Vierphasenmodulation

Vierphasenmodulation

Die Quadraturphasenumtastung oder Vierphasen-Modulation (englisch Quadrature Phase Shift Keying, QPSK) ist ein digitales Modulationsverfahren in der Nachrichtentechnik. Mit QPSK können pro Sendesymbol zwei Bits übertragen werden. Dadurch verdoppelt sich die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Bandbreite (spektrale Effizienz).

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaft

Konstellationsdiagramm QPSK (Auch als 4-QAM bezeichnet)
Spektrum eines QPSK Signals

Wesentliche Eigenschaft ist, dass die vier im nebenstehenden Konstellationsdiagramm in der komplexen Ebene eingezeichneten Symbolpunkte einen betragsmäßig exakt gleichen Abstand zum Nullpunkt aufweisen. Das bedeutet, dass die Amplitude keine Information trägt, sondern ausschließlich die Phase. Davon leitet sich auch der Name dieser Modulationstechnik ab. Jeder Informationspunkt ist Träger von zwei Informationsbits. Trotzdem wird diese Modulationstechnik manchmal nicht ganz korrekt als Quadraturamplitudenmodulation (4-QAM) bezeichnet, da sie zu kombinierten Phasen- und Amplitudenmodulationsarten wie 16-QAM in der Darstellung des Konstellationsdiagrammes eine gewisse Ähnlichkeit aufweist.

Funktion

Der serielle Datenstrom eines NRZ-Signals wird zunächst mit einem Demultiplexer auf zwei parallele Pfade aufgeteilt. Nun können je zwei Bits, sogenannte Dibits, verarbeitet werden. Diesen Dibits wird die Funktion eines komplexen Symbols mit Real- und Imaginärteil zugeordnet. Als Träger werden zwei sinusförmige Signale derselben Frequenz verwendet, von denen eines um 90° phasenverschoben (Kosinussignal) ist. Das QPSK-Signal ist also die Addition zweier PSK-Signale. Das Empfangsverfahren funktioniert umgekehrt.

QPSK wird bei der Signalübertragung in digitalen Satellitenkanälen, bei der terrestrischen Ausstrahlung digitaler Signale und auch bei drahtgebundenen Übertragungsverfahren verwendet.

π/4-QPSK

Eine wesentliche Erweiterung von QPSK ist π/4-QPSK. Bei herkömmlicher QPSK besteht das Problem, dass der Übergang zwischen zwei diagonalen Sendesymbolpunkten in der komplexen Ebene durch den Nullpunkt führt. Das bedeutet im Übergang zwischen diesen diagonalen Sendesymbolen eine Absenkung der Amplitude, der sogenannten Einhüllenden, auf praktisch null. Auf der Empfängerseite erschwert es das notwendige Synchronisieren und begünstigt durch Nichtlinearitäten im Übertragungsweg Signalverzerrungen und Störfrequenzen.

Eine Abhilfe stellt π/4-QPSK dar. Dabei wird, unabhängig von den Nutzdaten, nach jedem Sendesymbol ein zusätzlicher Phasensprung von π/4 (45°) vorgenommen. Damit wird sichergestellt, dass der Übergang zwischen zwei Symbolen niemals durch den Ursprung geht, d.h. immer eine Trägeramplitude gesendet wird. Außerdem wird die Taktsynchronisiation auf der Empfängerseite erleichtert, da unabhängig von den Nutzdaten und deren Codierung immer regelmäßig Phasensprünge im Empfangssignal vorhanden sind.

Weitere Anwendungen

FAX-Maschinen: Eine bekannte Anwendung, in der man ein QPSK-Signal auch mithören kann, ist die Übertragung von Schwarzweiß-Bildern (Faksimiles) über das Telefonnetz. Unmoduliert würde sich der Träger wie ein reiner Sinuston anhören. Durch die Modulation wird das Signal breitbandiger. Der schnell und laufend umgetastete Träger hört sich dann wie ein Rauschen an.

Mittlerweile findet diese Art der Modulation auch Anwendung bei der HSDPA-Technik in UMTS-Netzen. Hier wird die Datenrate von 384 kbit/s auf ca. 2Mbit/s angehoben.

Literatur

  • Hermann Rohling: Einführung in die Informations- und Codierungstheorie, Stuttgart: Teubner Verlag 1995. ISBN 3-519-06174-0

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