Baureihe E 19.1

Baureihe E 19.1
DRB-Baureihe E 19
DB-Baureihe 119
Museumslok E 19 01 am 13. Okt. 1985 im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
Nummerierung: E 19 01 und E 19 02
E 19 11 und E 19 12
Anzahl: 4
Hersteller: AEG, Siemens, Henschel
Baujahr(e): 1938
Ausmusterung: 1975–1978
Achsformel: 1'Do'1'
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 16.920 m
Dienstmasse: 110,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Stundenleistung: 4.000 kW (E 19.0)
4.080 kW (E 19.1)
Dauerleistung: 3.720 kW (E 19.0)
3.460 kW (E 19.1)
Treibraddurchmesser: 1.600 mm
Laufraddurchmesser: 1.100 mm
Stromsystem: 15 kV 16 2/3 Hz AC
Stromübertragung: Oberleitung

Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 19 (ab 1968 als 119 bezeichnet) waren die schnellsten Elektrolokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Sie erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und waren zu ihrer Zeit die stärksten Einrahmenlokomotiven der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Deutsche Reichsbahn beabsichtigte im Jahre 1937 Elektrolokomotiven für die Strecke Berlin–Halle (Saale)–München mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und einer Geschwindigkeit von 60 km/h auf den Rampen der Frankenwaldbahn in Dienst zu stellen.

Sie bestellte bei der AEG und bei Siemens / Henschel jeweils zwei Lokomotiven. Die bei AEG gebauten Lokomotiven erhielten die Baureihennummern E 19 01 und E 19 02, die von Siemens/Henschel gebauten Lokomotiven die Nummern E 19 11 und E 19 12. Beide Bauserien wurden aus der bewährten Baureihe E 18 entwickelt. Sie unterschieden sich von der Baureihe E 18 durch eine geänderte Lüfter- und Fensteranordnung.

Der Federtopfantrieb wurde verstärkt. Die zweite Bauserie der E 19 (E 19.1) unterschied sich äußerlich von der ersten Bauserie durch einen höheren Dachaufbau, in dem eine fahrdrahtunabhängige Widerstandsbremse untergebracht war.

Die E 19 01 wurde mit rotem Anstrich der Öffentlichkeit 1938 gezeigt. Alle vier E 19 wurden nach umfangreichen Erprobungsfahrten 1939/1940 in Dienst gestellt. Wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs unterblieb der Weiterbau. Die E 19 waren prinzipiell für Schnellfahrversuche mit bis zu 225 km/h konzipiert, welche jedoch nie stattgefunden haben. Allerdings konnte bei dieser Geschwindigkeit der im deutschen Eisenbahnnetz übliche Regelbremsweg von maximal 1000 Metern von der E 19 nicht eingehalten werden, da die Bremsanlage dafür nicht ausreichend war.

Deutsche Bundesbahn

Alle vier Lokomotiven wurden von der Deutschen Bundesbahn übernommen. Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 140 km/h reduziert, und die Lackierung wurde von rot in grün geändert. Stationiert waren die E-Loks der Baureihe E 19 im Bahnbetriebswerk Nürnberg. Eingesetzt wurde die E 19 zwischen Nürnberg über den Frankenwald nach Probstzella in der DDR und zwischen Nürnberg und Regensburg. Zeitweise waren die Loks auch in Hagen stationiert. Die letzte E 19 (119 002) wurde am 26. Januar 1978 ausgemustert, die anderen Maschinen wurden 1975 und 1977 abgestellt.

Verbleib

Erhalten sind die E 19 01 und 12. Die E 19 01 steht in roter Farbgebung im Deutschen Technikmuseum Berlin. Die E 19 12 wird im Verkehrsmuseum Nürnberg ebenfalls im roten Ursprungszustand ausgestellt (Abb. Mitte), nachdem sie zunächst zum Jubiläum „150 Jahre Eisenbahn in Deutschland“ im blauen Farbkleid restauriert wurde (Abb. links). 119 002 und 011 wurden in München Freimann verschrottet (Abb. rechts).

Literatur

  • Walter Abriel, Manfred Traube, Horst Troche et. al.: Deutsche Altbauellok 1. Teil. In: Eisenbahn-Kurier Special 28. EK-Verlag, Freiburg 1993. 
  • Dieter Bäzold, Horst J. Obermayer: Die E 18 und E 19. In: Eisenbahn-Journal Sonderausgabe IV/92. Hermann Merker Verlag, ISBN 3-922404-38-3. 

Weblinks


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