- V-Zwiesel
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Die Gabelungen bei Bäumen werden auch Zwiesel genannt. Man unterscheidet hier je nach Ausprägung U- und V-Zwiesel (auch Zug- oder Druckzwiesel). Verwachsene Zwiesel nennt man Doppelkern.
Entstehung
Die Zwieselbildung ist Folge einer Fehlentwicklung der Bäume in jungen Jahren. In der Regel wird sie durch eine Beschädigung des Gehölzes verursacht (zum Beispiel Knospenschädigung bei der Esche durch die Eschenzwieselmotte, Wildfraß und so weiter), als Folge von genetischen Defekten, oder dem Verwachsen von Wurzelbrut oder Stockloden. Im Jungbaumalter kann diese Fehlentwicklung durch einen entsprechenden Erziehungsschnitt noch korrigiert werden.
Beim Verwachsen zweier Pflanzen handelt es sich um eine natürliche prinzipielle Fähigkeit von Holzgewächsen, mit anderen Individuen zu verwachsen – die Pflanzenveredelung als gärtnerische Technik beruht darauf.
Folgen eines Zwieselwuchses
Die Bildung des U-Zwiesels ist unbedenklich. Bäume mit V-Zwieseln dagegen gelten als verstärkt bruchgefährdet.
V-förmige Gabelungen können bei allen Baumarten beobachtet werden, vornehmlich jedoch bei Laubbäumen. Bei V-Zwieseln drückt die einwachsende Rinde die beiden Stämme im Laufe der Jahre auseinander. Mit der Zeit kann es zusätzlich zu einer Wassertaschenbildung kommen. Das eindringende Wasser verursacht Fäulnis und führt bei Frost zu Sprengungen.
Führen die statischen Probleme durch das vom Dickenwachstum verursachte Auseinanderdrücken von Hauptstamm und Ast, bzw. zwei Hauptstämmen später zum Bruch eines V-förmig abstehenden großen Astes oder eines der beiden Stämme, dann ist die Wunde meist so groß, dass Baumpilze und andere Schädlinge eindringen können und der Baum abstirbt.
Siehe auch
- Doppeleiche, zur Symbolik
- Baumkuss, Verwachsung zweier verschiedener Bäume
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