Veronica spicata

Veronica spicata
Ähriger Ehrenpreis
Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata subsp. spicata)

Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata subsp. spicata)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Gattung: Ehrenpreis (Veronica)
Art: Ähriger Ehrenpreis
Wissenschaftlicher Name
Veronica spicata
L.

Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata) – in vielen Übersichten auch als Ähriger Blauweiderich, Pseudolysimachion spicatum (L.) Opiz, geführt – ist eine recht seltene Pflanze mit langen, blauen, ährenartigen Blütenständen, die auf trocken-mageren Standorten wächst. Die gesamte Gattung Ehrenpreis wird von manchen Autoren neuerdings zur Familie der Wegerichgewächse gezählt (vormals: Braunwurzgewächse); daran orientiert sich auch diese Darstellung. Pseudolysimachion bzw. Pseudolysimachium wird nach diesen Quellen dann zumindest auf Gattungsrang nicht mehr von Veronica getrennt (vergleiche hierzu: Blauweideriche).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es handelt sich um ausdauernde Stauden, die Wuchshöhen von 15 bis 40, selten bis 80 Zentimeter erreichen. Die aufrechten, drüsig-behaarten Stängel weisen im oberen Teil waagerecht abstehende oder aufwärts gekrümmte Haare auf. Die stumpflich-lanzettlichen, behaarten Stängelblätter wachsen gegenständig am Stängel sitzend und sind am Rand gekerbt gesägt, weiter oben auch ganzrandig.

Zwischen Juni und August entwickeln die Pflanzen auffällige, hellblaue bis dunkel-blaulila gefärbte Blütenstände aus vielblütigen, lang-ährenartigen Trauben. Die einzelne Blüte ist trichterförmig, wobei die Blütenröhre länger ist als breit. Die Blütenstiele sind kürzer als die Tragblätter und weisen Drüsenhaare auf. Auch die Blütenkelche sind behaart. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Insekten.

Bei der Unterart V. spicata subsp. spicata (in Deutschland ist dies die einzige vorkommende Sippe) sind die Blätter matt, die Blütenzipfel mehr oder weniger flach und die Blütenfarbe ist ein tiefdunkles Blau. Die Pflanzen bleiben mit maximal rund 30 Zentimetern relativ klein. Bei der Unterart V. spicata subsp. orchidea (die beispielsweise in Österreich vorkommt) sind die Blätter nur spärlich behaart und glänzend-ledrig, die unteren Blütenzipfel sind schraubig gedreht und die Blütenfarbe ist ein Hellblau (bis Violett). Auch werden diese Pflanzen mit 30 bis 80 Zentimetern deutlich höher als die Nominatform.

Vorkommen und Standort

Das Verbreitungsgebiet ist eurasisch-kontinental, bei der Unterart orchidea gemäßigt kontinental-ostmediterran. In Deutschland befindet sich der Verbreitungsschwerpunkt im nordostdeutschen Tiefland; darüber hinaus ist die Art nur sehr lückig in warmen Tieflagen verbreitet oder fehlt ganz.

Der Ährige Ehrenpreis oder Blauweiderich wächst in besonnten Trocken- und Magerrasen, auf Schotterflächen, Dünen, Felsköpfen und im Saum lichter, wärmebegünstigter Gebüsche. Die Standorte zeichnen sich durch trockene, nährstoffarme, basenreiche, oft kalkarme, humose Stein- oder Sandböden aus. Pflanzensoziologisch ist Ähriger Ehrenpreis eine Klassencharakterart der Schwingel-Steppen und Trespen-Rasen (Festuca-Brometea); die Unterart orchidea bevorzugt dabei wechseltrockene Pfeifengras- und Halbtrockenrasen-Gesellschaften.

Sonstiges

Die Gartenzuchtform 'Glory'

Die Spezies ist nach der Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“ und wird beispielsweise in der Roten Liste Deutschlands als "gefährdet" eingestuft. Sie wird auch gerne als Zierpflanze in verschiedenen Sorten kultiviert.

Man beachte auch die relativ ähnliche verwandte Art Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifolia; Syn.: Langblättriger Blauweiderich, Pseudolysimachion longifolium), die allerdings feuchte Standorte bevorzugt.

Literatur

  • Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
  • Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 12. Auflage, Volk und Wissen VEB, Berlin 1983, ISBN 3-06-012557-0

Weblinks


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