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Virgo ist ein französisch-italienischer Gravitationswellendetektor, dessen Kernstück ein Michelson-Interferometer mit je 3 Kilometer langen Armen ist. In diesem Interferometer wird Laserlicht mehrere Male hin- und hergeworfen, so dass ein Laser-Interferometer mit einer effektiven Armlänge von 120 Kilometern entsteht. Das Virgo-Experiment ist auf dem Gelände des Europäischen Gravitationswellen-Observatoriums (EGO) in Cascina in Italien angesiedelt.
Ziel des Detektors ist der direkte Nachweis von Gravitationswellen: winzigen Verzerrungen der Raumzeit, die sich gemäß Einstein's Allgemeiner Relativitätstheorie mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen, und die im Rahmen einer Gravitationswellenastronomie dazu dienen sollen, Informationen über Himmelsobjekte und Ereignisse im fernen Weltall zu erlangen. Virgo ist auf Gravitationswellen mit Frequenzen zwischen 10 und 10.000 Hertz abgestimmt. Bei der angestrebten Empfindlichkeit des Detektors sollten sich so Gravitationswellen von Supernova-Explosionen und von verschmelzenden kompakten Doppelsternen in der Milchstraße und entfernteren Galaxien nachweisen lassen – bis hin zu den Galaxien des Virgo-Haufens, nach denen der Detektor benannt ist.
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