- Virusneutralisationstest
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Der Neutralisationstest (NT) ist ein labortechnisches Verfahren, mit dem Antikörper gegen bestimmte Viren im Serum eines Patienten nachgewiesen werden können. Durch Bindung von Antikörpern an die Oberfläche des Virus wird seine Aufnahme in die Zelle verhindert, so dass es zu keiner Vermehrung mehr kommen kann. Antikörper, die in der Lage sind die Aufnahme zu blockieren, nennt man neutralisierende Anrikörper; nur diese werden mit dem NT erfasst. Der NT kann auch zur Quantifizierung von Zellgiften (bakteriellen Toxinen) verwendet werden.
Durchführung
Die Suche nach Antikörpern gegen ein bestimmtes Virus wird wie folgt durchgeführt:
- Eine bestimmte Menge eines Viruspräparats wird zu einer Zellkultur gegeben. Es kommt auf Grund des zytopathischen Effekts des Virus zu einer Zellzerstörung.
- In weiteren Ansätzen wird zu Viren und Zellkultur das Patientenserum und Verdünnungen davon gegeben. Sind im Serum ausreichend neutralisierende Antikörper gegen diesen Virus vorhanden, wird der zytopathische Effekt verhindert und die Zellen der Kultur bleiben intakt.
- Zur Bestimmung des Antikörpertiters wird das Patientenserum in unterschiedlichen Kulturen mehr und mehr verdünnt (1:2, 1:4, 1:8 usw.). Als Titer wird die letzte Verdünnung bezeichnet, bei der mehr als 50 % des Zellrasens erhalten bleibt.
Stellenwert in der medizinischen Routine
Der Neutralisationstest ist ein sehr aufwändiges und langwieriges Verfahren, da zur Testung eine Zellkultur benötigt wird. Zellkulturen erfordern für die tägliche Laborarbeit ein weitaus größeres Maß an Arbeitsaufwand und Erfahrung als die Nutzung vorgefertigter Test-Kits. Die Spezifität der NT-Reaktion wird jedoch von keinem automatisierten Immunassay erreicht, weshalb der NT vielfach als Referenztest für die Qualitätskontrolle Verwendung findet.
Quellen
- H. Hof, R. Dörries: Medizinische Mikrobiologie, 3. Auflage Stuttgart 2005 ISBN 3-13-125313-4 S. 42f
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