- Veronica Maria Cäcilia Ferres
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Veronika Maria Cäcilia Ferres (* 10. Juni 1965 in Solingen) ist eine deutsche Schauspielerin. Mit der Hauptrolle im Kinofilm Das Superweib (1996) wurde sie einem breiten Publikum bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Veronica Ferres studierte Germanistik und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bevor sie Rollen in Kinofilmen angeboten bekam, war sie hauptsächlich in TV-Filmen und Serien zu sehen. Sie hatte aber auch vorher etliche Theaterengagements. In ihrem ersten Kinofilm, dem Monumentalwerk Die Zweite Heimat von Edgar Reitz, spielte sie die erotische Landpomeranze Dorli. Der 25-Stunden-Film erschien 1992. Auch aufgrund ihrer damals üppigeren Figur wurde sie in den ersten Jahren vor allem als „dralle Blondine“ besetzt, beispielsweise als nett naive Sekretärin in der ZDF-Serie Unser Lehrer Doktor Specht (1992), oder als kölsche Dumpfbacke in Tom Gerhardts Voll normaaal (1994). Über diese Zeit ist im Jahr 2009 auf Ihrer Homepage keinerlei Information zu finden. Der spätere Verlauf ihrer Karriere ging auch mit einer Veränderung ihrer äußeren Erscheinung einher: Sie nahm ab und bekam vielseitigere Angebote.
1992 arbeitete sie als Muse des Fritz Knobel (Uwe Ochsenknecht) in Schtonk! unter der Regie von Helmut Dietl, mit dem sie von 1990 bis 1999 liiert war.[1] Dieser besetzte sie 1997 auch als Schneewittchen für den Film Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief und 1999 als Schauspielerin Maria in der Mediensatire Late Show. Zu den großen Erfolgen des ZDF-Fernsehspiels zählt der Zweiteiler Eine ungehorsame Frau mit ihr in der Hauptrolle.
Ebenfalls zu sehen war sie 1993 bis 1994 in der Fernsehserie Peter und Paul, an der Seite von Helmut Fischer und Hans Clarin, und später in einer Folge des Bullen von Tölz.
Seitdem arbeitet sie auch in internationalen Produktionen, so für das französische Fernsehen als bösartige Madame Thénardier im Vierteiler Les Misérables – Gefangene des Schicksals oder als gehbehinderte Gräfin in Findelkind.
2001 verkörperte sie Nelly Mann in der Fernsehproduktion Die Manns – Ein Jahrhundertroman von Heinrich Breloer. 2002 spielte Veronica Ferres die „Buhlschaft“ in der Jedermann-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen. Im Kinderfilm Die Wilden Hühner sah man sie in der Rolle der Mutter in einer Hauptrolle. An der Seite von John Malkovich als Gustav Klimt spielte Ferres die Emilie Flöge in der Filmbiografie Klimt des chilenischen Regisseurs Raúl Ruiz.
Ende September 2006 wollte sie bei der Ruhr-Triennale im Landschaftspark Duisburg-Nord die Hauptrolle im Theaterstück Courasche oder Gott lass nach des Büchner-Preisträgers Wilhelm Genazino spielen, machte jedoch ihre Zusage u. a. „wegen moralischer und künstlerischer Bedenken“ zehn Wochen vor der Premiere wieder rückgängig.
Im Sommer 2007 drehte Ferres den TV-Dreiteiler „Die Patin“ in München.
2001 heiratete Ferres Martin Krug. Im selben Jahr kam die gemeinsame Tochter zur Welt. Ferres sitzt im Beirat der Metropolitan School Frankfurt, die von ihrem Bruder Peter Ferres geleitet wird.
Ferres ist Schirmherrin des im April 2002 gegründeten Vereins Power-Child e.V. zur Prävention von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Im November 2008 gab Ferres die einvernehmliche Trennung von ihrem Mann bekannt.[2] Seit 2009 ist sie mit dem deutschen Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer liiert.[3]
Sonstiges
Veronica Ferres sagt über sich selbst, dass sie zwischen Leben und Schauspiel keine absolut klare Grenze ziehen kann. Beides beeinflusst sich gegenseitig. Dabei wurde sie besonders von ihrer Hauptrolle in dem TV-Film Sterne leuchten auch am Tag von Roland Suso Richter aus dem Jahre 2004 beeinflusst[4], in dem es um die unheilbare Krankheit ALS geht. Die Beschäftigung mit diesem Thema brachte Veronica Ferres dazu, sich stark für die Bekämpfung dieser Krankheit einzusetzen.
