- Vombatus ursinus
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Nacktnasenwombat Systematik Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria) Überordnung: Australidelphia Ordnung: Diprotodontia Familie: Wombats (Vombatidae) Gattung: Vombatus Art: Nacktnasenwombat Wissenschaftlicher Name Vombatus ursinus (Shaw, 1800) Der Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) ist eine Beutelsäugerart aus der Familie der Wombats (Vombatidae).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Wie der Name schon andeutet, unterscheidet sich der Nacktnasenwombat in der unbehaarten Schnauze von den Haarnasenwombats, weitere Unterschiede sind das raue Fell und die kürzeren, abgerundeten Ohren. Sein Körperbau ist bärenähnlich, einem kräftigen Körper stehen kurze, muskulöse Beine gegenüber. Die Fellfärbung variiert von gelblich-braun über grau bis schwarz. Der Schwanz ist lediglich ein Stummel. Nacktnasenwombats erreichen eine Kopfrumpflänge von 70 bis 120 Zentimeter und ein Gewicht von 15 bis 35 Kilogramm.
Verbreitung und Lebensraum
Nacktnasenwombats sind relativ weit verbreitet in den temperierten und besser mit Wasser versorgten Teilen des südlichen und östlichen Australien. Im Norden reicht ihr Verbreitungsgebiet bis in die bergigen Regionen des südlichen Queensland, südlich kommen sie bis nach Tasmanien, westlich bis South Australia vor. Lebensraum dieser Tiere sind bevorzugt waldbestandene Hügel- oder Bergregionen, die gute Hänge für das Graben der Bauten sowie einheimische Gräser zum Fressen bieten. Im Süden ihres Verbreitungsgebiets werden auch niedrigere Höhenlagen und offenere Landschaften besiedelt.
Lebensweise
Nacktnasenwombats sind einzelgängerisch lebende Tiere. Sie graben Baue, die aus einem einzigen Eingang bestehen, aber unterirdisch zu einem Netzwerk aus Tunneln verzweigen können. Die Schlafkammer wird mit Pflanzen gepolstert und liegt meist 2 bis 4 Meter nach dem Eingang, aber auch bis 30m lange Gänge wurden in ihren Bauen gefunden. Sie sind nachtaktiv mit Ausnahme gelegentlicher Sonnenbäder in kühleren Jahreszeiten. Normalerweise wird der Tag im Bau verschlafen. Wombats sind Pflanzenfresser, sie ernähren sich von Gräsern, Wurzeln, Pflanzenzwiebeln und Pilzen, bevorzugen dabei aber junge Triebe. Diese findet er besonders mit seiner guten Nase.
Sie sind territoriale Tiere, die ein Revier von 5 bis 25 Hektar Größe bewohnen und dieses mit Duftdrüsen und gegebenenfalls mit aggressiven Lauten gegenüber Artgenossen verteidigen. Obwohl sie in der Regel einzelgängerisch leben, gibt es auch Berichte, wonach sich Tiere auch ohne Aggressionen in Bauten anderer Wombats aufhielten.
Meist bewegen sie sich langsam und bedächtig und entfernen sich nicht weit vom Bau.
Fortpflanzung
Nacktnasenwombats können sich das ganze Jahr über fortpflanzen, der Höhepunkt der Paarung und der Geburten liegt jedoch im australischen Spätherbst (April bis Juni): Nach einer rund 20-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein, manchmal auch zwei Jungtiere zur Welt. Diese verbringen die ersten sechs bis sieben Lebensmonate im nach hinten geöffneten Beutel der Mutter, nach 12 bis 15 Monaten werden sie entwöhnt und sind mit zwei Jahren geschlechtsreif.
Nacktnasenwombats sind für Beuteltierverhältnisse eher langlebig, ein Tier in Gefangenschaft wurde über 26 Jahre alt. Als Jungtier gefangen, können sie sehr anhänglich werden.
Systematik
Es lassen sich drei Unterarten des Nacktnasenwombats unterscheiden:
- Die Nominatform Vombatus ursinus ursinus, kleiner als die anderen Subspezies, war ursprünglich auf den Inseln der Bass Strait verbreitet, kommt heute jedoch nur noch auf Flinders Island vor.
- Auf dem Festland findet man Vombatus ursinus hirsutus.
- Die dritte Unterart Vombatus ursinus tasmaniensis ist auf Tasmanien beschränkt.
Bedrohung
Obwohl er in manchen Teilen seines Verbreitungsgebietes verschwunden ist, zählt der Nacktnasenwombat zu den verbreiteteren einheimischen Tieren Australiens. Sein Bestand wird auf 1 Million geschätzt, er gehört damit nicht zu den bedrohten Arten. Die Tiere sind jedoch in allen Staaten geschützt, abgesehen vom östlichen Victoria. Hier werden Wombats als Schädlinge angesehen, aufgrund der Zerstörungen, die sie an Kaninchenzäunen anrichten.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- Ronald Strahan (Hrsg.): The Mammals of Australia. New Holland, Sydney 2000, ISBN 1-876334-01-0.
Weblinks
- Vombatus ursinus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: D. Taggart, R. Martin, P. Menkhorst, 2008. Abgerufen am 6. Januar 2009
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