- Baurundholz
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Bauholz ist Holz, das als Baustoff zur Errichtung von Gebäuden und anderen Bauwerken verwendet wird. Je nach Form und Verarbeitungsgrad wird zwischen verschiedenen Bauholzprodukten unterschieden.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Merkmale
In Deutschland sind nur bestimmte Holzarten zur Verwendung für tragende Zwecke zugelassen (nach DIN 1052):
Nadelhölzer: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie, Western Hemlock, Southern Pine und Yellow Cedar.
Laubhölzer: Eiche, Buche, Teak, Keruing, Afzelia, Merbau, Angélique (Basralocus), Bongossi und Greenheart.
Je nachdem, welche Holzart verwendet wird, besitzt das Bauholz andere Eigenschaften, insbesondere was Tragfähigkeit und natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz) angeht.
Siehe hierzu: Holzschutz.
Die Verarbeitung von Holz im Bauwesen, speziell im Bereich des Rohbaus (Errichtung und Reparatur von Dachkonstruktionen, Bau bzw. Montage von Fertigteilhäusern sowie Reparatur und Neubau von Fachwerkhäusern) erfolgt vorwiegend durch Zimmerleute. Daneben werden im Bauwesen Holzprodukte wie Fenster, Türen oder Parkett verwendet, die aber nicht zum eigentlichen Bauholz zählen. Auch im Betonbau wird vielfach Holz für Hilfskonstruktionen (beispielsweise als Schalungen) eingesetzt.
Vollholz
Als Vollholz werden Holzerzeugnisse bezeichnet, deren Querschnitte aus einem Baumstamm herausgearbeitet und eventuell spanabhebend weiterverarbeitet wurden, ohne dass am Gefüge des Holzes mechanisch oder mechanisch-chemisch etwas verändert wurde.
Vollholz ist als Rundholz oder als Schnittholz verfügbar.
Baurundholz
Baurundholz besteht aus entästeten, entrindeten oder rundgeschälten Baumstämmen bzw. Stammabschnitten (Rundholz). Diese werden oft ohne weitere Verarbeitung u. a. allgemein als Pfahl/Pflock, etwa als Pfosten oder Stützen, Rammpfahl (Pilot), Masten, Palisaden, zum Bau von Spielplatzgeräten, sowie im Wasserbau z. B. als Dalben verwendet.
Qualitätsanforderungen für Baurundholz sind in der DIN 4074 Teil 2 Bauholz für Holzbauteile; Gütebedingungen für Baurundholz. (Nadelholz) definiert.
Bauschnittholz
Bauschnittholz wird aus Rundholz durch Sägen parallel zur Stammachse hergestellt, hat eine Mindestdicke von 6 mm und in der Regel einen (zumindest annähernd) rechteckigen Querschnitt. Es kann scharfkantig sein (Schnittklasse S nach DIN 68365) oder Baumkanten haben (Schnittklassen A, B oder C).
Voraussetzung für die Verwendung als Bauschnittholz für tragende Zwecke (z. B. Dachstühle) ist die Sortierung nach der Tragfähigkeit gemäß DIN 4074 Teil 1 (für Nadelschnittholz) bzw. Teil 5 (für Laubschnittholz). Die früher häufig angewendete Sortierung nach den Tegernseer Gebräuchen ist für Bauholz nicht mehr maßgeblich. Die DIN 4074 wurde als Produktnorm in die Bauregelliste aufgenommen und ist bauaufsichtlich eingeführt. Bauschnittholz für tragende Zwecke muss also zwingend den Sortierkriterien der DIN 4074 entsprechen. Konstruktionsvollholz bezeichnet Bauschnittholz, das gemäß einer Verbändevereinbarung erhöhte Qualitätsanforderungen erfüllt.
Je nach Querschnittsform und Dimension wird Bauschnittholz in unterschiedliche Produkte unterteilt (eine Übersicht gibt der Artikel Schnittholz):
Kantholz
Als Kanthölzer bezeichnet man Bauholz, das durch Beschlagen oder Sägen mit vier im rechten Winkel zueinander stehenden Kanten versehen ist, welche die Querschnittsfläche ergeben. Kanthölzer werden sowohl im Bauwesen, als auch in der Möbeltischlerei eingesetzt. Sie dienen dort als Tischbeine, Verstrebungen, Lehnen und vieles andere. Als Bauschnittholz weisen Kanthölzer eine Mindestdicke von 4 cm nach DIN 4074 Bauschnittholz (bzw. 6 cm DIN 68252 für Handelsware allgemein) auf, wobei die Querschnittshöhe maximal das dreifache der Breite beträgt.
Einsatzformen von Kanthölzern:
Balken
Der Balken ist eine Sonderform des Kantholzes. Beim Balken misst die längere Seite des Querschnitts mindestens 20 cm. Eine häufige Verwendung von Balken besteht in der Konstruktion von Holzbalkendecken.
Bohle
Als Bauschnittholz hat eine Bohle eine Dicke von mindestens 40 mm und eine Breite von mindestens der dreifachen Dicke.
Brett
Ein Brett hat eine maximale Dicke von 40 mm und eine Breite von mindestens 80 mm. Bretter zur Herstellung von Brettschichtholz können auch größere Dicken als 40 mm aufweisen.
Latte
Eine Latte ist ebenfalls bis 40 mm dick, hat aber im Gegensatz zum Brett eine Breite von maximal 80 mm.
Brettschichtholz
Mit Brettschichtholz können größere Dimensionen, freiere Formen und höhere Festigkeiten als mit Vollholz erreicht werden. Die naturgegebenen Beschränkungen der Abmessungen werden überwunden, und es können auch weit gespannte Ingenieurtragwerke ausgeführt werden, die gegenüber Stahl- und Spannbeton wirtschaftlich und konstruktiv konkurrenzfähig sind.
Holzwerkstoffe
Holzwerkstoffe sind Werkstoffe, die durch Zerkleinern von Holz und anschließendes Zusammenfügen der Strukturelemente erzeugt werden, wie beispielsweise Sperrholz, Holzspanwerkstoffe (Spanplatten, OSB-Platten) oder Holzfaserwerkstoffe (Hartfaserplatten, MDF-Platten).
Normen
- DIN 1052 (2004-08) Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken - Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau.
- DIN 4074-1 (2003-06) Sortierung von Holz nach der Tragfähigkeit - Teil 1: Nadelschnittholz.
- DIN 4074-2 (1958-12) Bauholz für Holzbauteile; Gütebedingungen für Baurundholz (Nadelholz).
- DIN 4074-5 (2003-06) Sortierung von Holz nach der Tragfähigkeit - Teil 5: Laubschnittholz.
- ist auch als ÖNORM DIN 4074-x für Österreich verbindlich
- DIN 68252-1 Begriffe für Schnittholz, Form und Maße.
- EN 338:2003 Bauholz für Tragende Zwecke - Festigkeitsklassen
- EN 1194:1999 Holzbauwerke - Brettschichtholz - Festigkeitsklassen und Bestimmung charakteristischer Werte
- in den jeweiligen nationalen Übernahmen
Siehe auch
Weblinks
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