Auszeichnungen
- 1992 - Bambi in der Kategorie Schauspiel National
- 1998 - Goldene Kamera
- 2002
- Goldene Kamera
- Adolf-Grimme-Preis
- Goldene Romy in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin
- 2004 - Bayerischer Fernsehpreis
- 2005
- Bambi in der Kategorie Schauspiel National
- DIVA-Award in der Kategorie German Award (Hall of Fame)
- 2006
- 2007 - Hans-Rosenthal-Ehrenpreis
- 2008 - Jupiter in der Kategorie Bester TV-Film für Die Frau vom Checkpoint Charlie
- 2008 - Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin für Die Frau vom Checkpoint Charlie
- 2009 - Erich Kästner-Preis
Filmografie (Auswahl)
- 1983: Büro, Büro (TV-Reihe)
- 1987: Walter Bockmayers Geierwally
- 1988: Pyjama zu Dritt (TV-Reihe)
- 1992, 1994: Unser Lehrer Doktor Specht (TV-Reihe)
- 1992: Schtonk!
- 1992: Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend
- 1993: Ein Bayer auf Rügen (TV-Reihe)
- 1994: Fatale Mutterliebe
- 1994: Voll normaaal
- 1995: Katharina die Große
- 1995: Honigmond
- 1996: Das Superweib
- 1996: Die Chaos-Queen
- 1997: Rossini
- 1997: Die Chaos-Queen (TV)
- 1998: Eine ungehorsame Frau (TV-Zweiteiler)
- 1999: Late Show
- 1999: Ladies Room
- 1999: Die Braut
- 2000: Les Misérables – Gefangene des Schicksals
- 2000: Findelkind / Heimatlos
- 2001: Die Manns - Ein Jahrhundertroman
- 2003: Annas Heimkehr
- 2004: Sterne leuchten auch am Tag (TV)
- 2005: Kein Himmel über Afrika
- 2006: Klimt
- 2006: Neger, Neger, Schornsteinfeger!
- 2006: Die wilden Hühner
- 2007: Die wilden Hühner und die Liebe
- 2007: Vom Ende der Eiszeit
- 2007: Die Frau vom Checkpoint Charlie
- 2008: Das Wunder von Berlin (TV)
- 2008: Adam resurrected
- 2008: Die Patin - Kein Weg zurück (TV)
- 2008: Die Wilden Hühner und das Leben
- 2008: Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected (Adam Resurrected)
Literatur
- Rolf Thissen: Veronica Ferres -- Facetten eines Stars. Heyne, München 1999, ISBN 3-453-15356-1
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Dietl und Veronica Ferres getrennt, Rhein-Zeitung, 10. Februar 2000
- ↑ Spiegel Online: Veronica Ferres' Ehe gescheitert, 25. November 2008
- ↑ Thomas Schmitt: Doppelter Bruch im Leben eines Multi-Millionärs. In: Handelsblatt. 24. 02 2009 (bei handelsblatt.com ; Stand: 2009-03-09).
- ↑ gero von boehm begegnet: Veronica Ferres, Sendung im ZDFdokukanal, 24. März 2008, 0:45 Uhr.
Weblinks
- Literatur von und über Veronica Ferres im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage von Veronica Ferres (Deutsch und Englisch)
- Veronica Ferres in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmszene Bayern auf BR-Online
- Verein Power-Child e.V.
- Artikel
- „Veronica Ferres: Das Superweib ist keine Courasche“, FAZ, 25. Juli 2006 und Ferres' Begründung
Personendaten NAME Ferres, Veronica ALTERNATIVNAMEN Veronika Jansen KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin GEBURTSDATUM 10. Juni 1965 GEBURTSORT Solingen
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