Variable (Philosophie)

Eine Variable ist eine Größe, die verschiedene Werte annehmen kann. Sie ist also in ihrer Größe veränderlich oder variabel. Variablen werden auch Platzhalter oder Unbekannte genannt. Sie kommen in Formeln, Termen und in Gleichungen vor.

Der Begriff Variable wird vor allem in den Ingenieur- und Naturwissenschaften, insbesondere in der Mathematik, der Physik, der Chemie und in der Informatik benutzt.

Aber auch in der Volkswirtschaftslehre kommt der Begriff Variable vor. Man unterscheidet hierbei Nominale Variable und Reale Variable. Die Nominale kennzeichnet hierbei Tatsachen in Geldeinheiten ausgedrückt; die Reale Variable in Mengeneinheiten ausgedrückte Fakten.

Beispiel:

• Produktionsmenge einer Fabrik (=real)
• Zinssatz im Kreditvertrag (=nominal)
• Einkommen eines Professors (=nominal)

Das Gegenteil einer Variablen ist die Konstante, also ein fester, unveränderlicher Wert. Die Kreiszahl Pi = 3,14... ist beispielsweise keine Variable, sondern eine Konstante. Physikalische Größen wie die Temperatur oder der Druck sind dagegen typische Variablen.

Abhängige und unabhängige Variable: In einer Gleichung, zum Beispiel einer physikalischen Formel, betrachtet man oft, wie sich eine Variable verändern muss (die abhängige Variable), um die Gleichung zu erfüllen, wenn man eine andere Variable ändert (die unabhängige Variable).

Beispiel: Hat man beispielsweise bei einem gleichförmig bewegten Körper die konstante Geschwindigkeit gegeben, dann kann man untersuchen, wie sich die zurückgelegte Wegstrecke (die abhängige Variable) bei Veränderung der Zeit (der unabhängigen Variablen) verhält. Umgekehrt kann auch untersucht werden, nach welcher Zeit (als abhängige Variable) eine bestimmte vorgegebene Strecke (als unabhängige Variable) zurückgelegt wurde.

Variablenaspekte

Die Mathematikdidaktik unterscheidet drei wesentlich voneinander verschiedene Aspekte des Variablenbegriffes. Diese Aspekte beschreiben Umgangsweisen mit Variablen, Termen und Gleichungen.

Unter dem Gegenstandsaspekt wird die Variable als unbekannte oder nicht näher bestimmte Zahl betrachtet.

Die Wahrnehmung der Variablen unter dem Einsetzungsaspekt ordnet ihr einen Platzhalter zu, in den beliebige Zahlen eingesetzt werden können.

Unter dem Kalkülaspekt (Rechenaspekt) wird der Variablen keine besondere Bedeutung zugewiesen. Mit ihr wird unter Berücksichtigung allgemeiner Rechenregeln umgegangen wie mit jedem anderen Element.

Weitere Aspekte sind:

• Einzelzahlaspekt (beliebige aber feste Zahl, siehe Parameter)
• der Bereichsaspekt (Variable als Zahl aus einem bestimmten Bereich; jede Zahl des Bereiches wird repräsentiert)

Siehe auch

• Variable (Programmierung)
• Metasyntaktische Variable
• linguistische Variable
• Skalenniveau
• Statistische Variable
• Namenskonvention (Datenverarbeitung)

Weblinks

• Bedeutungsunterscheide von Variablen in der Mathematik, Physik und Informatik