- VU-Meter
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Ein VU Meter (englisch, so viel wie VU-Messer oder VU-Messgerät) ist ein Anzeigeinstrument zur Beurteilung der Aussteuerung in der Tontechnik. VU steht hierbei für Volume Unit.
Auf englisch ist es ein volume indicator instrument (VI).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das VU Meter wurde ursprünglich von den Bell Telephone Laboratories entwickelt, um bei der Telefonübertragung über Kabel die Leistungsanpassung durch ein einfach abzulesendes Messinstrument zu erleichtern. 1961 wurden in der Norm ANSI C16.5-1961 (von Bell Telephone Laboratories, Columbia Broadcasting Systems (CBS), National Broadcasting Company (NBC) erarbeitet) die Spezifikationen festgehalten. Dabei ist VU „ein quantitativer Ausdruck der Signalgröße in einer elektrischen Schaltung“ (DIN IEC 60268 Teil 17).
Aufbau
Bei dem VU Meter handelt es sich historisch um ein Drehspulmesswerk mit einem vorgeschalteten Vollweggleichrichter und weitgehend linearer Anzeige, einer weitgehend logarithmischer Skala von -20 VU bis +3 VU. Zusätzlich sind linear aufsteigende Prozentwerte angegeben. 0 VU entspricht 100 %.
Das VU Meter misst dabei den Gleichrichtwert mit einer leichten Tendenz zum Effektivwert. Eine Änderung von einem VU entspricht einer Änderung von einem dB.
Charakteristik
Die Einschwingzeit (Integrationszeit), die das VU Meter benötigt, um bei einem 1 kHz-Sinusdauersignal von 0 VU 99 % der Bezugsanzeige 0 VU zu erreichen, muss 300 ms ±10 % betragen. Das Überschwingen des Zeigers muss hier zwischen 1 und 1,5 % liegen. Die Rücklaufzeit nach Abschalten des Testsignals soll der Einschwingzeit gleichen. Durch diese Ballistik wird eine Anzeigecharakteristik erzeugt, die dem Hörempfinden des menschlichen Ohrs grob angenähert ist.
Nach Norm muss zwischen 35 Hz und 16 kHz die Abweichung bei gleich bleibender Spannung des Sinussignals im Vergleich zur Bezugsanzeige (ein Sinussignal von 1 kHz) kleiner als 0,5 VU sein.
Einschränkungen
Das große Problem des VU Meters ist seine Trägheit bzw. das Unvermögen, auf kurzzeitige Spitzenwerte zu reagieren. Das ist aus technischer Sicht unzureichend, da Pegelspitzen, die zu Verzerrungen führen können, nicht erkannt und angezeigt werden. Um trotzdem vor solchen Übersteuerungen gewarnt zu werden, gibt man dem Messgerät einen so genannten Vorlauf; englisch Lead. Diese Einstellungen sind Erfahrungswerte oder ergeben sich aus messtechnischen Gegebenheiten. Bei HiFi-Geräten ist der Vorlauf häufig an den DOLBY-Pegel gebunden und für jede Bandsorte unterschiedlich. Oft wird 6 dB genannt, ist aber weder in der Studiotechnik noch im Consumerbereich wirklich gegeben. Der Tontechniker muss beachten, dass Dauersignale mit entsprechend höherem Pegel angezeigt werden. Das ist bei Kalibrierungsarbeiten zu beachten. Bei "Vollaussteuerung" mit Sinus schlägt der Zeiger oben an.
Eine sinnvollere Hilfe zur exakten Aussteuerung tontechnischer Geräte sind Quasispitzenspannungsmesser und peak programme meter (PPM), die zeitlich (Integrationszeit) und formmäßig (Formfaktor) den Spitzenwert anzeigen. In der digitalen Tontechnik sind echte Spitzenwertanzeigen gebräuchlich (und notwendig), diese sind möglicherweise auch auf den Effektivwert eines Sinus geeicht; siehe: dBfs.
siehe auch
Weblinks
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