- Vorder Heuraffl
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Přední Výtoň Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Český Krumlov Fläche: 7784 ha Geographische Lage: 48° 38′ N, 14° 7′ O48.63444444444414.120555555556755Koordinaten: 48° 38′ 4″ N, 14° 7′ 14″ O Höhe: 755 m n.m. Einwohner: 200 (28. August 2006) Postleitzahl: 382 79 Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 1 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Regina Houšková Adresse: Přední Výtoň 30
382 73 Vyšší BrodWebsite: www.prednivyton.cz Přední Výtoň (deutsch Vorder Heuraffl) ist eine Gemeinde mit 200 Einwohnern (2006) in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer nordwestlich von Vyšší Brod am Lipnostausee im Böhmerwald und gehört zum Okres Český Krumlov. Die Katasterfläche beträgt 7784 ha.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort befindet in 734 m ü.M. im Moldautal am rechten Ufer des Lipnostausees. Im Süden erstreckt sich der Sternwald bis über die österreichische Grenze, an der sich der Grenzübergang Přední Výtoň-Guglwald nach Schönegg befindet. Nordwestlich erheben sich die Gipfel des Bukový vrch (975 m), Velký Plešný (1010 m) und Malý Plešný (975 m).
Nachbarorte sind Frymburk und Frýdava im Norden, Kobylnice, Lipno nad Vltavou und Nové Domky im Osten, Lipová im Südosten, Vejrovna und Spáleniště im Süden, Pasečná im Südwesten, Svatý Tomáš im Westen sowie U Štoiberů im Nordwesten.
Im Westen des Gemeindegebietes führt der Schwarzenberger Schwemmkanal auf einem Teilstück von fünf Kilometern über die Landesgrenze. Entlang des Kanals bestehen die Wandergrenzübertritte Ježová - Iglbach am Iglbachdurchlass und Koranda (Rosenhügel) - Sankt Oswald bei Haslach.
Geschichte
Das Dorf Heuraffel entstand 1357 um zwei Einsiedeleien der Paulaner und Antoniter. 1385 wurde die Kirche für die Paulaner durch durch die Brüder Peter II. und Johann I. von Rosenberg errichtet. 1491 erfolgte die Vereinigung beider Klöster zu einem. 1515 erfolgte ein Umbau der Kirche und nach 1550 wurde das Kloster aufgegeben. Seit 1785 besaß Heuraffl, das zuvor nach Friedberg gepfarrt war, ein eigenes Pfarramt mit angeschlossener Schule. Der zur Herrschaft Krummau gehörige Ort trug bis 1826 die Bezeichnung herrschaftlich fürstlich Krummauisch Heuraffl und wurde seither als Vorder Heuraffl bezeichnet. Ein Jahr später wurde auch das zum Kloster Hohenfurth gehörende kleinere Hohenfurther Heuraffl als Hinter Heuraffl genannt.
1930 lebten in Vorder Heuraffl einschließlich seiner Ortsteile Hinter Heuraffl, Kapellner Waldhäuser und Lindner Waldhäuser 907 Menschen, von denen 879 Deutsche waren und im Jahre 1939 hatte das Dorf 1120 Einwohner.
Als Folge des Münchner Abkommens wurde Heuraffl 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Krummau an der Moldau. Wenige Tage nach dem Einmarsch der Deutschen wurde der Hohenfurther Zisterzienser P. Engelbert Blöchl, der als Pfarrer von Heuraffl wirkte, von den Nationalsozialisten verhaftet. Er starb am 1. November 1942 an Hunger und Mißhandlungen im KZ Dachau[1].
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1946 die Vertreibung der Deutschen und 1949 wurden die Österreicher ausgesiedelt. 1947 betrug die Einwohnerzahl von Přední Hejrov, wie der Ort zu dieser Zeit hieß, nur noch 183 Menschen. Die Orte im Grenzbereich wurden nach 1950 zum Sperrgebiet erklärt und das gesamte Deutsch Reichenauer Tal geräumt und das Dorf Pasečná mit allen seinen Ortsteilen abgerissen. Gleiches erfolgte beim Bau des Eisernen Vorhanges auch mit Hinter Heuraffl und den Kapellner Waldhäusern und den Lindner Waldhäusern.
Dem Bau der Moldau fielen die unteren Ortslagen von Přední Výtoň zum Opfer. Nach der samtenen Revolution wurde das Sperrgebiet wieder geöffnet. Die ihrer Innenausstattung beraubte Kirche wurde wieder hergerichtet und 1995 erfolgte die Kirchweihe.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Přední Výtoň sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zur Gemeinde gehören die Weiler und Einschichten Frýdava (Friedau), Pasečná (Reiterschlag), Spáleniště, Svatý Tomáš (St. Thomas), U Štoiberů (Stoiberhof) und Vejrovna. Auf den Gemeindefluren befinden sich die Wüstungen Dolní Hraničná (Unter Markschlag), Horní Hraničná (Ober Markschlag), Horní Ureš (Ober Uresch), Jasánky (Asang), Kaplické Chalupy (Kapellner Waldhäuser), Linda (Linden), Lindské Chalupy (Lindner Waldhäuser), Mezilesí (Multerberg), Mukenslag (Muckenschlag), Otov (Ottenschlag), Pernek (Bernek), Rožnov (Rosenau), Koranda (Rosenhügel), Rychnůvek (Deutsch Reichenau) sowie Zadní Výtoň (Hinter Heuraffl).
Sehenswürdigkeiten
- Kirche des Hl. Philippus und Jakobus, 1385 errichtet und 1515 umgebaut. In den Jahren 1883 bis 1886 und 1995 wurde die Kirche renoviert
- Kirche Leib Christi in Svatý Tomáš, 1252 erbaut
- Ruine der Burg Wittinghausen
- Stausee Lipno
- Schwarzenberger Schwemmkanal
Weblinks
Einzelnachweise
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