Baureihe E 17

Baureihe E 17
DRG-Baureihe E 17
DB-Baureihe 117
Nummerierung: DRG E 17 01–18
E 17 101–120
E 17 121–124 (ex E 17 17, 18, 15, 16)
Anzahl: 38
Hersteller: AEG, SSW
Baujahr(e): 1928–1929
Ausmusterung: 1968–1980
Achsformel: 1'Do'1'
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 15.950 mm
Dienstmasse: 111,7 t
Radsatzfahrmasse: 20,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Stundenleistung: 2.800 kW
Dauerleistung: 2.300 kW
Anfahrzugkraft: 235 kN
Leistungskennziffer: 25,1 kW/t
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 4×2
Antrieb: Federtopf
Bremse: Druckluftbremse HikssbrmZ
Zugsicherung: Sifa/Indusi

Die Lokomotiven der Baureihe E 17 (ab 1968 als DB-Baureihe 117 bezeichnet) waren Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG), welche Ende der 1920er Jahre für den Schnellzugverkehr beschafft wurden.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegszeit

1927 bestellte die Deutsche-Reichsbahn-Gesellschaft, aufbauend auf den guten Versuchsergebnissen mit der Baureihe E 21, für den mittelschweren Schnellzugdienst 33 Elektrolokomotiven der Baureihe E 17 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120  km/h. Ein Jahr später wurde die Bestellung auf 38 Fahrzeuge erhöht. Die AEG und die SSW, welche sich zur Liefergemeinschaft WASSEG zusammenschlossen, lieferten die elektrische Ausrüstung der Fahrzeuge, die 1928 und 1929 ausgeliefert wurden.

Die E 17 01 bis E 17 18 waren für das süddeutsche Netz bestimmt und wurden beim Bw München Hbf in Betrieb genommen.

Die E 17 101 bis E 17 112 waren für das mitteldeutsche Netz vorgesehen, davon wurden E 17 101-106 und 112 direkt an das Bw Leipzig-West geliefert, während E 17 107-111 im Frühjahr und Sommer 1929 nach München gingen, vermutlich um dort für die Sonderzüge im Rahmen der Oberammergauer Passionsspiele eingesetzt zu werden. Sie wurden erst im Dezember 1929 nach Leipzig umgesetzt. Die mitteldeutschen Loks wurden 1933 nach Stuttgart und Ulm abgegeben und durch neugelieferte Loks der Baureihe E 04 ersetzt.

E 17 113 bis E 17 120 waren für den Einsatz im schlesischen Netz vorgesehen, davon kam E 17 120 ebenfalls zunächst nach München, um dann nochmals im Sommer 1930 zusammen mit E 17 113 dort auszuhelfen, als zwei E 16 zu Versuchszwecken in Schlesien weilten. Schließlich wurden E 17 17, 18, 15 und 16 zwischen 1931 und 1935 nach Schlesien umgesetzt und erhielten dort die neuen Nummern E 17 121 bis 124.

Die meisten E 17 aus Schlesien wurden 1945 aufgrund der Kriegsereignisse nach Augsburg und München überführt. E 17 117 und 119 blieben wegen Kriegsschäden in Schlesien, die E 17 123 und 124 kamen zusammen mit den im Raw Dessau weilenden E 17 10 und 101 in die sowjetisch besetzte Zone.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch 26 Lokomotiven bei der Deutschen Bundesbahn und zwei Stück bei der Deutschen Reichsbahn der DDR im Einsatz. Die beiden DR-Maschinen wurden 1968 ausgemustert und anschließend verschrottet.

Bei der DB wurden die Lokomotiven 1960/61 modernisiert; 1968 erfolgte für alle verbliebenen 26 Lokomotiven die Umzeichnung in Baureihe 117. Auslauf-Bw für die E 17 war das Bahnbetriebswerk Augsburg, von wo aus die Lokomotiven auf den Strecken nach München, Nürnberg und Ulm eingesetzt wurden. Die letzte E 17 (117 106) wurde am 24. April 1980 ausgemustert.

Erhalten geblieben ist die die ehemals schlesische E 17 113. Sie gehört der DGEG und ist im Museum in Neustadt an der Weinstraße zu besichtigen.

Lokomotivdaten

Die Lokomotiven mit der Achsfolge 1'Do1' wogen 111,7 t und waren 15.950 mm lang. Der Antrieb erfolgte durch Federtopf-Antriebe. Die Anfahrzugkraft betrug 235 kN, bei einer Stundenleistung von 2.800 kW. Die Maschinen konnten 630-t-Züge in der Waagerechten mit 95 km/h, bei 10 Promille Steigung mit 72 km/h und bei 20 Promille mit 54 km/h befördern. Auch die 117 wurden, wie alle Vorkriegsloks, stehend bedient.

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Elektrolokomotiven. In: Deutsche Eisenbahnen. Weltbild Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-98350-819-8, S. 72f.. 

Weblinks


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