Vaginalsex

Vaginalsex

Unter Vaginalverkehr (oder auch Verkehr, von lateinisch vagina Scheide) versteht man das Einführen des erigierten männlichen Penis in die Scheide der Frau.

Darstellung des Vaginalverkehrs durch Leonardo da Vinci.

Voraussetzung für den Vaginalverkehr ist die Erektion des Mannes und die Feuchtigkeit der Vagina (umgangssprachlich: feucht sein), die entweder durch natürliche Sekretion bei sexueller Erregung entsteht, oder durch so genannte Gleitcremes o. Ä. herbeigeführt werden kann. Der Vaginalverkehr mit Samenerguss des Mannes ist die Voraussetzung für eine natürliche Zeugung von Nachkommen.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschaftliche Akzeptanz

Vaginalverkehr wird von vielen als die „normale“ Form des Geschlechtsverkehrs zwischen heterosexuellen Partnern betrachtet. Je nach moralischen Vorstellungen kann die Ehe Voraussetzung für den Verkehr sein. Hygienische oder kulturelle Gründe bedingen oft einen Verzicht auf Verkehr während der Menstruation der Frau.

Sexuelle Lust

Mehrere Studien in der Sexualforschung, die u. a. in Großbritannien und den USA durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass fast die Hälfte aller Frauen andere Formen der Sexualität dem Vaginalverkehr vorziehen würden. Dafür können psychologische oder medizinische Gründe die Ursache sein (Frigidität bzw. Vaginismus). Da für Frauen sexuelle Lust nicht unbedingt nur an Penetration geknüpft ist, kann die Stimulation der Klitoris, z. B. durch Cunnilingus, einfach als befriedigender empfunden werden. Um die Stimulation beider Sexualpartner zu maximieren, auch wenn Kondome verwendet werden, ist es ratsam die Vaginalmuskulatur, speziell den Pubococcygeus zu trainieren. Die muskulare Verengung trägt mit der dadurch erhöhten Sensitivität auch zum leichteren Erreichen des Orgasmus der Frau bei.

Vaginalverkehr aus Sicht einiger Vertreterinnen des Feminismus

Unter anderem argumentiert Alice Schwarzer in Der kleine Unterschied und seine großen Folgen, dass die Konzentration auf die Sexualtechnik des Vaginalverkehrs (andere Techniken werden dabei als Vor- oder Nachspiel bezeichnet) eine Form der Machtausübung des Mannes über die Frau sei, da er der Befriedigung des Mannes diene, während viele Frauen dadurch nicht befriedigt würden. Weiterhin wird zu den Nachteilen des Vaginalverkehrs gezählt, dass der Vaginalverkehr die Sexualtechnik sei, die am leichtesten zu einer ungewollten Schwangerschaft der Frau führen kann.

Infektionsgefahren

Beim Vaginalverkehr kann es zu einer HIV-Infektion oder einer anderen sexuell übertragbaren Erkrankung kommen, wenn der andere Geschlechtspartner infiziert ist. Allerdings ist dabei die Übertragung vom Mann auf die Frau durch deren Verletzbarkeit wahrscheinlicher als umgekehrt. Vaginalverkehr während der Regelblutung erhöht das Risiko für beide Partner. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht auch, wenn krankhafte Veränderungen oder Wunden in der Scheide oder am Penis vorliegen.

Um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beim Vaginalverkehr mit unbekannten Personen Kondome zu verwenden, wobei dann gegebenenfalls nur Silikon-Öle oder Gleitmittel auf Wasserbasis benutzt werden dürfen, da normales Öl das Latex des Kondoms angreifen und eventuell zerstören würde.

Literatur

  • Wilhelm Reich: Triebbegriffe von Forel bis Jung, Der Koitus und die Geschlechter. In: Zeitschrift für Sexualwissenschaft. 1921
  • K. Herold: Trotz Kinderwunsch seltener Verkehr. In: Sexualmedizin 19. 1990, S. 680–684

Siehe auch

Weblinks


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