- Vorkuta
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Stadt Workuta
ВоркутаWappen Föderationskreis Nordwestrussland Republik Komi Bürgermeister Waleri Budowski Gegründet 1931 Stadt seit 1943 Fläche 24.400 km² Höhe des Zentrums 180 m Bevölkerung 76.600 Einw. (Stand: 2007) Bevölkerungsdichte 3 Ew./km² Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4) Telefonvorwahl (+7)82151 Postleitzahl 1699xx Kfz-Kennzeichen 11, 111 OKATO 87 410 Webseite http://www.vorcuta.ru/ Geographische Lage Koordinaten: 67° 30′ N, 64° 2′ O67.564.033333333333180Koordinaten: 67° 30′ 0″ N, 64° 2′ 0″ O Liste der Städte in Russland Workuta (russisch Воркута; Komi Wörkuta /Вöркута) ist eine Stadt nördlich des Polarkreises im europäischen Teil von Russland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die nördlich des Polarkreises gelegene Stadt liegt in der autonomen Republik Komi am Nordende des Ural-Gebirges am Oberlauf der Ussa. Nur etwas nördlich von Workuta erstreckt sich das Pai-Choi-Gebirge, die nordwestliche Fortsetzung des Ural-Gebirges.
Geschichte
Das Lager in Workuta für politische Gefangene (Gulag) bestand vom 10. Mai 1938 bis mindestens 1960. Gleichzeitig waren bis zu 73.000 Personen[1] inhaftiert, darunter auch deutsche Kriegsgefangene, von denen tausende ums Leben kamen. Die Häftlinge wurden bei der Kohleförderung und im Grubenbau eingesetzt.
1941 wurde die Stadt durch eine von Gefangenen errichtete Eisenbahnanbindung durch die Petschorabahn an den Rest der Welt angeschlossen. Am 26. November 1943 erhielt sie die Stadtrechte verliehen. Workuta spielte eine bedeutende Rolle als Zentrum für Arbeitslager, welche erst viele Jahre später aufgelassen wurden. Im Sommer 1953, kurz nach Stalins Tod, kam es unter den Lagerinsassen zu einem Aufstand, der nach kurzzeitigen Erfolgen blutig niedergeschlagen wurde. Durch die Ereignisse sah sich die sowjetische Führung jedoch genötigt, zunächst den Kriminellen, später auch Teilen der politischen Häftlinge Amnestie zu gewähren. Adenauers Verdienst war es, dass nach seinem Besuch 1955 in Moskau auch die letzten deutschen Kriegsgefangenen in Workuta freigelassen wurden. In der Zeit seines Bestehens wurden bis zu zwei Millionen Gefangene nach Workuta deportiert und zur Arbeit gezwungen.
Bekannte Häftlinge
- Horst Bienek
- Werner Gumpel
- Horst Hennig
- Aurel von Jüchen[2]
- Kurt Koblitz
- Susanne Leonhard
- Joseph Scholmer
- Horst Schüler
Söhne und Töchter der Stadt
- Andrei Nikolishin, Eishockeyspieler (Hartford Whalers, Washington Capitals, Chicago Blackhawks, Colorado Avalanche)
- Andrei Sokolov, französischer Schachmeister russischer Herkunft
- Sergej Lochthofen (* 1953), Journalist, seit 1990 Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen
Traditionelle Feiertage
- Tag des Rentierzüchters
- Frühlingsfest des Nordens
Einzelnachweise
- ↑ Workuta-Petschora-ITL im Internetportal GULAG des MEMORIAL Deutschland e. V.
- ↑ Ulrich Peter: Jüchen, Aurel von, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 2008
Literatur
- Annelise Fleck: Workuta überlebt. Als Frau in Stalins Straflager. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3828904173
- Jan Foitzik, Horst Hennig: Begegnungen in Workuta. Erinnerungen, Zeugnisse, Dokumente. 2., durchges. Aufl., Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2003, ISBN 393652226X
- Wladislaw Hedeler, Horst Hennig (Hrg.): Schwarze Pyramiden, rote Sklaven: Der Streik in Workuta im Sommer 1953. Eine dokumentierte Chronik, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 386583177X
- Joseph Scholmer: Die Toten kehren zurück. Bericht eines Arztes aus Workuta. Kiepenheuer & Witsch, Köln, Berlin 1954
- Horst Schüler: Workuta. Erinnerungen ohne Angst. Herbig, München 1993, ISBN 3776650052
Weblinks
- Workuta auf mojgorod.ru (russisch)
- Karte der Gulag um Workuta
- Endstation Workuta
- Beschreibung des Gulag Workuta
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