- Velourleder
-
Veloursleder ist ein Sammelbegriff für Lederarten mit einer rauhen Gebrauchsfläche. Allen Veloursledern ist gemein, dass diese Oberfläche direkt aus den Fasern der Retikularschicht der tierischen Haut gebildet wird, wogegen bei Nubukledern nur die oberste Hautschicht (der sog. Narben) leicht angeschliffen wird.
Unterscheidungen können, wie immer bei Ledern, nach Einsatzzweck (Schuhvelours, Bekleidungsvelours usw.), Rohwarenart (Schweinsvelours usw.), Qualität (Velours - Spaltvelours) usw. getätigt werden.
Veloursleder wurde schon immer für Rohwaren mit schlechter Oberflächenqualität verwendet, da in den Folgeprozessen ja die oberste Hautschicht abgestoßen oder abgeschliffen wird, oder gar die Innenseite (Fleischseite) der Haut als Oberfläche veredelt wird.
Herstellung
Historisch
Nach den ersten Reinigungsschritten (Weiche) wurde eine sogenannte Schwitze durchgeführt. Dieser Vorgang ist ein kontrollierter Fäulnisprozess, bei dem die oberste Hautschicht soweit bakteriell zerstört wurde, dass sie danach am Gerberbaum mit einem stumpfen Messer leicht mechanisch entfernt werden konnte. Nach den Folgeprozessen (Gerbung, Färbung) wurden die Lederoberfläche am Dollierrad oder mit Bimsstein bis zur gewünschten feinen Oberflächenstruktur nachbearbeitet.
Industriell
Heute werden eigentlich alle Veloursleder nach einer im Prozess eingefügten Trocknung (Zwischentrocknung) durch Schleifen mit Schleifpapieren hergestellt. Durch die erst nachfolgende Färbung erreicht man brillante, hochechte Färbungen, so dass Veloursleder heute sogar im Automobil- und Möbellederbereich mit guten Gebrauchseigenschaften eingesetzt werden können.
Wikimedia Foundation.