- Violino d'amore
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Viola d’amore Klassifikation Chordophon
StreichinstrumentTonumfang
(Normalstimmung)Verwandte Instrumente Gambe, Bratsche, Violine, Violino d'amore, Hardangerfiedel, Viola all’ Inglese Klangbeispiel Ariosti: The Stockholm Sonatas for Viola d’amore Vol. II Musiker Liste von Violinisten
Kategorie:ViolinistDie Viola d’amore ist ein historisches Streichinstrument. Sie ist etwas länger und breiter als die Bratsche und wird beim Spielen wie eine solche gehalten. Sie unterscheidet sich äußerlich von der Bratsche durch die verschnörkeltere Korpusform sowie die Anzahl der Saiten und deren Stimmung. Der Korpus steht jedoch strukturell dem der Viola-da-gamba-Familie näher, d. h. er hat wie diese stumpf auslaufende C-Bügel, C-Löcher statt F-Löcher, hängende Schultern und einen glatten Boden, der bei einigen Instrumenten auch gewölbt ist.
Üblicherweise besitzt die Viola d’amore fünf bis sieben Spielsaiten meist aus Schafsdarm, die tiefen Saiten sind in der Regel umsponnen. Diese verleihen dem Instrument einen hellen und silbrigen Klang, der im 17. und 18. Jahrhundert, wie es der Name des Instruments ausdrückt, als "lieblich" charakterisiert wurde. So beschreibt Johann Mattheson in seinem Das neu-eröffneten Orchestre (1713) das Instrument mit den Worten: „Die verliebte Viola d’Amore, Gall. Viole d’Amour, führet den lieben Nahmen mit der That / und will viel languissantes und tendres ausdrücken ... Ihr Klang ist argentin oder silbern / dabey überaus angenehm und lieblich ...“. Leopold Mozart schreibt in seiner Violinschule über die Viola d’amore: „Es ist eine besondere Art der Geigen, die, sonderlich bey der Abendstille, recht lieblich klinget.“ Zu dem Klang tragen auch die Resonanzsaiten bei, sofern es denn welche gibt. Den älteren, norddeutschen Instrumenten (Joachim Tielke, Hamburg; Christoph Meyer, Danzig; usw.) fehlen diese, während sie bei den zumeist jüngeren, süddeutschen eine typische Eigenheit darstellen.
Die Stimmung der Saiten war nie völlig einheitlich festgelegt und richtet sich üblicherweise nach dem jeweilig vorliegenden Musikstück. Meistens wurde sie jedoch in D-Dur (A-d-a-d’-fis’-a’-d’’) gestimmt. Zur Vereinfachung des Spiels wird häufig die Skordatur eingesetzt, um das Instrument den tonartlichen Anforderungen des gespielten Stücks anzupassen.
Die Resonanzsaiten aus Messing oder Stahl befinden sich unterhalb des Griffbretts und geben der Viola d’amore einen silbrig-hellen Klang, der länger nachhallt als bei einer Violine.
Inhaltsverzeichnis
Violino d'amore
Das Violino d'amore ist ein historisches Streichinstrument. Es unterscheidet sich von der Violine ebenfalls insbesondere durch seine Resonanzsaiten, die einen längeren Nachklang der Töne bewirken. Das Instrument ist die kleinere Ausgabe der bekannteren Viola d'amore.
Einige Werke
Nach einer Blütezeit vom 17. Jahrhundert bis etwa zum Ende des 18. Jahrhunderts geriet sie zunehmend in Vergessenheit. Einige Instrumente wurden gar zu Bratschen umgebaut.
- Heinrich Biber Einige Sonaten aus der Sammlung Harmonia artificiosa-ariosa
- Antonio Vivaldi hat sechs Solokonzerte für Viola d’amore geschrieben.
- Johann Sebastian Bach verwendet gleich zwei in der Arie Nr. 19 seiner Johannespassion.
- Georg Philipp Telemann: Konzert E-Dur für Flöte, Oboe d’amore, Viola d’amore, Streicher und B.c.
- Jean-Marie Leclair: Triosonate für Flöte, Viola d’amore und B.c.
- Attilio Ariosti: einige Divertimenti als Lehrstücke, Kantaten.
- Carl Stamitz: 3 Solokonzerte und die Sonata in D-Dur für Viola d’amore und Violine oder Viola.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine Renaissance der Viola d’amore.
In einigen Opern wird die Viola d’amore in Bühnenmusiken verwendet, so in
- Die Hugenotten von Giacomo Meyerbeer,
- Le jongleur de Notre-Dame von Jules Massenet,
- Palestrina von Hans Pfitzner und
- Madame Butterfly von Giacomo Puccini.
Auch von modernen Komponisten gibt es Werke für Viola d’amore:
- Paul Hindemith (1895-1963): Kleine Sonate für Viola d’Amore sowie Kammermusik Nr. 6 für Viola d’amore und Kammerorchester
- Frank Martin (1890-1974): Sonata da Chiesa für Viola d’amore und Orgel
Bibliographien der Literatur für Viola d’amore gibt es von Heinz Berck sowie Michael und Dorothea Jappe, den norddeutschen Typ des Instruments beschreibt vor allem Kai Köpp in seinen Publikationen.
Online-Partituren
- Partia von Mr. Grobe (um 1700) (Stimme in Skordatur)
- Suite: Recueil de piéces pour la Viola d’Amour (Sammlung von Stücken für Viola d’Amour) von Attilio Ariosti (1666-1729)
- Konzert in d-moll für Viola d’amore, Laute und Streicher RV 540 von Antonio Vivaldi (1678-1741)
Weblinks
- VioladAmore.com The hidden world of the Viola d’amore (auf Englisch)
- Viola d’amore Society of America (auf Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Tiroler Landesmuseum Abgerufen am 8. Januar 2009
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