Victor Alexander Bruce

Victor Alexander Bruce

Victor Alexander Bruce, 9. Earl of Elgin, 13. Earl of Kincardine KG GCSI, GCIE, PC (* 16. Mai 1849 in Montreal; † 18. Januar 1917 in Dunfermline) war ein britischer Staatsmann (Liberaler). Bis zum Tod seines Vaters, James Bruce, 8. Earl of Elgin, im Jahre 1863 führte er den Namen Lord Bruce.

Leben und Wirken

Victor Alexander Bruce auf seinem Landsitz in Schottland (1889)

Bruce wurde in Montreal geboren, wo sein Vater als britischer Generalgouverneur des Dominions Kanada diente. Er wurde in Glenalmond, am Eton College in Eton und dem Balliol College der Universität Oxford erzogen. Aus seiner Ehe gingen elf Kinder hervor.

Seine politische Karriere begann das Mitglied der Liberal Party 1886 als Arbeitskommissar in der Regierung Gladstone. Von 1894 bis 1899 amtierte Bruce auf Drängen Gladstones und trotz eigener Vorbehalte und der Skepsis von Königin Victoria als Vizekönig von Indien. Das eher repräsentativ angelegte Amt des Vizekönigs mit seiner verschwenderischen Lebensführung behagte dem eher konservativ-bescheidenen Bruce dabei nur wenig. 1899 kehrte er nach England zurück und wurde dort zum Ritter des Hosenbandordens ernannt. 1902 bis 1903 war er Vorsitzender des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Führung des Zweiten Burenkrieges untersuchen sollte. Als die Liberalen 1905 in die Regierung zurückkehrten, beabsichtige Henry Campbell-Bannerman zunächst, Bruce das Amt des Außenministers zu übertragen, einigte sich aber schließlich mit Herbert Henry Asquith, dem Führer des rechten Parteiflügels, dieses mit Edward Grey zu besetzen und Bruce stattdessen das Amt des Kolonialministers zu übertragen. Als Unterstaatssekretär wurde ihm dabei der junge Winston Churchill zur Seite gestellt, der mit seiner selbstinszenatorischen Art und seinen vielseitigen Begabungen trotz seines niedrigeren Amtes in der Öffentlichkeit weitaus deutlicher wahrgenommen wurde als sein Vorgesetzter, Bruce. Neben Bruces zurückhaltender, fast schüchterner Art – so ist vielfach bezeugt dass er sich bei Kabinettssitzungen beinahe niemals zu Wort meldete und sich auch nahezu ausschließlich an Gesprächen über sein eigenes Resort beteiligte – trug seine Positionierung im Oberhaus in entscheidender Weise dazu bei, dass er kein Profil im Unterhaus als der zentralen Bühne der britischen Politik gewinnen konnte. Als Kolonialminister vertrat Bruce eine eher konservative Linie, so opponierte er unter anderem gegen die vom Premierminister Campbell-Bannerman vorgeschlagene großzügige Beilegung der Südafrikanischen Frage, die schließlich zugunsten der Umwandlung der Kolonien in Südafrika in ein Dominion gelöst wurde. 1907 trat Bruce als Gastgeber der Empire Konferenz auf. 1908 zog sich Bruce nach dem Tod Campbell-Bannermans und der Bildung der Regierung Asquith – in der ihm kein Amt angeboten worden war – aus dem öffentlichen Leben zurück.

Literatur

  • Hyam, Ronald: Elgin and Churchill at the colonial office, 1905–1908: The watershed of the Empire-Commonwealth, London 1968.
  • Saint Clair, William: Lord Elgin and the Marbles, London 1967.



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