VSF-Fahrradmanufaktur

VSF-Fahrradmanufaktur
Verbund Selbstverwalteter Fahrradbetriebe
(VSF)
Zweck: Fachhandelsverband selbstverwalteter Fahrradbetriebe
Vorsitz: Albert Herresthal
Gründungsdatum: 1985
Mitgliederzahl: 250 (2007)
Sitz: Berlin

Der Verbund Selbstverwalteter Fahrradbetriebe e.V. (VSF) ist ein Fachhandelsverband selbstverwalteter Fahrradbetriebe. Darunter fallen sowohl Händler als auch Hersteller und Non-Profit-Organisationen. Der VSF wurde 1985 von 45 Fachbetrieben gegründet und hat heute 245 Mitglieder (Stand 2007). Aus seiner Geschichte heraus hat der VSF seinen Schwerpunkt auf dem Alltagsrad.

Inhaltsverzeichnis

Leitbild

Die selbstverwalteten Fahrradbetriebe entstanden Ende der 1970er Jahre vor dem Hintergrund Ölkrise, Umweltschutz, Friedensbewegung, 68er-Bewegung oder Basisdemokratie. Die Motivation der Gründer war es, persönliches Engagement mit gesellschaftlichen Zielen zu verbinden. Basisdemokratisch organisiert sollten ökologische Produkte, die langlebig und von hoher Qualität sind, angeboten werden. Dies sollte durch die Fokussierung auf gute Alltagsräder und kompetente Beratung erreicht werden, um den Fahrradverkehr als Beitrag zur ökologischen Verkehrswende zu fördern.

Die Grundsätze sind geblieben, auch wenn Details mit der ökonomischen Wirklichkeit in Einklang gebracht werden mussten. Eine arbeitsteilige Betriebsorganisation beispielsweise ist heute auch in den ehemals alternativen Läden Standard. Viele dieser Läden werden heute so professionell geführt und sind so ansprechend gestaltet, dass sie zu den führenden in der Branche zählen.

Tätigkeitsfelder

Der VSF wurde gegründet, um mit qualitativ guten Rädern in einer Branche zu überleben, bei der der Preis eines der wichtigsten Kaufkriterien war. Den Fachhändlern bietet der VSF Informationsaustausch über die Qualität von Produkten, Seminare zu technischen und kaufmännischen Fragen und günstigere Einkaufspreise. Außerdem betreibt er Lobbyarbeit bei der Qualität der Produkte, bei der Radverkehrspolitik und anderen Punkten.

Den Kunden bietet der VSF einen bundesweit einheitlichen und hohen Standard bei Service und Beratung sowie einen definierten Qualitäts- und Preisstandard.

Läden im VSF boten schon früh eine Probefahrt vor dem Kauf an und eine kostenlose Erstinspektion. Inspektionen sowie alle anderen Arbeiten werden in jedem VSF-Fachgeschäft durchgeführt, egal in welchem VSF-Laden welcher Stadt das Fahrrad gekauft worden ist.

Mit dem „vsf..all-ride“- Konzept, einem Gütesiegel für besonders hohe Alltagstauglichkeit bei geringstem Wartungsaufwand, wurde 2005 ein Qualitäts- und Servicestandard ins Leben gerufen und 2007 auf das VSF-Gütesiegel erweitert. Das Gütesiegel tragen Fahrräder, Komponenten und Zubehör, die eine besonders hohe Produktqualität aufweisen und bewährt sind.

Struktur und Zahlen

In zwanzig Jahren ist der VSF auf 245 Mitglieder angewachsen (Stand 2007) und auf dem Weg vom reinen Fachhandels- zum Branchenverband. Außer den 197 Fachgeschäften (drei davon im Ausland) sind inzwischen 30 Hersteller und 11 Nonprofit-Organisationen ─ Sozialprojekte mit dem Schwerpunkt Fahrrad ─ Mitglied in dem Verein.

Lobbyismus

Ausbildungsberufe

Die VSF-Akademie bietet Praxisseminare zu Themen wie Fahrradtechnik sowie Lehrgänge mit technischem oder/und betriebswirtschaftlichem Fachwissen für den Fahrradeinzelhandel an. Seit 1990 treibt der VSF in den verschiedenen Gremien die Verbesserung des Berufsbildes Zweiradmechaniker voran. 2003 wurde mit dem Ausbildungsberuf Zweiradmechaniker für Fahrradtechnik die fahrradspezifische Ausbildung für Handel und Handwerk offiziell eingeführt.

Preise

Mit dem „rostigen Ritzel“ kritisiert und mit dem „goldenen Ritzel“ ehrt der VSF öffentlichkeitswirksam Hersteller oder Persönlichkeiten. Der VSF hat den jährlichen Fahrradfachkongress „fahrrad.markt.zukunft.“ initiiert. 2005 wurde der VSF in den Beirat zum nationalen Radverkehrsplan berufen.

Geschichte

  • 1985 Gründung des VSF in Berlin
  • 1987 Gründung der VSF-Fahrradmanufaktur
  • 1988 „Das Rad“, (Auch A-Modell genannt) erstes Modell der Fahrradmanufaktur Bremen
  • seit 1990 Verleihung des Kritikerpreises Rostiges/Goldenes Ritzel, alle zwei Jahre auf der IFMA
  • 1990 Start der VSF-Seminare für Technik, Marketing und Betriebswirtschaft
  • 1990–94 Verleihung des VSF-Verkehrspreises mit Ausstellung und Katalog „GegenVerkehr“
  • 1993–94 Initiative und Konzept zum Altreifen-Recycling
  • 1993–96 Entwicklung eines Kinderradkonzepts mit der Firma Puky
  • 1995–97 Jury-Mitglied bei Shimanos European Bicycle Design Contest
  • 1997 Gründung des Fahrradfachkongresses „fahrrad.markt.zukunft“
  • 1999 Entwicklung des ersten Fahrrad-Recycling-Systems mit Greenpeace und der Firma Villiger-Diamant
  • 2001 Das „Kundenversprechen“ erhöht den Service-Standard.
  • 2003 Erstmalige Vergabe des best-for-bike-Preises für die fahrradfreundlichste Persönlichkeit (an den Bremer Bürgermeister Henning Scherf). Das neue Berufsbild Fahrradmechaniker ist etabliert.
  • 2004 Neue Qualitätsoffensive mit dem „vsf..all-ride“-Konzept.
  • 2005 Erstmalige Verleihung des VSF-Ethikpreises
  • 2005 Berufung in den Beirat zum Nationalen Radverkehrsplan
  • 2007 Entwicklung und Vorstellung des VSF-Gütesiegel "VSF..all-ride zertifiziert"
  • 2007 Im Dezember wurde das 250. Mitglied im VSF begrüßt

Weblinks


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