Viabelität

Viabelität

Der Begriff viabel entstammt dem radikalen Konstruktivismus und lässt sich auf Ernst von Glasersfeld zurückführen. Der Begriff bedeutet zunächst gangbar, passend, brauchbar, funktional.

An Stelle des Begriffs der Wahrheit von wissenschaftlichen oder objektiven Theorien setzt von Glasersfeld den Begriff der Viabilität, der die Gangbarkeit oder Brauchbarkeit eines Weges zur Lösung eines selbst gewählten Problems bezeichnet, man sich dabei aber bewusst ist, dass es auch viele andere brauchbare, gangbare Wege gibt.

Viabel sein wird bei v. Glasersfeld auch erklärt als 'passen', wie ein Schlüssel zu einem Schloss passt.

Beispiele

Ein Kapitän, der eine Meerenge mit Untiefen ohne Echolot und Seekarte ohne Kollision durchquert, hat einen viablen Weg gefunden, es kann 1000 andere viable Wege (Möglichkeiten die Meerenge ohne Kollision zu durchqueren) geben.

Die Physik Newtons stellt, wie Einstein gezeigt hat, die Verhältnisse dar, wie sie bei kleinen Geschwindigkeiten angenommen werden können. Für kleine Geschwindigkeiten deutlich unter der Lichtgeschwindigkeit ist die Physik Newtons viabel. So viabel, dass z.B. Landungen auf Mond oder Mars mit ihren Formeln berechnet werden. Die Physik Newtons ist allerdings nicht mehr viabel, wenn es um Körper geht, die sich nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegen.


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