Baureihe 480

Baureihe 480
Baureihe 480
Baureihe 480
Anzahl: 85 Doppel-Triebwagen
Hersteller: AEG, Siemens, WU
Baujahr(e): 1986–1987
1990–1994
Achsformel: Bo'Bo'+Bo'Bo'
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Kupplung: 36.800 mm
Höhe: 3.600 mm
Breite: 3.120 mm
Drehzapfenabstand: 12.100 mm
Drehgestellachsstand: 2.200 mm
Leermasse: 60,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Stundenleistung: 720 kW
Beschleunigung: 1,0 m/s²
Bremsverzögerung: 1,3 m/s²
Treibraddurchmesser: 900/860 mm
Motorentyp: Drehstrom-Asynchron
Stromsystem: 750 V DC
Stromübertragung: seitliche, von unten bestrichene Stromschiene
Anzahl der Fahrmotoren: 8
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 92
Stehplätze: 200
Fußbodenhöhe: 1.100 mm

Als Baureihe 480 beschafften die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zunächst eine Serie von 45 neuen elektrischen S-Bahn-Triebzügen. Diese Züge stellten einen bedeutenden technischen Fortschritt dar, realisierten die neueste Antriebs-und Leittechnik und zeichneten sich durch überragende Fahr- und Bremsleistungen aus. Allerdings machte dies die neuen Züge auch in der Anschaffung teuer, denn es musste in der Entwicklung in vielen Bereichen völliges Neuland betreten werden.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Kristallblauer Prototyp 480 501 auf der Internationalen Verkehrsausstellung (IVA) 1988 in Hamburg

An jedem Ende eines Viertelzugs befindet sich ein Führerstand, wodurch eine große Flexibilität im Einsatz erreicht werden konnte. Da die von der Deutschen Reichsbahn (DR) 1984 übernommenen Triebzüge der Baureihe 475 auf Dauer für einen Betrieb des Westteils der S-Bahn nicht ausreichten und völlig überaltert waren, wurde von der BVG die Baureihe 480 in Auftrag gegeben. Vier Prototypen von Doppel-Triebwagen dieser Baureihe wurden 1986 an die BVG ausgeliefert, wobei die kristallblaue Lackierung der Viertelzüge 480 001 und 002 (im Gegensatz zu der traditionellen bordeauxrot-ockernen Farbgebung der Viertelzüge 003 und 004) von den Berlinern nicht angenommen wurde. Die 80 Viertelzüge der Bauserie in den Jahren 1990–1992 wurden deshalb in der traditionellen Lackierung der Berliner S-Bahn geliefert. Auf eine eigentlich geplante zweite Bauserie verzichtete die BVG, da es absehbar war, dass es ab Januar 1994, nach der Wiedervereinigung, zum Zusammenschluss von Bundesbahn und Reichsbahn kommen würde. Die Fahrzeuge von Nummer 480 046/546 bis 480 059/559 gingen an die Deutsche Reichsbahn und 480 060/560 bis 480 085/585 an die Deutsche Bahn AG. Der neue Besitzer der S-Bahn, die Deutsche Bahn, setzte auf eine neu zu entwickelnde Baureihe (spätere BR 481). Die BR 480 und die parallel entstandene Neubaureihe 270 der DR, die heutige BR 485, wurden, da beide schon teilweise technisch überholt waren, nicht weitergebaut bzw. weiterentwickelt. Ursprünglich war ihr Einsatz auf der Ringbahn im Westteil Berlins vorgesehen. Eine Nachbestellung von weiteren 40 Doppel-Triebwagen kam 1994 zur Auslieferung und erhöhte den Bestand auf 85 Viertelzüge. Die Prototypen so wie einige Fahrzeuge mit Unfall- (480 573) sowie Brandschäden (480 509, 525, 550) sind inzwischen verschrottet worden.

Als sich im August 2004 ein Störfall im Nord-Süd-Tunnel ereignete, bei dem der letzte Wagen ausbrannte, wurde die BR 480 von der Nord-Süd-S-Bahn abgezogen. Ein Schritt, den die S-Bahn jedoch schon im Voraus geplant hatte, weil sie im Nord-Süd-Tunnel grundsätzlich nur die neuesten Züge (BR 481/482) einsetzen will.

Beheimatung & Einsatz

Beheimatung

Alle im Einsatz befindlichen Züge der BR 480 sind im Bw Grünau beheimatet.

Einsatz

Die Züge der BR 480 werden auf folgenden Linien der Berliner S-Bahn eingesetzt (Stand: 8. August 2007):

  • S46: Königs Wusterhausen–Westend
  • S47: Schöneweide–Spindlersfeld Nachtverkehr Fr/Sa bzw. Sa/So
  • S5: Warschauer Straße–Mahlsdorf , werktags (evtl. auch am Wochenende)
  • S5: Charlottenburg–Hoppegarten (Mark), Mo-Fr in der HVZ
  • S8: (Zeuthen–) Grünau–Hohen Neuendorf
  • S85: Schöneweide-Waidmannslust (nur am Wochenende)

Siehe auch

Literatur

  • Kurt Beier (Hrsg.): S-Bahn Berlin – Der neue Triebzug ET 480. Hestra, Darmstadt 1990, ISBN 3-7771-0226-1. 

Weblinks


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