
Höhe 0 bis 61 m
Fläche 15,58 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(2006)
857 Einwohner
55 Einw./km²
Postleitzahl 29242
INSEE-Code 29155
Website www.ouessant.fr
Karte der Insel

Ouessant (bretonisch: Enez Eusa, engl. Ushant) ist eine französische Insel vor der bretonischen Küste im Atlantik. Ouessant bildet zugleich eine Gemeinde und den französischen Kanton Ouessant, der lediglich aus dieser einen Gemeinde besteht. Die Insel gehört zur Region Bretagne im Département Finistère im Arrondissement Brest.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschaffenheit

Die 15,58 km² große Insel liegt etwa 20 Kilometer westlich der Küste des bretonischen Départements Finistère. Die Insel stellt somit den westlichsten Teil des französischen Mutterlandes dar und markiert den äußersten westlichen Abschluss des Ärmelkanals sowie den nördlichen Abschluss des Seegebietes Iroise. Der Leuchtturm Phare du Créac'h ist für Seefahrer das erste Leuchtfeuer nach der Überquerung der Biskaya.

Ouessant besteht wie nahezu alle bretonischen Inseln aus Granitgestein, an ihrer höchsten Erhebung erreicht die Insel 61 m. Die Form der Insel erinnert entfernt an eine Krabbe. Die Gemeinde Ouessant besteht aus offiziell 92 Weilern; Hauptort und Sitz der Verwaltung ist Lambaol/Lampaul.

Wirtschaft und Tourismus

Leuchtturm von Nividic

Viele Einwohner leben heute vom Tourismus und dem Dienstleistungsgewerbe. Die Anzahl der Arbeitskräfte in den nautischen Berufen (Fischer, Seeleute oder Leuchtfeuerwärter) sind rückläufig. Die Landwirtschaft spielt kaum noch eine Rolle.

In den Sommermonaten kommen zahlreiche Tagestouristen, die für einige Stunden die Insel erkunden. Gästen, die länger bleiben, stehen einige kleinere Hotels und Privatunterkünfte zur Verfügung. Die Insel ist landschaftlich reizvoll, bietet aber weder bedeutende Badestrände noch herausragende touristische Sehenswürdigkeiten. Erwähnenswert ist der im Westen gelegene, eindrucksvolle 55 Meter hohe Leuchtturm Phare de Créac'h mit einem kleinen Museum über maritime Signaleinrichtungen.

Nach Ouessant besteht eine tägliche Fährverbindung von Brest über die deutlich kleinere, bewohnte Nachbarinsel Molène, die unterwegs angelaufen wird. Ferner ist ein kleiner Flugplatz vorhanden. Ebenso besteht eine Fährverbindung vom Fischerdorf Le Conquet nach Ouessant, durch die Fähre Le Fromveur.

1896 sank die Drummond Castle nach der Kollision mit einem Felsen. 243 der 246 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Im Mai 1922 kollidierte 25 Meilen vor der Insel der britische Passagierdampfer Egypt (1897) mit einem französischen Frachter und sank innerhalb weniger Minuten, wobei 87 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Es war eine der schwersten Schiffstragödien in dieser Region zu Friedenszeiten.

Im März 1978 sank 10 km vor der Insel der Öltanker Amoco Cadiz und verschmutzte die Küste der Bretagne.

In dem französischen Spielfilm Die Frau des Leuchtturmwärters wurde dem kargen Leben auf der rauhen Insel ein Denkmal gesetzt.

Historische Bedeutung

"Die Insel des Weltenendes" besaß mehrere Megalithanlagen, darunter den von Admiral Antoine-Jean-Marie Thévenard im Jahre 1800 so benannten "Heidentempel". Ein eckiges Gehege, eine so genannte Quadrilatère ist nur noch als Aquarell des Malers Jean-Baptiste Debret vorhanden. Überlebt hat der kleine ovale Steinkreis von Pen-ar-Lan im äußersten Westen der Insel.

Ouessant ist bekannt für seine maritime Vergangenheit, sowohl bezüglich der Fischerei aber und vor allen Dingen auch wegen seiner herausragenden Funktion als französische Landmarke im Ärmelkanal. Verschiedene berühmte Seeschlachten fanden hier statt. Der berühmte französische Organist und Komponist Charles Tournemire (1870–1939) besaß ein Haus auf Ouessant, und ließ Wildheit und unbändige Naturgewalten dieser Insel in seine visionären, spätromantischen und fesselnden Kompositionen einfließen.

Siehe auch

Weblinks


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