Varasdin

Varasdin

Varaždin [ˈʋaraʒdiːn] (deutsch auch Warasdin, ungarisch Varasd, lateinisch Varasdinum) ist eine Stadt im Norden Kroatiens, liegt am rechten Ufer der Drau und hat 48.834 Einwohner (2006).

Die Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordkroatiens und Sitz der katholischen Diözese Varaždin.

Sie war für kurze Zeit, von 1756 bis 1776, die Hauptstadt Kroatiens. Zur Zeit des Königreichs Ungarn und des Königreichs Kroatien und Slawonien war Varaždin Sitz des Komitats Varasd.

Inhaltsverzeichnis

Fremdenverkehr

Varaždin ist heute eines der am meisten besuchten Fremdenverkehrszentren in Nordkroatien und gehört neben der Hauptstadt Zagreb zum wirtschaftlich am besten entwickelten Teil Kroatiens.

Die Stadt bietet zahlreiche Kultur- und Geschichtsdenkmäler und ist von einer schönen Naturlandschaft umgeben. Der historische Stadtkern dieser ausgesprochen mitteleuropäisch geprägten Barockstadt ist sehr gut erhalten. Hauptattraktionen sind das Stadtzentrum und das Schloss. Zahlreiche Museen, Galerien und Sammlungen sowie der unter Denkmalschutz stehende Stadtfriedhof sind besonders attraktive Ausflugsziele.

Park Varaždin
Altstadt Varaždin

Eines der Wahrzeichen von Varaždin ist die Stadtgarde. In ihrer blauen Uniformen sind die Grenadiere bei allen feierlichen Anlässen im Rathaus anwesend.

Nahe der Stadt befinden sich die in ganz Kroatien bekannten Thermalquellen und das Kurbad von Varaždinske Toplice. Die barocke Altstadt zieht zahlreiche Besucher an. Seit dem Jahr 1971 finden jedes jahr regelmäßig die Barockmusikabende von Varaždin, eine der bedeutendsten kroatischen Konzertveranstaltungen, statt. Darüber hinaus gibt es das Internationale Blasorchester-Festival und im Oktober die Buchtage. Jeden Sommer findet das traditionelle Špancirfest-Festival statt, bei dem internationale Performance, Akrobaten, Zauberkünstler, Schauspieler, Tänzer, Musiker, Clowns und im Stil des Barock kostümierte Spaziergänger in den Straßen Varaždins auftreten.

Das Schloss Varaždin und der Friedhof Varaždin sind weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Varaždin ist heute Verwaltungssitz der Gespanschaft Varaždin.

In der Operette Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán wird Varaždin in einem Duett „Komm' mit nach Warasdin…“ besungen.

Schloss Varaždin
Schlossplatz Varaždin
Innenraum eines barocken Hauses
Rathaus und Marktplatz von Varazdin
Gasse in der Altstadt von Varazdin

Wirtschaft

Zu den größten Arbeitgebern der Stadt gehören der Bekleidungshersteller Varteks, die Lebensmittelhersteller Vindija und Koka d. d. sowie das Metallverarbeitungsunternehmen MIV d.d.. In jüngerer Zeit ist auch eine Freihandelszone (Slobodna Zona) entstanden. In dieser siedeln sich zur Zeit größere Firmen vor allem aus dem Ausland an. Attraktiv durch ihre Steuerbegünstigungen siedelten sich Firmen wie Boxmark, OBO Betterman, Hoegger Lebensmitteltechnik, BHS als auch die einheimische Firma Gumiimpex an. Zur Zeit wird die Zone in Richtung Südosten erweitert. In Varaždin befindet sich außerdem eine Wertpapierbörse (Varaždinsko Tržiste Vrijednosnica).

Sport

  • In Varaždin ist auch der Fußballverein NK Varteks beheimatet, eine der zwölf Mannschaften der kroatischen Fußballiga.
  • Auch hat man in den Bereichen Handball (RK Varteks Di Caprio) und ŽRK Koka, Frauenmannschaft, Wasserball (VK Coning Varaždin), Volleyball (OK Varaždin) und Basketball (KK Zagorje Tehnobeton) in jedem bedeutsamen Sportsegment ein Team auf höchster Ebene vertreten. Zudem ist der Volleyballverein in den letzten beiden Jahren (2005, 2004) Landesmeister geworden. Die Varaždin Arena wurde im Jahr 2008 errichtet und ist ein Austragungsort der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2009.

Städtepartnerschaften

Varaždin unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

ItalyItaly Montale, Italien
SlovakiaSlovakia Trnava, Slowakei
GermanyGermany Ravensburg, Deutschland
AustriaAustria Bad Radkersburg, Österreich
SloveniaSlovenia Ptuj, Slowenien
GermanyGermany Koblenz, Deutschland

Persönlichkeiten

  • Ronny Pecik (* 1962), österreichischer Investor
  • Ivan Belostenec, Linguist, Lexikograph
  • Slavko Brankov, Schauspieler
  • Valent Cibel, Schriftsteller
  • Juraj Habdelić, Schriftsteller
  • Rudolf Horvat, Historiker, Schriftsteller und Politiker
  • Branko Ivanković, Fußballtrainer und -manager
  • Vatroslav Jagić, Linguist
  • Vjekoslav Klaić, Schriftsteller und Historiker
  • Ferdinand Konščak, Forscher, Kartograph
  • Ivan Kukuljević-Sakcinski, Historiker, Schriftsteller und Politiker
  • Dražen Ladić, Fußballspieler und -trainer
  • Marijan Mrmić, Fußballspieler
  • Miljenko Mumlek, Fußballspieler
  • Ivan Padovec, Gitarrenvirituose
  • Franjo Rački, Historiker, Schriftsteller und Politiker
  • Tadija Smičiklas, Historiker, Schriftsteller und Politiker
  • Ignacije Szentmartony, Theologe
  • Ksaver Šandor Gjalski, Schriftsteller
  • Karolina Šprem, Tennisspielerin
  • Krsto Ungnad, Baron
  • Željko Vincek, Athlet
  • Davor Vugrinec, Fußballspieler

Siehe auch

Weblinks



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