- Bauschaum
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Montageschaum, oft auch Bauschaum genannt, ist ein Werkstoff, der im Bauwesen zur Abdichtung verwendet wird. Man spricht dann von „Ausschäumen“.
Montageschaum basiert normalerweise auf Polyurethan, daher auch der häufig verwendete Name PU-Schaum. Der Montageschaum klebt sehr gut auf vielen Materialien. Dabei gibt es zwei Varianten:
Inhaltsverzeichnis
Ein-Komponenten-Montageschaum
Dieser Montageschaum wird in Aerosoldosen, bei großen Mengen auch in Druckbehältern aufbewahrt. Der Schaum wird direkt aus der Dose aufgetragen. Die Verarbeitung erfolgt mit einem Handdispenser oder einem Dosiergerät. Dabei reagiert der Schaum mit der Luftfeuchtigkeit bzw. dem Wasser im Untergrund, wodurch der Schaum aushärtet. Ein Vorfeuchten des Untergrundes ist außer bei Frost (Eisbildung) dennoch immer zu empfehlen. Die meisten Montageschäume sind nach ca. 10 Minuten klebfrei und nach ca. 45 bis 60 Minuten schneidbar. Nach drei bis fünf Stunden können sie voll belastet werden.
Zwei-Komponenten-Montageschaum
Hierbei werden zwei Komponenten gemischt, bevor der Schaum aufgetragen wird. Das geschieht entweder auch in einer Druckflasche, dann muss sofort der gesamte Inhalt der Flasche verarbeitet werden. Die zweite Möglichkeit ist eine Kartusche, in der die Komponenten getrennt gelagert werden und direkt beim Auftrag in einem Mischrohr im richtigen Verhältnis gemischt werden. Dieser Montageschaum härtet unabhängig von der Luftfeuchtigkeit gleichmäßig aus. Deshalb ist auch die Verwendung beispielsweise in geschlossenen Hohlräumen möglich. Die meisten Zwei-Komponentenschäume härten schneller aus als Ein-Komponenten-Montageschaum. Bestandteile: Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Tris(2-chlorisopropyl)phosphat, Dimethylether sowie Treibgase.
Verwendung
Er dient als Dämmstoff und verhindert Luftaustausch durch sonst undichte Stellen („Wärmebrücken“).
Er findet beispielsweise bei der Fenstermontage und der Türzargenmontage Anwendung. Montageschäume sind im ausgehärteten Zustand beständig gegen Wasser, Öl, Benzin, Laugen und diverse Lösungsmittel, allerdings nicht gegen UV-Strahlung. Der Schaum ist unverrottbar und fäulnisresistent. Bei der Montage von Türrahmen oder dem Einbau von Fenstern wird sehr häufig PU-Schaum verwendet. Dabei wird der Raum zwischen der Wand und dem Türrahmen punktuell (nur bei Türen) mit Montageschaum gefüllt. Ein Problem bei PU-Schaum besteht darin, dass er nach dem Auftragen noch sehr stark aufquellen kann, was jedoch durch entsprechendes Verarbeiten bzw. Verarbeitungsgeräte verhindert werden kann. PU-Schaum wird zum Dämmen, Füllen, Kleben und Isolieren eingesetzt und ist im Baustoffhandel in Dosen mit einigen hundert Millilitern (300–750 ml) abgefüllt erhältlich. 2K Schaum härtet in sich aus, ohne die Einwirkung von Feuchtigkeit da die zum Härten benötigten Komponenten bereits in der Dose sind und beim Aktivieren gemischt werden. 1K Schaum benötigt Feuchtigkeit zum Aushärten. Diese Feuchtigkeit kommt zum einen aus den umgebenden Materialien (z.B. Ziegel) und zum anderen aus der Luft. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen ist ein zusätzliches Vorfeuchten der Fuge notwendig und wird von allen Herstellern von 1K Schäumen unbedingt vorgeschrieben. Die meisten Mängel bei der Herstellung von einkomponentigen PU-Schaumfugen ist auf unzureichende Feuchtigkeit zurückzuführen.
Noch nicht getrockneter, frischer Schaum lässt sich mit Aceton oder acetonhaltigen Mitteln entfernen.
Entsorgung
Gebrauchte PU-Dosen sind ein besonders überwachungsbedürftiger Abfall (Sondermüll). Sie gehören deswegen nicht in den Restmüll oder in den gelben Sack. Sie werden von den lokalen Recyclinghöfen kostenfrei zur fachgerechten Aufbereitung entgegengenommen.
Risiko Bauschaum
Isocyanate als Hauptbestandteile von Montageschäumen gelten seit längerer Zeit als Risikostoffe, weil sie z.B. Augen-, Haut- und Atemwegsreizungen verursachen können. In neueren Studien stehen diese Stoffe sogar unter dem Verdacht, Krebs auslösen zu können. Alle Bauschäume, die einen bestimmten Anteil an Isocyanaten aufweisen, müssen daher ab Juni 2009 als gesundheitsgefährdend gekennzeichnet werden. Dies bedeutet beispielsweise, dass diese Montageschäume in Baumärkten dann nicht mehr offen verkauft werden dürfen, sondern in Stahlschränken verschlossen sein müssen. Von dieser Regelung sind Bauschäume, die auf der so genannten alpha-Technologie basieren, nicht betroffen. Bei diesen Schäumen erfolgt die Härtung über alpha-Silane - sie enthalten keine Isocyanate.
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