A. N. R. Robinson

A. N. R. Robinson

Arthur N. R. Robinson (* 16. Dezember 1926 als Arthur Napoleon Raymond Robinson in Calder Hall, Tobago) ist ein Politiker und war Premierminister und Präsident von Trinidad und Tobago.

Inhaltsverzeichnis

Studium und Aufstieg zum Minister

Robinson studierte Rechtswissenschaften und erwarb einen Bachelor of Laws (LL.B.) der University of London sowie einen Master of Arts (M.A.). Anschließend war er als Rechtsanwalt in Tobago tätig.

Robinson war ursprünglich Mitglied der People‘s National Movement (PNM) des Premierministers Eric Eustace Williams, deren Schatzmeister er 1956 wurde. Von 1958 bis 1961 war er Mitglied des Bundesparlaments sowie von 1961 bis 1971 und von 1976 bis 1980 Mitglied des Repräsentantenhauses für den Wahlkreis Ost-Tobago.

1961 berief ihn Premierminister Williams zum Finanzminister in seinem Kabinett. 1967 erfolgte seine Ernennung zum Außenminister. Dieses Amt behielt er bis 1970.

Oppositionspolitiker und Parteigründer

Aus Protest gegen die Rassenpolitik von Williams und die durch die Black Power Bewegung verursachten verließ er die PNM jedoch 1970 und gründete zunächst das Action Committee of Democratic Citizens (ACDC) mit dem er zusammen mit der Oppositionspartei Democratic Labour Party (DLP) 1971 zum ergebnislosen Wahlboykott aufrief.

Nach der Wahl gründete Robinson den Democratic Action Congress (DAC), der bei den Wahlen von 1976 und 1981 jeweils die zwei Parlamentssitze für Tobago im Repräsentantenhaus gewann. Von 1971 bis 1986 war er Vorsitzender des DAC. 1980 bis 1986 war er Vorsitzender des Versammlungshauses von Tobago.

Vor der Wahl von 1981 bildete er zudem mit der United Labour Front (ULF) von Basdeo Panday, dem Tapia House Movement (THM) unter Lloyd Best sowie der Organisation for National Reconstruction (ONR) von Karl Hudson-Phillips eine mit der National Alliance for Reconstruction (NAR) ein geeintes Oppositionsbündnis.

Dieses Oppositionsbündnis unterlag jedoch bei der Parlamentswahl im November 1981 der PNM unter Premierminister George Michael Chambers. Aus den Kommunalwahlen 1983 ging die NAR jedoch schon als Sieger hervor. Von 1986 bis 2001 verfügte die NAR im Versammlungshaus der Insel Tobago über die Mehrheit.

Premierminister

Aus der Parlamentswahl von 1986 ging die NAR mit dem bis 1992 als Vorsitzenden amtierenden Robinson als Sieger mit einem Sitzanteil von 33 Sitzen zu 3 Sitzen für die PNM hervor. Am 18. Dezember 1986 wurde Robinson als Nachfolger von George Michael Chambers Premierminister von Trinidad und Tobago.

Bei einem versuchten Staatsstreich von muslimischen Rebellen der „Jamaat al Muslimeen“ unter Bilaall Abdullah 1990 wurden Premierminister Robinson und mehrere Minister sechs Tage mit Waffengewalt im Parlamentsgebäude als Geiseln festgehalten. Bei der Befreiung durch Einheiten der Armee wurde Robinson durch die Geiselnehmer verletzt. Nach der Parlamentswahl von 1991 verlor die NAR die Mehrheit und am 18. Dezember 1991 wurde Robinson als Premierminister durch den Vorsitzenden der PNM Patrick Manning abgelöst.

Am 9. November 1995 berief ihn Premierminister Basdeo Panday zum Minister für Sonderaufgaben und Angelegenheiten von Tobago. In diesem Amt verblieb Robinson bis zu seiner Wahl zum Präsidenten.

Präsident

1997 kandidierte Robinson für das Amt des Präsidenten der Republik Trinidad und Tobago. Er war nicht nur der erste aktive Politiker, der für die Amt kandidierte, sondern auch der erste Präsident, der einen Gegenkandidaten hatte.

Am 19. März 1997 wurde er als Nachfolger von Noor Hassanali Präsident. Dieses Amt behielt er bis zu seiner Ablösung durch George Maxwell Richards am 17. März 2003.

Mitglied des Opfertreuhandfonds des ICC

Am 16. Mai 2006 wurde er als Nachfolger von Oscar Arias Sanchez zum Mitglied des Direktoriums des Opfertreuhandfonds des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gewählt.

Die anderen Mitglieder des fünfköpfigen Direktoriums sind Königin Rania von Jordanien, der frühere Ministerpräsident von Polen Tadeusz Mazowiecki, die frühere französische Ministerin Simone Veil sowie der emeritierte anglikanische Erzbischof von Südafrika Desmond Tutu.


Auszeichnungen

  • Großkreuz des Ordens „El Libertador“ von Venezuela 1990
  • Dreifaltigkeitskreuz von Trinidad und Tobago 1997
  • Großkreuz des Nationalordens „Vasco Nunez de Balboa“ von Panama 2003
  • Ritter des Großkreuzes des Ordens von „Oranien und Nassau“ der Niederlande 2005

Arthur Robinson erhielt darüber hinaus zahlreiche weitere Auszeichnungen, insbesondere auf dem Gebiet der Rechtswissenschaften, und Ehrendoktortitel.

Quelle


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