- Varronische Ära
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Die Varronische Ära bezeichnet die Jahreszählung oder Epoche ab Gründung der Stadt Rom (lat. ab urbe condita, abgekürzt a. u. c.). Das Datum der Gründung wurde von dem römischen Polyhistor Marcus Terentius Varro auf den 21. April 753 v. Chr. zurückgerechnet. Diese Rückrechnung wird heute für fehlerhaft gehalten.
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Verwendung
Ob die Varronische Zählung in der Antike überhaupt zur Jahresangabe verwendet wurde, ist umstritten. Die Römer verwendeten zur Bezeichnung der Jahre die Angabe der amtierenden Konsuln, im Osten des Reiches waren zahlreiche Ären, z. B. die Seleukidische Ära, verbreitet, später kam die diokletianische Ära in Gebrauch, die schließlich von der christlichen Jahreszählung (Anno Domini) abgelöst wurde.
Von Bedeutung war die Varronische Zählung in der Antike für die Abhaltung der Säkularfeiern, also der Jahrhundertfeiern der Gründung Roms, die erstmals unter Kaiser Claudius im Jahr 47 (800-Jahr-Feier) abgehalten wurden. Im Jahr 147/148 feierte Antoninus Pius das 900jährige Jubiläum. Die 1000-Jahr-Feier fand unter Philippus Arabs im Jahr 248 statt.
Zur Angabe von Jahren war die Zählung ab urbe condita erst im Mittelalter verbreitet.
Umrechnung
- Für Jahre bis 753 a.u.c. inklusiv wird die Jahresangabe von 754 abgezogen.
- Für Jahre ab 754 a.u.c. wird von der Jahresangabe 753 abgezogen.
Beispiele: 245 a.u.c. ist 754-245 = 509 v. Chr (Beginn der Republik). 800 a.u.c. ist 800-753 = 47 n. Chr.
Alternative Jahreszählungen
Seltener wurde die von Marcus Portius Cato begründete (catonische oder auch capitolinische) Zählung angewandt, die die Stadtgründung auf das erste Jahr der 7. Olympiade legte (752 v. Chr.).
Weitere antike Angaben zur Stadtgründung stammen von Hellanikos von Lesbos (um 1180 v. Chr.), Timaios von Tauromenium (814), Eusebios Hieronimus (755), Polybios (751); Quintus Fabius Pictor (748) und Lucius Cincius Alimentus (729).
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