Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherungs AG

Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherungs AG
Logo der Volksfürsorge

Die Volksfürsorge Versicherungsgruppe war bis zum 31.Dezember 2008 eine große deutsche Versicherungsgruppe. Sie wurde zum 1. Januar 2009 mit der deutschen Generali fusioniert.Die Generali Deutschland ist wiederum Teil des größten italienischen Versicherers Assicurazioni Generali.

Der Name Volksfürsorge bleibt ausschließlich als Bezeichnung für den Vetrieb erhalten. Künftig werden neben anderen Produkten des Generali-Konzerns ausschließlich Lebens- und Kompositverträge der Generali vertrieben.

Die Volksfürsorge AG, Vertriebsgesellschaft für Vorsorge- und Finanzprodukte, mit ihren bundesweit rund 3.500 angestellten Innen- sowie Außendienstmitarbeitern hat ihren Hauptsitz in Hamburg.

Die Vertriebs AG ist unter den Mitarbeitern allerdings umstritten. Rigorose Sparmaßnahmen vor allem beim Vertriebsinnendienst soll dem Unternehmen zu einem höheren Profit verhelfen durch die erhebliche Einsparung bei den Personalkosten und durch weitere Maßnahmen der Zentralisierung. Daher wurde noch 2007 der Innendienst in den bundesweit 58 Vertriebsdirektionen aufgelöst. Die Mitarbeiter gehen entweder in Altersteilzeit oder bekommen Abfindungsangebote.

Inhaltsverzeichnis

Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung AG

Diese wurde zum 31. Dezember 2008 mit der Generali Lebensversicherung fusioniert. Vor der Fusion war die Volksfürsorge mit etwa 4,5 Millionen Verträgen und rund 2,3 Milliarden Euro Beitragseinnahmen einer der größten deutschen Lebensversicherer.

Volksfürsorge Deutsche Sachversicherung AG

Diese wurde zum 31. Dezember 2008 mit der Generali Lebensversicherung fusioniert. Vor der Fusion hatte die Volksfürsorge etwa 5 Millionen Verträge mit einer Beitragseinnahme von jährlich rund 648 Mio. Euro. In der Hausrat- und Privat-Haftpflichtversicherung zählte sie zu den 5 erfolgreichsten Unternehmen der Branche.

Geschichte

Altes Logo der Volksfürsorge

Die Volksfürsorge Lebensversicherungs AG wurde am 22. Mai 1913 notariell eingetragen und konnte nach aufsichtsbehördlicher Genehmigung ihren Geschäftsbetrieb am 1. Juli 1913 als Gewerkschaftlich-Genossenschaftliche Versicherungsaktiengesellschaft aufnehmen. Das Anfangskapital von 1 Million Mark wurde je zur Hälfte von Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften der Hamburger Richtung aufgebracht.

Die ersten Geschäftsführer waren 1913 Adolph von Elm und Friedrich Lesche. Adolph von Elm wollte eine Rote Volksversicherung [1]. Aufgrund seiner Erfahrungen bei der Hamburger Spar- und Konsumgenossenschaft Produktion hielt er die Gesellschaftsform insofern für unerheblich, da Gewerkschaften und Genossenschaften genügend Kapital hatten eine Volksfürsorge Versicherung in der gesetzlich möglichen und sinnvollen Form zu gründen. Friedrich Lesche sah in der Volksfürsorge AG, trotz der von ihr gewählten Form der AG, ein genossenschaftliches Unternehmen. Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine und die Volksfürsorge nannte er in einem Atemzug ihrem Charakter nach sozialistisch. [2]

Im Dritten Reich wurde die Volksfürsorge in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) eingegliedert. Mit 7,1 Millionen Versicherten stieg sie zur größten deutschen Versicherungsgesellschaft auf. [3]

Nach dem Krieg wurde sie 1947 als Alte Volksfürsorge wiedergegründet und (in Westdeutschland) in den Besitz der Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaftsbewegung zurücküberführt. 1968 hieß sie wieder Volksfürsorge[4]. 1974 wurde die Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft BGAG gegründet und wird Hauptaktionär der Volksfürsorge. Die BGAG veranlaßte Ende der 1970er Jahre den Kauf und den Umzug in die großen Verwaltungsgebäude am Besenbinderhof in Hamburg der ehemaligen GEG - Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften. Damit sollte der konsumgenossenschaftlichen Waren- und Wirtschaftszentrale GEG Kapital zugeführt werden und dort ein Verkaufsgewinn die angeschlagenen Bilanzen stützen. Nach der fortdauernden Krise der gemeinwirtschaftlichen Unternehmen übernahm 1988 die Aachener und Münchener Beteiligungsgesellschaft und später die AMB Generali die Aktienmehrheit. 2002 beschloss die Hauptversammlung den Squeeze-out (Herausdrängung) der verbleibenden Minderheitsaktionäre, der 2003 ins Handelsregister eingetragen wurde.

Am 28. September 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Volksfürsorge Versicherungsgruppe mit der Generali Versicherungsgruppe fusioniert. Der Versicherungsmutterkonzern Generali hat die Hamburger Volksfürsorge mit der weiteren Tochtergesellschaft „Generali Versicherung AG“ zum 31. Dezember 2008 zusammenführt.

Die Volksfürsorge Bausparkasse AG wurde bereits 1990 aus dem Konzern heraus gelöst und in das Beamtenheimstättenwerk (BHW) eingebracht. Dort wurde die Volksfürsorge Bausparkasse AG unter dem neuen Namen „Allgemeines Heimstättenwerk“ (AHW) fortgeführt und ging später in der BHW Bausparkasse AG in Hameln auf.

Einzelnachweise

  1. Adolph von Elm: Rote Volksversicherung. In: Sozialistische Monatshefte. - 15 = 17(1911) H. 18/2019111820, S. 1177 - 1180; Abruf 22. April 2008 [1]
  2. Heinrich Kaufmann: Die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine m. b. H. GEG. Zum 25jährigen Bestehen 1894–1919. Hamburg 1919, S. 560.Grußadresse von Friedrich Lesche als Vorstand der Volksfürsorge auf der Feier des 25jährigen Bestehens der GEG.
  3. Ingo Böhle: Die Volksfürsorge Lebensversicherungs AG - ein Unternehmen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) im "Dritten Reich". In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte (ZUG), Nr. 1/2000. S. 49-78.
  4. Achim von Loesch: Die gemeinwirtschaftlichen Unternehmen der deutschen Gewerkschaften : Entstehung, Funktionen, Probleme; Köln 1979; Bund-Verlag; ISBN 3-7663-0296-5.

Literatur

Weblinks


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