- Vijayachelys
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Gelbkopf-Erdschildkröte Systematik Unterklasse: Schläfengrubenlose (Anapsida) Klasse: Reptilien (Reptilia) Ordnung: Schildkröten (Testudinata) Familie: Altwelt-Sumpfschildkröten (Geoemydidae) Gattung: Vijayachelys Art: Gelbkopf-Erdschildkröte Wissenschaftlicher Name der Gattung Vijayachelys Praschag et al., 2005 Wissenschaftlicher Name der Art Vijayachelys silvatica (Henderson,1912) Die Gelbkopf-Erdschildkröte (Vijayachelys silvatica) gehörte lange Zeit zu den Zacken-Erdschildkröten (Geoemyda) wurde aber 2005 von Peter Praschag, Christian Schmidt, Guido Fritzsch, Anke Muller, Richard Gemeld und Uwe Fritz aus dem Genus Geoemyda genommen und als Einzelvertreter des Genus Vijayachelys beschrieben
(lit.: Geoemyda silvatica, an enigmatic turtle of the Geoemydidae (Reptilia: Testudines), represents a distinct genus)
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Schildkröte kann eine Panzerlänge von 14 cm erreichen, wobei die Weibchen meist größer sind. Im Gegensatz zur Chinesischen und Japanischen Zacken-Erdschildkröte ist das Ende des Carapax bei ausgewachsenen Exemplaren glatt und nicht gezackt. Lediglich bei Jungtieren ist das Ende des Carapax leicht gezähnt. Die Gelbkopf-Erdschildkröte besitzt einen stark ausgeprägten Hakenschnabel.
Der Carapax der Männchen ist Kastanienbraun, das Plastron (Bauchpanzer) ist gelblich gefärbt. Der Kopf der Männchen ist schwarz, die Schnauze ist rot gefärbt. Bei den Männchen ist der gesamte Kiefer gelb gefärbt, bei den Weibchen nur der Unterkiefer. Dem gelben Kiefer verdankt diese Schildkröte ihren Namen. Im Vergleich zu Weibchen und Jungtieren sind Männchen eher dunkel und kontrastreicher gefärbt. Der Carapax der Weibchen ist hellzimmt- bis umbrabraun gefärbt, das Plastron lederfarben bis mattgelb getönt. Bei ausgewachsenen Weibchen ist der Kopf oft stark rot gefärbt. Die Färbung der Jungtiere sieht eher den Weibchen als den Männchen ähnlich.
Verbreitung und Lebensraum
Die Gelbkopf-Erdschildkröte tritt in den südlichen Westghats, einem Gebirgszug in Südwest-Indien, endemisch auf. Dort lebt sie in immer-grünen und halb-immergrünen Wäldern. Meist tritt sie in Höhen zwischen 400 und 500 Höhe über dem Meeresspiegel auf. Der Sommer und der Herbst in diesen Gebieten ist sehr regenreich, während die Monate Dezember bis April sehr trocken sind.
Ernährung und (Jagd)verhalten
Die Aktivität der Schildkröten ist stark vom Niederschlag und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Bei hoher Feuchtigkeit sind diese Tiere aktiv, während sie in den trockenen Monaten einen so genannten Trockenschlaf halten. Die Schildkröte jagt und lebt sehr versteckt im Unterholz und zwischen Steinen. Aufgrund ihrer Färbung ist sie im Unterholz gut getarnt. Helle und sonnige Plätze werden gemieden.
Zum Nahrungsspektrum gehört sowohl pflanzliche als auch tierische Kost, sie ernährt sich somit omnivor. So werden Tausendfüßler, Schnurfüßler, Würmer, Schnecken, Käfer und verschiedene Früchte gefressen
Naturschutz und Gefährdung
Aufgrund ihrer Seltenheit genießt die Gelbkopf-Erdschildkröte in Indien strenge nationale Schutzbestimmungen. Der Fang, Handel und Besitz dieser Schildkröten ist verboten. Die Zerstörung der natürlichen Habitate trägt am meisten zur Gefährdung der Schildkröte bei. Wälder werden zum Zwecke des Gummi-, Tee-, Kaffee-, Kardamom- und Opiumanbaus gerodet. Durch mehrere indische Nationalparks werden Gelkopf-Erdschildkröten geschützt. Diese Nationalparks sollen die Bevölkerung auf die Gefährdung dieser Art aufmerksam machen und ein Bewusstsein für den Naturschutz schaffen.
Literatur
- Ingo Schaefer: Zacken-Erdschildkröten, Natur und Tier-Verlag, Münster 2005. ISBN 3-937285-50-4
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