- Van der Post
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Sir Laurens Jans van der Post (* 13. Dezember 1906 in Philippolis, Südafrika; † 16. Dezember 1996 in London), bekannt als Laurens van der Post, war ein südafrikanisch-britischer Schriftsteller, Farmer, Offizier, Kriegsheld und Kriegsgefangener, politischer Berater der britischen Regierung, Erzieher, Journalist, Philanthrop, Philosoph, Forscher (Völkerkundler) und Naturschützer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1906 bis 1939
Laurens van der Post wurde in der Kleinstadt Philippolis in der nach dem zweiten Burenkrieg aus dem Oranje-Freistaat entstandenen britischen Kolonie „Orange River Colony“ im Gebiet des heutigen Südafrika geboren. Sein Vater, Christiaan Willem Hendrik van der Post (1856–1914), niederländischer Abstammung, war als dreijähriger Junge in Südafrika angekommen und heiratete 1889 Laurens' deutschstämmige Mutter Lammie. Die Familie hatte insgesamt dreizehn Kinder, Laurens war das elfte (vgl. Weblinks „Vorstösse ins Innere …, NZZ), der fünfte Sohn. Christiaan van der Post war Rechtsanwalt und Politiker, er kämpfte im zweiten Burenkrieg gegen die Briten. Nach dem Krieg ging er mit seiner Familie ins Exil nach Stellenbosch, wo Laurens empfangen wurde. Sie kehrten 1906 nach Philippolis zurück, wo Laurens geboren wurde.
Laurens verbrachte seine frühe Kindheit auf der Farm der Familie. Er las gern Bücher aus der umfangreichen Bibliothek seines Vaters, welche auch Homer und Shakespeare umfasste. Im August 1914 starb sein Vater. 1918 bis 1924 ging Laurens im Gray College in Bloemfontein zur Schule. Dort war es ein großer Schock für ihn „zu etwas erzogen zu werden, was den Sinn für alltägliche Menschlichkeit, welche ich mit den schwarzen Menschen teilte, zerstörte“ [Originalzitat aus dem englischen Wikipedia-Artikel: „being educated into something which destroyed the sense of common humanity I shared with the black people“].
1925 übernahm er seine erste Stelle als ein Reporter in Ausbildung bei „The Natal Advertiser“ in Durban. Seine Berichte schlossen seine eigenen Leistungen als Spieler in den Feldhockey-Mannschaften Durbans und Natals ein. 1926 veröffentlichten er und zwei andere aufrührerische Autoren, Roy Campbell und William Plomer, eine Satire-Zeitschrift mit dem Namen Voorslag (Deutsch: Peitschenschlag), die für mehr Rassenverflechtung in Südafrika warb; diese währte drei Ausgaben, bevor sie sie wegen ihrer radikalen Ansichten gezwungen wurde zuzumachen. Später in diesem Jahr segelten er und Plomer auf einem japanischen Frachtschiff, der Canada Maru, nach Tokio und zurück, eine Erfahrung, die bei beiden Autoren in ihrem späteren Leben zu entsprechenden Buchern führte.
1927 begegnete er Marjorie Edith Wendt († 1995), der Tochter des Gründers und Dirigenten des Kapstadt-Orchesters. Sie reisten zusammen nach England und heirateten am 8. März 1928 in Bridport, Dorset. Ein Sohn Namens Jan Laurens (später als John bekannt) wurde bald darauf am 26. Dezember geboren. 1929 kehrte Laurens van der Post nach Südafrika zurück um für die Cape Times, eine Zeitung in Kapstadt, zu arbeiten. „Während dieser Zeit lebten Marjorie und ich in der schlimmsten Armut, die es gibt,“ schrieb er in sein Tagebuch. Er begann sich den aufrührerischen Künstlern und Gebildeten anzuschließen, die gegen den Premierminister James Hertzog und die weiß-südafrikanische Politik waren. Er schrieb einen Artikel „South Africa in the Melting Pot“ („Südafrika im Schmelztiegel“), in dem er seine Ansichten der südafrikanischen Rassenproblematik klarstellte. Er sagte: „Die weißen Südafrikaner haben bis heute niemals bewusst geglaubt, dass die Eingeborenen ihnen jemals gleichkommen sollten.“ Aber er sagte voraus, „der Prozess der Gleichstellung und der Vermischung muss sich fortwährend beschleunigen … die zukünftige Zivilisation Südafrikas ist, glaube ich, weder schwarz noch weiß, sondern braun.“ [Originalzitate aus dem englischen Wikipedia-Artikel: „For the time being Marjorie and I are living in the most dire poverty that exists,“ „The white South African has never consciously believed that the native should ever become his equal.“ „the process of leveling up and inter-mixture must accelerate continually … the future civilization of South Africa is, I believe, neither black or white but brown.“]
Im Jahr 1931 kehrte er nach England zurück und schloss Freundschaft mit Mitgliedern der Bloomsbury Group wie beispielsweise John Maynard Keynes, E. M. Forster und Virginia Woolf.
1939 bis 1996
Im Zweiten Weltkrieg war er im Dienste der britischen Armee in Abessinien, Nordafrika und Indonesien. In Indonesien geriet er für vier Jahre in Kriegsgefangenschaft der japanischen Armee. Danach nahm er an mehreren Expeditionen in seinerzeit noch unbekannte Gebiete Afrikas teil, unter anderem in die Kalahari, um die Kultur der Buschmänner zu erforschen.
1980 wurde er in den britischen Adel erhoben und erhielt 1982 die Ehre als Patenonkel von Prinz William zu fungieren. 1996 starb Laurens van der Post in London.
Weblinks
Deutsch
- Literatur von und über Laurens van der Post im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- «Vorstösse ins Innere: Zum 100. Geburtstag des grossen Erzählers Laurens van der Post.» Neue Zürcher Zeitung 9. Dezember 2006 (enthält Lebenslauf in Stichpunkten)
- «Mythisches Feuer: Laurens van der Post und C. G. Jung». Neue Zürcher Zeitung 9. Dezember 2006
Englisch
- Published Works by Sir Laurens van der Post
- National Portrait Gallery (London): Sir Laurens Jans van der Post
- Sir Laurens van der Post
- Contemporary Africa Database: Laurens van der Post
Weblinks
Personendaten NAME Post, Laurens van der KURZBESCHREIBUNG südafrikanisch-britischer Schriftsteller, Kriegsheld, Philosoph, und Forscher GEBURTSDATUM 13. Dezember 1906 GEBURTSORT Philippolis, Südafrika STERBEDATUM 16. Dezember 1996 STERBEORT London
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