Batavier

Batavier

Die Bataver (lat. Batavi, veraltet auch Batavier) waren ein westgermanischer Volksstamm. Aufgrund einer stammesinternen Fehde trennten sie sich von den Chatten und siedelten sich, um etwa 50 v. Chr., an der Rheinmündung, in der römischen Provinz Belgica, an. Im Jahre 12 v. Chr. wurden sie von den Römern unter Drusus unterworfen und galten von da an als treue Bundesgenossen, mit einer Ausnahme: der Bataveraufstand unter Iulius Civilis im Jahre 69 n. Chr. In diesem Zusammenhang gelang den Germanen erstmals die Eroberung eines römischen Legionslagers (das Castra Vetera bei Xanten). Erst nach dem Aufstand von 69/70 n. Chr. erfolgte die Einrichtung einer civitas Batavorum, welche in der Nachfolge des oppidum Batavodurum seit Trajan der römische Militärstützpunkt Ulpia Noviomagus Batavorum, das heutige Nimwegen, war. Im 4. Jahrhundert gingen die inzwischen romanisierten Bataver in den Franken auf.

Die Bataver waren als gute Reiter und Schwimmer bekannt und zeichneten sich durch Mut und Tüchtigkeit aus. Sie stellten einen Teil der kaiserlichen Leibwache in Rom und waren auch Söldner im germanischen Römerheer.

Die Krieger der Bataver, auch als Reiter-Legionäre in römischen Diensten, trugen einen speziellen Helm, von denen bisher nur wenige gefunden wurden, alle am Niederrhein im Gebiet zwischen Nimwegen und Xanten. Er bestand aus Eisen und hatte einen dichten geflochtenen Besatz aus Pferdehaar, der mit Pechkleber befestigt war. Außerdem besaß er ein Scharnier, innen aus Eisen, außen aus Silber, dass das Gesicht vollständig bedeckte. Ein solcher Helm wurde 2008 im Museum Het Valkhof[1] in Nimwegen mit Hilfe der Kollegen aus Bonn und Mannheim rekonstruiert, dabei entdeckte man auch die Zusammensetzung des Klebers, der Eisen- und Silberschicht verband: Baumteer, Bitumen und Rindertalk.[2] 69 n. Chr, nach dem Aufstand der Bataver, verschwandt dieser Helmtyp. Er tauchte erst hundert Jahre später als Metallnachbildung im gesamten Römischen Heer wieder auf. Die geflochtenen Zöpfe wurden nun in Metall getrieben.[3] Das rekonstruierte Exemplar wird im Römermuseum Xanten dauerausgestellt.

Sonstiges

Batavia ist ein früherer lat. Name für die heutigen Niederlande. Die Niederländer nannten die heutige Hauptstadt Indonesiens, Jakarta, während ihrer Kolonialzeit ebenfalls Batavia.

Die am „nassen Teil“ des rätischen Limes im 1. Jahrhundert stationierte Bataver-Cohorte gilt heute als Namensgeberin für die Stadt Passau.

Einzelnachweise

  1. Museum Het Valkhof
  2. Forschung Aktuell
  3. Furchteinflösende Helme. in: epoc – Geschichte, Archäologie, Kultur. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, Heidelberg 2009,2, S.8. ISSN 1865-5718 u. Angst vor Römischen Helmen. (online)

Siehe auch

Literatur

Weblinks


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