Valeri Brjussow

Valeri Brjussow
Porträt, letzte malerische Arbeit von Michail Alexandrowitsch Wrubel 1906 vor dessen Erblindung

Waleri Jakowlewitsch Brjussow (russisch Валерий Яковлевич Брюсов; * 1. Dezemberjul./ 13. Dezember 1873greg. in Moskau; † 9. Oktober 1924 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller und Dichter des Symbolismus.

Leben

Brjussow war der Sohn eines Kaufmanns. Er studierte 1892-1899 in Moskau Geschichte. In dieser Zeit wurde er von der französischen Dichtung des Symbolismus beeindruckt und begann selbst Gedichte zu veröffentlichen. Hauptsächlich blieb er aber wissenschaftlich tätig und verfasste literaturwissenschaftliche Arbeiten zur russischen Lyrik. 1903 gab er die Briefe von Alexander Puschkin heraus. 1904-1909 leitete Brjussow die Zeitschrift Wesy (Die Waage), mit der er zum führenden Exponenten des russischen Symbolismus wurde. Neben eigener Lyrik übersetzte er auch und begann sich zunehmend der Prosa zuzuwenden. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Westeuropa. In der Zeit des Ersten Weltkrieges, während dem er Übersetzer aus dem Armenischen war, und der Zeit danach erlahmte seine künstlerische Kraft. Nach der Russischen Revolution schloss er sich dem kommunistischen Regime an und trat 1920 (übrigens als einziger Symbolist) der Kommunistischen Partei bei. Er erhielt verschiedene Posten in künstlerischen Institutionen, wo er vor allem organisatorisch tätig war, und begründete 1921 die Hochschule für Literatur und Kunst.

Werke

Brjussows Symbolismus war vorwiegend formal bestimmt. Seine Werke sind höchst kunstvoll gestaltet, jedoch von kühlem, verstandesbestimmtem Geist dominiert. Seine künstlerischen Vorbilder waren vor allem die Franzosen Charles Baudelaire, Paul Verlaine und Stéphane Mallarmé, aber auch Émile Verhaeren. Seine Lebensauffassung war wissenschaftlich und rational ausgerichtet.

Als Übersetzer übertrug er u. a. Werke von Vergil, Dante Alighieri, Johann Wolfgang von Goethe, Edgar Allan Poe und Verlaine.

  • Russkie simwolisty. 1894-95 (Gedichte)
  • Chefs d`oeuvre. 1895 (Gedichte)
  • Me um esse. 1897 (Gedichte)
  • Tertia vigilia. 1900 (Gedichtsammlung)
  • Urbi et orbi. 1903 (Gedichtzyklus)
  • Kon bled. 1904 (lyrisches Poem)
    • Das fahle Pferd. 1921
  • Semlja. 1905 (Drama)
    • Erduntergang. 1909
  • Respublika Juschnogo Kresta. 1905 (Erzählung)
    • Die Republik des Südkreuzes. Ein Artikel aus der Sondernummer des „Nordeuropäischen Abendboten“. 1908)
  • Stephanos. 1906 (Gedichte)
  • Ognenny angel. 1908 (historischer Roman)
  • Altar pobedy. 1911 (historischer Roman)
    • Der Siegesaltar. 1913

Weblinks


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